Neue Honda gegen Yamaha und Kawasaki: CB 1000 F, XSR 900 und Z 900 RS im Retro-Vergleich

Honda CB 1000 F, Yamaha XSR 900, Kawasaki Z 900 RS
Neue Honda im Triell der Retro-Japaner

ArtikeldatumVeröffentlicht am 15.10.2025
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Neue Honda im Triell der Retro-Japaner

Niemand zweifelt mehr am "Ob" der neuen Honda CB 1000 F. Doch über das "Wie" ließ Honda uns alle bis zuletzt im Unklaren. Wie hoch wird die Leistung? Wie ist die Retro-Honda ausgestattet? Wie platziert Honda die CB 1000 F am Markt?

Die neue Honda CB 1000 F gegen Yamaha und Kawasaki

Eine der wichtigsten Fragen an Honda zur neuen CB 1000 F ist die nach der Leistung. Die Antwort: 124 PS. Basis von Chassis und Motor ist die aktuelle CB 1000 Hornet mit 152 oder 157 PS, und im Umfeld der Retro-Bikes wäre diese Leistung die Spitze gewesen. Doch der Blick auf das entsprechende Umfeld zeigt nur die Suzuki Katana als Konkurrenz. Nur hat sie leider keine Relevanz auf dem deutschen Markt.

Hier dominieren im Segment die Yamaha XSR 900 mit 119 PS und die Kawasaki Z 900 RS mit 113 PS, und an deren Leistungsspitze setzt Honda die CB 1000 F mit 124 PS. Doch welches Retro-Bike bietet was?

Honda CB 1000 F – 124 PS und viel Technik

Neben den endlich bekannten 124 PS überrascht insbesondere die neue Elektronik der neuen Honda CB 1000 F mit schräglagen-sensiblen Systemen. Die hat weder die Hornet als Basis, noch sind derartige Systeme bei Honda bisher weitverbreitet.

Entsprechend halten eine neue Traktionskontrolle und ein sogenanntes Kurven-ABS die 124 PS der Honda im Zaum. Honda stimmt den Reihenvierer mit rund 1.000 Kubik neu ab. Neben der Nennleistung bei 9.000/min erzeugt der Motor 103 Nm bei 8.000/min.

Zum Vergleich: die CB 1000 Hornet leistet 152 PS bei 11.000/min und 104 Nm bei 9.000/min.

Ebenfalls weit in die Spitze des Triells setzt Honda die CB 1000 F beim Gewicht. 214 Kilo fahrfertig sind für einen Reihenvierer im Stahlrahmen ein guter Wert. Schwerer ist nur die Kawasaki – und die ist auch noch schwächer.

Eine Frage ist noch offen:

Was kostet die neue Honda CB 1000 F?

Nicht nur mit den 124 PS ordnet Honda die neue CB 1000 F in den aktuellen Retro-Markt ein. Ebenfalls durch Ausstattung und Technik zielt die Honda klar auf einen bestimmten Preisbereich. Der dürfte deutlich über den aktuellen 10.729 Euro der CB 1000 Hornet liegen. Allerdings: Über den 13.670 Euro der Kawasaki Z 900 RS dürfte der Preis nicht kommen.

Kawasaki Z900 RS – Update dringend nötig

Seit 2018 bedient Kawasaki Retro-Freunde mit der Z 900 RS. Und der Reihenvierer mit 948 Kubik, 98 Nm bei 6.500/min und 111 PS bei 8.500/min ist heute noch ein Feiner. Doch er muss 215 Kilo bewegen. Im Kontext der Retro-Bikes nicht extrem viel, allerdings ist das nicht der einzige Makel, der der RS technisch anhaftet.

Ihre Bordelektronik darf mittlerweile als veraltet gelten. Weder ein Ride-by-Wire steht Mitte Oktober 2025 auf der Habenseite, noch schräglagen-sensible Systeme für ABS und Traktionskontrolle.

Und genau die bekam für 2025 die technische Plattform in Form der Z 900. Und weiterhin ist die Z 900 RS aktuell mit 13.670 Euro noch das teuerste Retro-Bike in diesem Vergleich. Doch: Der aktuelle Modelljahrgang der Z 900 RS ist aus 2024, sprich, ab 2026 könnte ein großes technisches Upgrade folgen – mit Blick auf die neue Honda wohl ein Muss.

Und die Honda stößt bei der Kawasaki im Hinblick auf die MOTORRAD-Punktewertung auf einen harten Knochen.

Yamaha XSR 900 – Triple-Power für Sportler

Noch etwas näher als der Kawasaki Z 900 RS steht die Honda CB 1000 F der Yamaha XSR 900. Nur 5 PS trennen die beiden Motoren in der Spitze, wobei die Yamaha mit 119 PS bei 10.000/min einen anderen Charakter zeigt als die Honda. Der Triple mit 890 Kubik erzeugt sein Drehmoment von 93 Nm schon bei 7.000/min und wohl auch wegen dieser Elastizität gilt der CP3 von Yamaha weiterhin als einer der besten Landstraßenmotoren unserer Zeit.

Doch das vermeintliche Defizit von Leistung und Kraft kompensiert die Yamaha durch Leichtbau. Mit ihrem Alurahmen stehen fahrfertig nur 193 Kilo auf dem Display der Waage. Ebenfalls top: schräglagen-sensible Systeme, ein starkes Ergebnis in der 1000-Punkte-Wertung von MOTORRAD und eine Preis-Leistungs-Note von 1,8. Das alles muss die Honda CB 1000 F im Test erst einmal schlagen.

Wobei sich die Preise am Ende wohl gleichen dürften, denn mit 12.249 Euro ist die XSR 900 enorm solide eingepreist.