Wheelie: Vorderrad hoch, Balance halten und so lange wie möglich nur auf dem Hinterrad fahren. Der Trick liegt darin, genau den Punkt zu finden, an dem das Bike weder nach vorn kippt, noch nach hinten überschlägt. Dafür braucht’s Gefühl im Gas und an der Fußbremse, gutes Timing und auch ein bisschen Mut. Und vor allem eins: Übung! Wer’s lernen will, braucht Zeit, Geduld und vor allem einen sicheren Übungsplatz. Oder einfach: Das Wheelie Fun Bike V1 von The Float Life.
Wie funktioniert das Wheelie Fun Bike?
Das Wheelie Fun Bike ist mit einer IMU (Inertiale Messeinheit) ausgestattet, die per Knopfdruck Drehmoment und Geschwindigkeit so regelt, dass der optimale Wheelie-Balancepunkt gehalten wird. Das verhindert ein Überkippen. Das Mini-Bike fährt quasi automatisch auf dem Hinterrad.
Circa 50 km/h und 50 Kilometer Reichweite
Das Wheelie Fun Bike V1 von The Float Life setzt auf einen Nabenmotor mit einer Spitzenleistung von etwa 5.000 Watt. Die Energie kommt aus einer 72-Volt-Batterie mit 10 Ah Kapazität, was eine Reichweite von rund 50 Kilometer gewährleisten soll. Für die Zukunft ist auch ein 20-Ah-Akku geplant, der die Distanz auf rund 80 Kilometer steigern soll. In der Spitze erreicht das kompakte E-Bike wohl Geschwindigkeiten von etwas über 50 km/h.
Das Fahrwerk des Wheelie Fun Bike ist voll gefedert – vorn und hinten – und wird durch eine Scheibenbremse am Vorderrad ergänzt. Die Verzögerung am Hinterrad übernimmt eine einstellbare Motorbremse, die nebenbei noch Energie zurückgewinnt, also rekuperiert.
Herzstück ist die Wheelie-Funktion
Herzstück des Pitbike-Konzepts ist die Wheelie-Funktion: Im Modus "Push to Wheelie" genügt es, einen Knopf zu drücken, um das Vorderrad auf einen voreingestellten Winkel anzuheben, während die Elektronik die Balance hält. Die "Digital Wheelie Bar" verhindert Überdreher nach hinten, und die einstellbare "Wheel Lift Resistance" bestimmt, wie leicht sich das Vorderrad beim normalen Beschleunigen hebt.
Stark reduzierte Ausstattung
Die Ausstattung des Wheelie Fun Bike ist stark reduziert: Licht, Instrumente oder Radabdeckungen sucht man vergeblich. Das Design ist modular angelegt: Ein leichter Rohrrahmen mit Bananensitz bildet die Basis, Erweiterungen wie Beleuchtung, größere Akkus oder ergonomische Anpassungen sind später möglich.
App zeigt Dashboard mit Echtzeitdaten
Zum Wheelie Fun Bike wurde auch eine passende App entwickelt, die ein Dashboard mit Echtzeitdaten zu Geschwindigkeit, Akkustand und Leistung anzeigt. Über die App lassen sich zudem Fahrmodi wie Reichweite, Power oder Komfort wählen sowie Feineinstellungen an Gasannahme, Bremsverhalten und Wheelie-Winkel vornehmen.
Wheelie Fun Bike – Verkaufsstart und Preis
Der Verkaufsstart des Wheelie Fun Bike ist für Januar 2026 geplant, zunächst als Founders Edition zum Preis von rund 2.995 US-Dollar. Selbstredend, dass das Pitbike mit dem Wheelie-Modus auf Knopfdruck in Deutschland nicht zulassungsfähig ist. Ob man es trotzdem nach Europa liefern lassen kann? Sicher nur eine Frage des Geldes.
Serienmotorräder, die heute schon Wheelies unterstützen
Von einigen Modellen ist uns bekannt, dass sie Wheelies zwar nicht autonom fahren, sie aber stark vereinfachen. Fabian Dresler schreibt in PS 5/2025 zur Triumph Street Triple 1200 RS: "Die Front-Wheel-Lift-Control lässt sich in vier Stufen einstellen, die das Vorderrad mehr oder weniger hochsteigen lassen, bevor die Elektronik eingreift. Auf gerader Strecke hält das Bike sogar über Hunderte Meter die Front in der Luft, ohne dass der Fahrer dafür etwas tun muss, außer den Gasgriff festzuhalten."
Selbiges gilt für die KTM 1390 Super Duke R, die mit einer Wheelie-Kontrolle ausgestattet ist, die in fünf Schritten zwischen 0,36 und 22,25 Grad einstellbar ist.