Platz ist in der kleinsten Lücke, weswegen sich Automodelle bereits seit zwei Jahrzehnten immer weiter diversifizieren. Was uns unter anderem Highlights wie Kleinwagen-Pseudo-Offroad-Cabrios à la VW T-Roc oder Range Rover Evoque bescherte. Ganz so ausgefeilt und nischig ist die Verfeinerung des Ténéré-Baukastens noch nicht, doch Stand Juni 2024 werden ganze sechs Modelle angeboten.
Straff abgestimmtes Enduro-Fahrwerk
Die viel besungenen und oft bewiesenen Qualitäten der Ténéré-Familie begründen sich primär in der Rückkehr zu alten Tugenden einer Fernreise-tauglichen Enduro jenseits der mit Luxus-Attributen behangenen Zweirad-SUVs des GS-Kosmos. Trotz ihres Fokus auf Einfachheit und Robustheit ist die Ténéré-Sippe stetig gewachsen. Jüngstes Kind – und Sargnagel der Rally-Edition, die sie Ende des Jahres ersetzt – ist die Yamaha Ténéré 700 Extreme. In ihr vereinen die Yamaha-Ingenieure das straffer abgestimmte Fahrwerk der World-Raid- und World-Rally-Modelle mit der Zugänglichkeit (normaler Tank) der Standardversion sowie des Explore-Derivats.
Yamaha Ténéré 700 Extreme: Umgänglich und potent
Und das Ergebnis dieser Fusion kann sich sehen respektive fahren lassen! Denn die Yamaha Ténéré 700 Extreme ist mit Sicherheit die umgänglichste und potenteste Ténéré, die es ab Werk zu kaufen gibt. Und das Ganze noch zu einem fairen Kurs, denn die Mehrkosten für das Fahrwerks- und Sitzbank-Upgrade im Vergleich zur eher schlapp gedämpften und mit spartanischem Sitzkissen ausgestatteten Standardversion fällt mit 900 Euro bescheiden aus.
Was kann die Yamaha Ténéré 700 Extreme also besser als ihre Geschwister? Sie kann offroad flotter bewegt werden, da sie vorn und hinten nicht nur mit 20 Millimetern mehr Federweg aufwartet, sondern mehr Dämpfung bietet, ohne zu viel Komfort zu opfern. Wen dieses Plus an Sport-Potenzial nicht interessiert, darf die gewonnenen Dämpfungsreserven gerne bei Reisen mit Gepäck nutzen. Denn dank der einteiligen Sitzbank sind mit der Yamaha Ténéré 700 Extreme sehr lange Tagesetappen möglich, ohne in Tränen ausbrechen zu müssen.
Yamaha Ténéré mit größeren Titan-Fußrasten
Wer beim Leeren des unverändert 16 Liter fassenden Tanks im Stehen fahren muss, wird die größeren Titan-Fußrasten der Yamaha Ténéré 700 Extreme schnell zu schätzen lernen. Das Fahrwerk sowieso, das auf Schlechtwegstrecken auch mit aufgeschnallter Weltreise-Ausrüstung souverän agiert. Optisch ansprechend ist das fünf Zoll große TFT-Display, welches drei unterschiedliche Layouts bereithält. Für einen eigenständigen Auftritt der Extreme sorgt das hohe Frontschutzblech – aus Kunststoff. Der Kühlerschutz aus Aluminium erhöht die Betriebssicherheit auf unbefestigten Wegen.
Technische Daten Yamaha Ténéré 700 Extreme
Motor:
- Flüssigkeitsgekühlter 4-Takt-Reihen-Zweizylindermotor
- Hubraum: 689 cm³
- Bohrung x Hub: 80 mm x 68,6 mm
- Verdichtungsverhältnis: 11,5:1
- Maximale Leistung: 54 kW (73 PS) bei 9.000/min
- Maximales Drehmoment: 68 Nm bei 6.500/min
- Kraftstoffverbrauch: ca. 4,2 l/100 km
- Abgasnorm: Euro 5
Abmessungen und Gewicht:
- Gesamtlänge: 2.370 mm
- Gesamtbreite: 905 mm
- Gesamthöhe: 1.490 mm
- Sitzhöhe: 910 mm
- Radstand: 1.595 mm
- Leergewicht (fahrbereit): ca. 205 kg
- Tankinhalt: 16 Liter
Fahrwerk:
- Rahmen: Doppelschleifen-Zentralrohrrahmen
- Vorderradaufhängung: 43-mm-Upside-Down-Telegabel, Federweg: 230 mm
- Hinterradaufhängung: Zweiarmschwinge mit angelenktem Federbein, Federweg: 220 mm
- Reifen vorn: 90/90 R21
- Reifen hinten: 150/70 R18
Bremsen:
- Vorn: Doppelscheibenbremsen, Durchmesser: 282 mm
- Hinten: Einzelscheibenbremse, Durchmesser: 245 mm
- Antiblockiersystem (ABS): serienmäßig
Preis:
- Unverbindliche Preisempfehlung: 11.899 Euro, plus ca. 375 Euro Nebenkosten