2.500 Euro und maximal 104 PS weniger sind zwei der wichtigsten Pfeiler der Suzuki GSX-S 950 im Vergleich zur Gen-Spenderin, der ebenfalls neuen Suzuki GSX-S 1000 S. Schnelle Rechner wissen: die 48 PS, oder bei Bedarf entdrosselbaren 95 PS, der 950er kosten 10.400 Euro plus Überführung.
Optik wie die 1000er
In Sachen Design ändert sich bei der 950er wenig. Auch sie hat das neue Design bekommen, das MOTORRAD-Chefredakteur Uwe Seitz im Fahrbericht der 1000er so beschrieb: "Nach jahrelangem Gähnen scheinen sie in Hamamatsu aus einem Dornröschenschlaf erwacht zu sein. Und angesichts des Stylings der neuen GSX-S reibt man sich fast ungläubig die Augen." Einzig fehlen den beiden Lackvarianten der 950er das ein oder andere grafische Detail der großen S.
Weniger Leistung und mehr Verbrauch
Voll eingeschenkt mit 999 Kubik bleibt der Reihenvierer im Alurahmen. Für die Zulassung als A2-Motorrad dürfen aber maximal 95 entdrosselte Pferde traben. So bleiben von 152 PS bei 11.000 Touren der 1000er zunächst 48 und später 95 PS bei der 950er stehen – wenn man sie kostenpflichtig entdrosselt. Deutlich weniger Einbußen stehen auf Seiten des Drehmoments: Drückt die 1000er gut 106 Nm bei 9.250 Touren, schiebt die 95-PS-Version immernoch 92 Nm bei 6.500/min über einen etwas kürzer übersetzten Primärantrieb ins Sechsganggetriebe. Und selbst von dieser Kraft darf die 48-PS-Variante noch kräftige 76 Nm bei 3.250 Touren liefern. Der Vollständigkeit halber: Die gedrosselten 48 PS liegen bei 6.100 Touren an, mit denen die Suzuki GSX-S 950 immernoch über 160 km/h laufen soll. Interessant: die Version mit 48 PS verbraucht mit 6,1 Liter pro 100 Kilometer 0,8 Liter mehr als die 1000er und stößt mit 143 g/km gut 17 Prozent mehr CO² aus als der Motor mit offener Leistung. Mit diesem Verbrauch sind bei 19 Litern Tankinhalt theoretisch 311 Kilometer Reichweite möglich.
Fahrwerk downgrade
In Sachen Fahrwerk tauscht Suzuki für die 950er das Silberbesteck gegen günstigere Ware. Darf die 1000er die Gabel noch volleinstellbar führen, ist die Suzuki GSX-S 950 mit einer nicht einstellbaren USD-Gabel mit 120 Millimetern Federweg ausgestattet. 130 Millimeter Federweg bietet das Zentralfederbein in der Schwinge, bei dem zumindest die Federvorspannung einstellbar ist. Deutlich geändert: die Bremse. Verbeißen sich bei der großen S noch Brembo-Stopper in die drei Scheiben, verzögert Bremsware von Tokico die 950er – ebenfalls vorn radial angeschlagen. Auch die Bremsscheiben bleiben mit 310 Millimetern vorn und 250 Millimetern hinten gleich im Durchmesser. Die Geometriedaten gleichen sich bei beiden Versionen: 65 Grad Lenkkopfwinkel ergeben 100 Millimeter Nachlauf, Gewicht je 214 Kilo fahrfertig. Ebenso bekannt: die Dimensionen der Reifen mit 120/70 ZR17 vorn und 190/50 ZR 17 hinten.
Großes Komfortpaket
Volle Hütte in Sachen Komfort und Sicherheit. In diesem Feld übernimmt die neue Suzuki GSX-S 950 das Paket nahezu unverändert von der 1000er-Version. Darunter die Assist- und Slipper-Clutch mit Seilzug, die "nur" dreifach einstellbare Traktionskontrolle sowie das bekannte Easy-Start-System und die Anhebung der Leerlaufdrehzahl für einfacheres Anfahren. Ebenfalls von der großen S kommt der markante LED-Scheinwerfer vorn und das LED-Rücklicht. Leichte Änderungen in der restlichen Beleuchtung: Die GSX-S 950 blinkt halogen. Verzicht wird ebenfalls bei den Fahrmodi der 1000er geübt. Verschmerzbar, angesichts der im direkten Vergleich geringen Leistung des Vierers in der A2-Variante. Ein interessanter Schachzug wäre der Quickshifter der GSX-S 1000 S gewesen, den Suzuki aber nicht macht. Gleichstand beim digitalen Cockpit, das die GSX-S 950 von der 1000er übernimmt, mit wenigen Änderungen der Anzeigenvielfalt.
Farben, Preise und Verfügbarkeit
Die Suzuki GSX-S 950 ist in den zwei Farbvarianten Metallic Triton Blue sowie Metallic Matt Black verfügbar. In Deutschland soll die A2-taugliche Suzuki ab Mitte September bei den Vertragshändlern für 10.400 Euro stehen.