Am 4. Februar 2019, ein Jahr nach dem ersten Dauerteststart einer Triumph Street Triple RS bei MOTORRAD, rollt die angekündigte neue Dauertestmaschine mit 1.147 Kilometer auf der Uhr in den Fuhrpark, um die Scharte auszuwetzen, die der Motorschaden an der ersten Maschine hinterlassen hat. Zum Start gibt es das übliche Prozedere: Eingangsmessung auf dem Prüfstand, dann folgt noch die Verplombung des Motors. Erst dann wird die Streety in den Redaktionsalltag entlassen.
Ungefähr bei 25.000 km veröffentlicht MOTORRAD dann eine Dauertest-Zwischenbilanz; nach 50.000 Kilometern folgen Abschlussmessungen, bevor der Motor der Triumph Street Triple RS zerlegt und begutachtet wird. Wie sie sich im zweiten Anlauf über die Distanz schlägt, lesen sie hier.
Kilometerstand: 29.035, 05/2020
Nun hat es auch die zweite Street Triple RS erwischt. Derselbe Schaden, ein anderer Zylinder und 10.000 Kilometer später: Ventilabriss! Wer in diesen Zeilen Häme vorzufinden glaubt, der irrt. Durch die derzeit arg gelichteten Reihen der Redaktion weht aufrichtige Anteilnahme. Und die hat einen Grund. Oft einen dreizylindrigen. Nachdem PS-Kollege und Freund des oberen Drehzahlbereichs "Sir" Tobi Münchinger die Meldung über das erneute vorzeitige Ableben einer Dauertest-Streety in die Zentrale gekabelt hatte, war die Betroffenheit groß. Nicht nur, weil der Schaden fast identisch mit dem ersten ist. Denn wie eine kurze, nicht vollständige interne Blitzumfrage ergab, befinden oder befanden sich bei mindestens zehn aktiven oder ehemaligen Kollegen der Zweiradfraktion Triumphs im Privatbesitz.

Insgesamt kommen da locker 14 Bikes zusammen, davon 9 Daytona 675 oder eben Street Triples der unterschiedlichsten Baujahre. Überhaupt, Triumph und Dauertest, da klingelt etwas. Doch bevor sich hier gefährliches Halbwissen Bahn bricht, sorgt ein Gang ins Archiv für Klarheit. Jahr 2007, Sprint ST 1050. Keine besonderen Vorkommnisse, Motor tipptopp. Seit dem Zusammenbau läuft sie bis heute bei Thomas Schmieder. Jahr 2008, Daytona 675. Der Supersportler zeigt Durchhaltevermögen. Ex-Kollege Jelicic kauft sie, baut sie auf und verpasst ihr in den folgenden Jahren zig problemlose Rennstreckenkilometer. Jahr 2012, Thunderbird Storm. Nach einem unverschuldeten Unfall wird der 30.000 Kilometer alte Motor zwecks Fortsetzung des Tests in einen neuen Rahmen eingebaut. Bei dieser Aktion findet eine Schlauchschelle den Weg in einen Brennraum. Der daraus resultierende Schaden kann nicht dem Motorrad angelastet werden. Jahr 2013, Tiger 800. Nach 15 Monaten waren die 50.000 Kilometer abgespult, da bleibt keine Zeit für Pannen. Das Ergebnis ist fast makellos. Jahr 2015, Trophy 1200 SE. Die nervte zwar mit Elektronikmacken, weswegen der Autor sie (317 Kilogramm!) zweimal schieben musste. Mechanisch war sie dem Gewicht angemessen robust. Man darf den Briten also durchaus zugestehen, zuverlässige und haltbare Bikes bauen zu können.
Bleibt last, but not least Jahr 2019, Thruxton R. Sie benötigte zwei Lichtmaschinen, wegen eines Gussfehlers ein neues Motorgehäuse und nervte während der Dauertest-Distanz mit allerlei Kleinigkeiten. Und nun die Streety RS. Ventilabriss beim ersten Exemplar nach 20.000 Kilometern. Nun, im zweiten Anlauf Feierabend mit demselben Defekt nach 29.000 Kilometern. Hat Triumph Nachholbedarf in Sachen Qualität? Derzeit werden die Teile bei Triumph untersucht, eine Stellungnahme der Engländer steht noch aus.
Kilometerstand: 26.865, 02/2020
"Mit der Streety wirst du Spaß haben!" rief mir jeder zu, an dessen Büro ich mit dem Streety-Schlüssel vom Dauertest-Brett vorbeilief. Eine Woche Produkttests in Südfrankreich standen an, das Service-Ressort stopfte Streety, Tenere, Guzzi und mindestens 2.342 zu testende Produkte in den Sprinter und rauschte nach Gémenos. Mit Ausnahme von den Testprotokollen und dem Aus- und Einladen bestand unser Alltag dort nahezu nur daraus, so oft es geht und bis zur Dunkelheit den halben Pass Col de l’Espigoulier zu fahren. Und was soll ich sagen: Sie hatten Recht! Die Streety ist der Wahnsinn: Handlich und leicht schon beim Aufrichten, sportlich-starker Dreizylinder-Sound und genau so viel Power, um sie noch zu unterfordern, wohl aber von Mal zu Mal schneller und sicherer unsere Runde zu drehen. All das steht wohl schon in jedem Test, aber zumindest bin ich nun eine mehr, die die fabelhaften Eigenschaften der Streety bestätigen kann.

Ich hatte mich von Tag eins an in sie verliebt, wenn auch unsere Beziehung am letzten Tag auf die Probe gestellt wurde: Die Regenmenge stieg analog zu unserem Tageskilometer-Zähler. Ich hatte mich nicht für eine wasserdichte Hose entschieden. Ich war nass, kalt war uns allen, doch vier Bluetooth-Kommunikations-Systeme wollten an diesem Tag noch getestet werden. Und weil Nässe und Kälte allein noch keine Herausforderung dafür darstellen, fuhren wir damit den ganzen Pass hoch, durchquerten die Wolken, sahen nichts mehr, hörten uns aber wenigstens nach jeder zweiten Kurve und konnten uns gegenseitig in die Ohren jammern. Statt Marseille in der Ferne sahen wir oben angekommen nur eine weiße Wand. Ich finde gar keine Worte, um zu beschreiben, wie gut die kalte Pizza vom Vorabend nach dieser Tour geschmeckt hat. Und die Streety? Störte das Ganze nicht im Geringsten. Je mehr Kurven wir fuhren, desto mehr Vertrauen bekam ich in den Reifen auch bei Nasser Fahrbahn und tatsächlich, dieser kleine Kehren-König zauberte mir nach jeder Beschleunigung trotzdem ein kleines Lächeln unter den Helm.

Über 400 Kilometer addierte ich auf den Streety-Zähler, bevor sie frisch gewaschen wieder unten in der Tiefgarage platznahm – bereit, den nächsten Tester für sich zu begeistern.
Dauertestzwischenbilanz bei 24.999 Kilometern
Am 09.02.2018 trat die Triumph Street Triple RS, damals noch in hellem und gediegenem Silber, auf die Bühne. Sie rockte Kilometer um Kilometer, und die Fan-Gemeinschaft in der Redaktion umjubelte sie. Abgesehen von kleineren Aussetzern wie einem defekten Schaltautomaten oder der Rückrufaktion seitens Triumphs wegen undichter Lenkerarmaturen lief der Dauertest astrein. Bis kurz vor Halbzeit, Kilometerstand 19.680. Das Trio Infernale klackerte kurz, dann Stille. Das Ventil wollte nicht weiter mitspielen. Ventilabriss aus nicht weiter nachvollziehbaren Gründen, Motorschaden. Abruptes Ende einer bisher tollen Reise, lange Gesichter und traurige Mienen bei den Fans des britischen Triples.

Genau 361 Tage nach dem Beginn des ersten Dauertests und einer Schaffenspause von 139 Tagen kam die RS im Februar 2019 zurück, diesmal in bösem Mattschwarz. Mit einem klar umrissenen Auftrag: den Ausdauerbeweis über die Distanz von 50.000 Kilometern zu erbringen. Testchef Andi Bildl, Fan der ersten Stunde, notierte im Fahrtenbuch für die gesamte Redaktion: "Hurra, wir haben die Streety wieder!" Mit einem Kilometerstand von 1.147 war das Einfahren auch schon erledigt, es folgte das übliche Prozedere: Eingangsmessung und Verplombung, die Zweite. Seitdem rattert die Triumph, aktueller Kilometerstand 24.999, unermüdlich durch den Tourplan der MOTORRAD-Redaktion. Grundsätzlich könnte die Zwischenbilanz hier ein Ende finden. Warum? Die Streety funktioniert einfach. Nach Studieren der Fahrtenbücher und gesammelter Eindrücke der Redaktion können negative Eigenschaften an einer Hand abgezählt werden, Schäden oder Verarbeitungsmängel traten nur in geringstem Maße auf. Trotz dessen hegt die Triumph ein besonderes Dasein im Dauertest-Fuhrpark. Bis zum Exitus der ersten Dauertest-Streety verlief deren Test genauso reibungslos und unaufgeregt.
5,2 Liter auf 100 Kilometern
Aufgeregt ist hingegen das bekannte Temperament des Triebwerks. Viel wurde schon über den Motor, seine Laufkultur und seine Spielfreude bei hohen Drehzahlen geschrieben. Testfahrer Georg Straubinger bringt es im Fahrtenbuch kurz und knackig auf den Punkt: "Geiler Motor!" Die recht spitze Motorcharakteristik und die Zurückhaltung bei niedrigsten Drehzahlen wird dabei gerne verschmerzt, sie gehört zum feurigen Charakter des 765 Kubik großen Dreizylinders.

Der Triple vertilgt 5,2 Liter bleifreien Kraftstoff auf 100 Kilometern, was angesichts des Gebotenen durchaus vertretbar ist. Weniger erfreulich ist, dass das Spritfass schon nach gerade einmal 2.000 Kilometern im oberen Bereich des Einfüllstutzens leicht zu gammeln anfing. Auch lässt sich der Tankdeckel recht schwer öffnen. Im Übrigen häufen sich Notizen über die Anfahrschwäche des Drillings, die sich vielleicht mit dem relativ niedrigen Anfahrdrehmoment und dem nicht gerade kurz übersetzten ersten Gang erklären lässt. Die Kupplung rückt zudem auf kurzem Weg ein, was ein wenig Eingewöhnung erfordert. Ein richtiger Fan gönnt sich aber keine Vortriebspause bedingt durch die Kupplung, was durch den wunderbar funktionierenden Schaltautomaten auch gar nicht nötig ist. Bei Volontär Fabian Dresler verklebte der Kupplungszug bei einem Kaltstart, der Hebel blieb widerwillig am Lenker. Nach einer Kur mit WD40 wandert dieser aber wieder in gewohnter Manier vor und zurück.
"Gepäcktransport eine wahre Kunst"
Die voll einstellbare Showa-Gabel tastet den Asphalt feinfühlig ab und hält genügend Reserven parat. Gleiches würde man sich auch von dem Öhlins-Federbein wünschen. Das Schwedengold dürfte feiner ansprechen, reagiert gerade auf kurz aufeinanderfolgende Kanten und Huckel ruppig. Auf einer Autobahn mit Betonplatten führt das schnell zu einem geschundenen Kreuz, wie Redakteur Jens Möller-Töllner feststellen musste. Selbst eine weit geöffnete Druckstufe hat bisher noch nicht zur Problemlösung verholfen. Der richtige Mittelweg ist hier noch nicht gefunden. Trotz dessen zirkelt die Engländerin präzise und mit ausgeprägter Gelassenheit um jedweden Radius. Nur wenige Motorräder machen es dem Reiter so einfach, mit dem Knie den Boden zu küssen, wie die Streety 765 RS. Einfach ein Genuss.
"Gepäck zu transportieren ist eine wahre Kunst", moniert Uli Baumann im Fahrtenbuch nach einer 663 Kilometer langen Tour. Recht hat er, eine Gepäckrolle auf dem kleinen Soziussitz zu verstauen ist nur durch Kreativität im Umgang mit Spanngurten oder Expandern zu lösen. Wer regelmäßig mit Gepäck unterwegs ist, wird im Zubehör fündig (siehe Bildergalerie). Einen Wermutstropfen auf der weißen Weste gibt es aber doch. Die Kupplung begann etwa bei Kilometerstand 24.500, in kaltem Zustand im Leerlauf mit ungewöhnlichen Mahlgeräuschen auf sich aufmerksam zu machen, was einen außerplanmäßigen Werkstattbesuch zur Folge hatte. Diagnose: Der Ruckdämpfer-Mechanismus des Korbes verursachte die Geräusche, der Austausch erfolgte auf Garantie. Die an dieser Stelle eigentlich obligatorische Reifenempfehlung konnte übrigens aufgrund schlechter Witterungsbedingungen nicht durchgeführt werden, wird aber nachgeholt.
Bisherige Defekte nach knapp 25.000 Kilometern:
Motorschaden: Die erste Triumph Street Triple RS lief genauso fehlerfrei wie der momentane Dauertester, bis die Engländerin mit einem plötzlichen kapitalen Motorschaden ihren Dienst quittieren musste. 19.680 Kilometer hatte das Triebwerk bis dahin ohne Panne abgespult. Schuld war das rechte Einlassventil des mittleren Zylinders. Beim Mitschwimmen im Verkehr brach das Ventil. Der Ventilteller fiel herunter und pflügte durch den Brennraum, zerstörte diesen und den Kolben. Da bei dem Dreizylinder die Kolben nicht in Laufbuchsen hin- und herwandern, sondern direkt im beschichteten Alublock laufen, war infolgedessen auch die gesamte Zylinderbank hinüber.
Abblendlicht-Lampen: Ein kleiner Defekt für das Motorrad, aber ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Weil man die meiste Zeit mit Tagfahrlicht unterwegs ist, fiel erst im Rahmen der 20.000er-Inspektion auf, dass die Drähte beider Abblendlicht-Glühlampen durchgebrannt waren. Damit die Front der Triumph wieder strahlt, wurden diese dann erneuert. Warum jedoch weißes und blaues Leuchtmittel in den Lampen ist? Diese Frage kann uns auf Nachfrage auch niemand erklären.
Kupplung: Den bisher einzigen außerplanmäßigen Boxenstopp hatte die Streety unlängst bei Kilometerstand 24.659. Die Kupplung klapperte in kaltem Zustand ungewöhnlich laut. Beim Ausbau stellte sich heraus, dass drei der sechs Spannfedern, die die Funktion der Ruckdämpfung übernehmen, zu locker saßen. Ein neuer Korb wurde auf Garantie verbaut. Triumph untersucht die Ursache.
Zündkerzen: Bei Kilometerstand 8.763 fiel in der MOTORRAD-Werkstatt bei Messarbeiten der Eingangsmessung auf, dass sich eine Zündkerze beim Hineindrehen ungewöhnlich anfühlte. Das Gewinde war gerissen, woraufhin vorsichtshalber alle drei Kerzen durch neue ersetzt wurden. Ob es sich hierbei um einen Material- oder Montagefehler handelte, konnte nicht genau festgestellt werden.
Kilometerstand: 21.100, 09/2019

Für die Streety stand Anfang September eine weitere lange Etappe über Autobahn und Landstraße an. Diesmal führte MOTORRAD-Volontär Fabian sie nach Halle an der Saale und Leipzig aus. Auf den letzten Metern vor der Ankunft wäre den beiden beinahe der Treibstoff ausgegangen. Die neue Erkenntnis: Null Kilometer Reichweite bedeuten in der Realität noch mindestens fünf Kilometer. So weit hat es die Streety noch ohne Murren an die rettende Tankstelle geschafft. Mit fast 300 Kilometern lag die Reichweite auch auf einem zufriedenstellenden Niveau für das Naked Bike. Wie viel mit "leerem" Tank tatsächlich noch drin gewesen wäre, testete der Volontär aber nicht mehr. Bei aller Liebe zur Streety – ins Fahrtenbuch malte Fabian nach dem Trip ein großes Herz – wollte er sie dann doch ungern schieben müssen.
Kilometerstand: 19.270, 09/2019

Weil es so schön war (nicht nur das Wetter), hat unser Chef vom Dienst am folgenden Wochenende gleich nochmals die Streety knapp 1.200 Kilometer bewegt. Ziel war dieses Mal die Messe Düsseldorf, wo vom 31. August bis 8. September der Caravan Salon 2019 stattfindet. In diesem Fall war es besonders angenehm, mit dem Motorrad anzureisen, vorbei an den Auto- und Wohnmobilmassen wurde er direkt bis fast vor den Eingang der Messe durchgewunken. Aufgrund der Entfernung mit Hin- und Rückfahrt an einem Tag, ging die Fahrt fast ausschließlich über die Autobahn, was sich dann im Spritverbrauch und häufigem Tanken bemerkbar machte. Trotzdem fand der Pilot auch dieses Mal nur lobende Worte: Durchzug und Beschleunigung sowie die Geradeauslaufstabilität – erste Sahne.
Kilometerstand: 18.038, 08/2019

Thema Soziustauglichkeit: Nur kurz die andere Dauertest-Maschine Royal Enfield Interceptor INT 650 von der Inspektion abholen. Zehn Kilometer als Sozia mitfahren. Ja, okay, das bekomme ich (Dina Dervisevic, Online-Redakteurin, Körpergröße 1,58 Meter) gerade noch hin. Ähm, doch nicht. Also, nicht so gut, denn die Soziustauglichkeit der Triumph Street Triple RS ist praktisch nicht vorhanden. Kleines Sitzbrötchen mit straffem Polster? Geschenkt. Knie an den Ellenbogen? Kann man mal machen. Aber sich am Bremslicht festkrallen müssen? Geht gar nicht. Ich wollte es erst nicht glauben, aber tatsächlich besteht keine andere Möglichkeit: Entweder der Fahrer fängt alles ab, wenn er bremst oder auch nur das Gas wegnimmt, oder der Sozius verdeckt mit seiner Hand einen Teil des Bremslichts. Womöglich ist das Soziuspolster nur da, weil eine Kunststoffabdeckung allzu sehr von festgeschnallten Gepäcktaschen zerkratzt werden würde. Wobei ..., mit Gepäck verzurren sieht es bei der Streety auch eher schlecht aus, wie die Kollegen bereits erwähnten.
Lieber selbst fahren, auch wenn der Führerschein in Gefahr ist: Der Dreizylinder fetzt einfach und das Fahrwerk ist allererste Sahne. Gut, dass ich ein solches Motorrad nicht mehr besitze. Denn ich mutiere darauf zu einem pubertierenden Jungbullen! Es ist, als ob sich Testosteronschleusen öffnen, die im weiblichen Körper eigentlich gar nicht vorhanden sind. Aber eine Hummel kann laut physikalischer Theorie ja eigentlich auch nicht fliegen. Eigentlich. Für meine Selbstbeherrschung und meinen Führerschein ist die Streety auf jeden Fall eine große Herausforderung.
Kilometerstand: 17.941, 08/2019

Nach 1.100 Kilometern mit der Dauertest-Triumph Street Triple RS möchte unser CvD (Chef vom Dienst), Matthias Ackermann, das Dauertest-Motorrad nicht mehr abgeben. Mehrere Touren führten ihn unter anderem durch den Nordschwarzwald, über Calw, Freudenstadt, die Schwarzwaldhochstraße am Ruhestein (915 Meter über dem Meeresspiegel), vorbei am Mummelsee, über Gernsbach, Bad Herrenalb zurück nach Waiblingen. Eine weitere Tour lockte ins Hohenlohische nach Niederstetten, über Backnang, Schwäbisch Hall und Künzelsau.
Kilometerstand: 9.658, 05/2019

Für eine Dienstreise entführte Online-Redakteur Uli Baumann die Street Triple auf einen Tripp ins Allgäu. Auch die neue Maschine begeistert mit den gleichen Eigenschaften wie schon die erste Dauertest-Triumph. Satter Schub in allen Lagen, Top-Fahrwerk, toller Klang, wenn auch für den Fahrer etwas zu laut, und super Sitzposition. Was nicht geht sind die Spiegel – diesmal konventionell oben montiert – kein Einstellbereich und null Rücksicht. Was auch kaum geht: Gepäck mitnehmen. Am Heck gibt es keinerlei Haken oder Ösen um Gurte zu fixieren. Bleiben nur die hinteren Fußrasten und der Missbrauch der hinteren Blinker, von denen einer bereits Wasser sammelt. Sehr gut harmonieren die Dunlop Roadsmart III-Reifen mit der Streety – auch bei extrem tiefen Temperaturen (Glatteiswarnung im Cockpit).

Kilometerstand 5.034, 04/2019
Im täglichen Alltagsverkehr benimmt sich die neue Street Triple bislang unauffällig. Es war nur der Ausfall einer H4-Lampe im Scheinwerfer zu beklagen. PS-Chef Uwe Seitz hat mit der Streety auch schon den ersten und hoffentlich letzten Schnee erlebt.
Hier die Geschichte der ersten Street Triple im Dauertest:
Kilometerstand 19.680, 10/2018

Mit einem Kilometerstand von 1.476 war die erste Triumph Street Triple RS im Februar 2018 in die Redaktionstiefgarage eingerollt. Im Oktober 2018 endete für die Streety der Dauertest vorzeitig. Die Halbzeitbilanz war bereits in Sichtweite, da fand der Dauertest der Triumph Street Triple RS bei Kilometerstand 19.680 ein unerwartetes Ende. Beim ganz profanen Mitschwimmen auf der Schnellstraße im Feierabendverkehr bei Tempo 80, 90 und entsprechend moderater Drehzahl gab der Triple unvermittelt ein kurzes Schnarren von sich. Nur dank des blitzschnellen Ziehens der Kupplung konnte das Blockieren des Hinterrads verhindert werden, denn der Motor war fest.
Unter Aufsicht von MOTORRAD wurde der Antrieb beim Importeur von einer eigens aus England angereisten Delegation zerlegt. Der Grund für die Blockade war schnell gefunden: Das rechte Einlassventil des mittleren Zylinders war abgerissen, der Ventilteller wütete im Brennraum und zerstörte diesen nebst dazugehörigem Kolben nachhaltig. Da der Kolben nicht in Laufbuchsen, sondern direkt im Alu läuft, war die komplette Zylinderbank Schrott. Derzeit werden die Teile bei Triumph in England untersucht. Mittlerweile haben wir die offizielle Stellungnahme von Triumph erhalten. Sämtliche Bauteile des betroffenen Zylinderkopfs wurden, soweit noch möglich, vermessen und metallurgisch untersucht. Dabei traten keine Auffälligkeiten, welche den Schaden erklären könnten, zutage. Daraufhin beschafften sich die Ingenieure insgesamt vier Motoren aus verschiedenen Produktionschargen. Wovon einer kurz vor dem Unglücksmotor produziert wurde, einer kurz danach. Alle vier Aggregate wurden metallurgisch untersucht und extraharten Prüfstands-Dauerläufen unterzogen. Auffälligkeiten oder Schäden dabei: keine. Letztendlich lässt sich nicht sagen, warum das Ventil abgerissen ist. Triumph weist aber darauf hin, dass die Reklamationsquote beim Ventiltrieb weltweit unter 0,02 Prozent liegt. Es handelt sich also wohl um einen Einzelfall.
Kilometerstand: 16.453, 08/2018

Aufgrund vielfacher Fahrerwünsche haben wir die Dauertest-Street Triple von den Lenkerende- auf Standard-Rückspiegel umgerüstet. Aber die Spiegel-Kritik reißt nicht ab. Jörg Lohse, stellvertretender Chefredakteur, meint: Die Spiegel... ein Witz? Nein, einfach nur rücksichtslos. Das geht ja gar nicht... Verstellbereich quasi nicht vorhanden und schon gar nicht zu bedienen, nach hinten blickt's hier keiner und das ist im flotten Kolonnen-Surfen ein echtes Manko. Aber Lohse verteilt auch Lob: Hat wieder das Flair der ollen 900er, der größere Hubraum tut der kleinen Streety echt gut, wunderbar ausgewogen zu fahren, dabei kernig und bissig "on demand". Erfordert im urbanden Umfeld eiserne Disziplin. Das TFT-Display: eins der besten, was es auf dem Markt gibt. Kompakt, übersichtlich, top ablesbar, alles wesentliche erfassbar, echt top gelungen.
Kilometerstand: 16.350, 08/2018

MOTORRAD-Testfahrer Georg Jelicic hat die Triumph Street Triple RS mal kurz über 850 Kilometer in das Elsass entführt. Besohlt war das gute Stück mit Michelin Pilot Road 5 2 CT +.
Das Motorrad vermittelt auf den ersten Metern bereits Fahrfreude pur. Das Fahrwerk wurde gestrafft, da der Kollege Müller vorher über Albanische Straßen eine Komfort betonte Einstellung gewählt hatte.
Verschieden enge Strässchen sowie Pässe machen mit der Street Triple sehr viel Spaß. Einzig die Rückmeldung der Michelin Pneus könnten für den verwöhnten Tester etwas besser sein. Der Kniewinkel ist wie für 172 cm große Fahrer gemacht. Die Sitzposition entspannt und locker, das Sitzkissen genau mit der richtigen Polsterung versehen um auch lange Strecken zu bewältigen. Der Motor mit richtig Punch aus der Mitte und Leistung oben heraus, wenn man sie dann braucht. Rund um gelungenes Paket um reichlich Strecke an einem Tag zu machen.
Kilometerstand: 15.479, 08/2018

MOTORRAD-Testredakteur Johannes Müller: "Wohin mit dem Gepäck?" Vor der dreiwöchigen Balkan-Reise mit der Dauertest-Street Triple RS steht ein Fragezeichen. Ihr filigranes Heck lässt, abgesehen von den ungünstig weit vorne liegenden Soziusrasten, echte Verzurrmöglichkeiten vermissen. Aber mit etwas kreativer Energie findet die Gepäckrolle mit unseren sieben Sachen dann doch irgendwie festen Halt. Noch eben den bislang verbauten, für diese Tour viel zu kleinen Zubehörtankrucksack gegen einen größeren aus dem Triumph-Originalzubehör getauscht, die Druckstufendämpfung von Gabel und Federbein etwas in Richtung Komfort justiert, Kette geschmiert, und es kann losgehen: 20 Tage Balkan mit zwei Motorrädern. Zuerst von Stuttgart nach Venedig, auf die Fähre nach Igumenitsa, dann Korfu. Zurück Richtung Bundesrepublik im Zickzack über Land: Nordwesten Griechenlands, Mazedonien und Ohridsee, Albanien, Montenegro, Bosnien, Kroatien, Slowenien, Österreich, Deutschland. Ein wilder Trip über 4.200 Kilometer soll es am Ende werden. Das Fazit: Verreisen kann man eh mit jedem Motorrad. Mit der Street Triple 765 RS und einem Minimum an Kompromissbereitschaft allerdings sogar mit echter Fahrfreude.
In erster Linie Verdienst des 765er Triple. Der kann nicht nur in hohen Drehzahlen wild reißen, sondern auch in niedrigen geschmeidig, durchzugsstark und vibrationsarm laufen, dabei auch noch unter 5 Liter Sprit verbrauchen. So liegt die Praxisreichweite immer deutlich über 300 Kilometern. Mehr als genug, und vor allem weit mehr als bei der durstigen Aprilia Shiver 750 meiner Partnerin, welche uns weit häufiger an die Tankstelle zwingen wird, als die Triumph es nötig hätte. Wobei die Tankstops immer willkommen sind: Zwar taugt die sportlich vorderradorientierte, versammelte Ergonomie mir und meinen 1,73 Metern perfekt, daran lässt sich auch nach fast drei Wochen nichts aussetzen. Die spartanisch gepolstere Sitzbank aber wurde ganz klar für gefühlsechten Kontakt, nicht fürs Kilometerfressen gebaut. So wird sich mein Sitzfleisch nach ein paar Tagen über jede noch so kleine Pause freuen. Oft denke ich über Radlerhosen nach. Die Straßenverhältnisse sind auf dem größten Teil der Reise, bis kurz vor Slowenien, durchweg sehr schlecht bis nicht vorhanden – womit die Streety aber erstaunlich gut zurechtkommt. Das Fahrwerk spricht sauber an, erst recht mit leicht geöffneter Druckstufe – sie ist keine Sänfte, bietet dann aber hinlänglichem Restkomfort. Auch der aktuell montierte Tourensportreifen Michelin Pilot Road 5 hilft dank ordentlicher Eigendämpfung, gutem Nassgrip und, richtet man ihn nicht mit Autobahngebolze hin, erstaunlichen Laufleistungen der Reisetauglichkeit der Streety. So wird der schon bei Abfahrt sichtbar angefahrene Road 5 nach gut 4.000 Kilometern – von denen allerdings fast alle auf Landstraßen, wenige auf der Autobahn und ein paar unfreiwillig auch auf Schotter stattfanden – wenig sichtbaren Verschleiß zeigen. Gegen den fiesen Schmierfilm aus Öl und Diesel, der die albanischen Straßen zur besonderen Herausforderung macht, kann aber auch er wenig ausrichten. Motorradfahren, wie wir es kennen, der Genuss von Schräglage und Beschleunigung, ist hier eher selten möglich. Selbstverständlich, dass angesichts all dessen ein weniger zugespitztes, touristischeres Motorrad, eines mit mehr Federweg, und vielleicht größerem Vorderrad, und natürlich Gepäcksystem, die sinnvollere Wahl darstellte.
Der Balkan ist ein Landstrich für Reiseenduros (von denen wir über Tage allerdings erstaunlicherweise keine einzige gesehen haben), und die Street Triple 765 RS ist eine reinrassige Landstraßen-Feile. Doch es geht, und besser als gedacht. Und so selten sind die Momente auch nicht, in denen die Triumph strahlt. Sie ist kompakt, leicht, durchzugsstark, dabei sparsam, und ihr stabiles Fahrwerk und vor allem die Bremsen glänzen auch beim Touren. Übrigens ist der Triumph-Tankrucksack (9 bis 12 Liter) hervorragend verarbeitet und durchdacht, daher seine 226 Euro definitiv Wert. Weitere Randnotitzen: Ölverbrauch war nicht messbar. Die Kupplung verlangt auf Dauer etwas viel Handkraft.
Außerdem: Unser TomTom Rider 400 erwies sich als nicht regenfest, die in Kotor eingedrungene Feuchtigkeit blieb bis hinter Rosenheim im Display stehen, das so nicht mehr akkurat auf Befehle reagieren wollte. Ein nerviger Umstand, der sich unter Tourenfahrern sicherlich schon herumgesprochen hat. Zurück zur Triumph: Bei der bleibt letzten Endes, neben der Gepäckverzurrung, und der harten Sitzbank, eigentlich nur der Pflegeaufwand ihrer sehr ungeschützt laufenden Antriebskette. Die verlangte bei extrem staubigen, heißen, nur von gelegentlichem Starkregen unterbrochenen Bedingungen viel Zuwendung. An sich schnell erledigt, aber wohl dem, dem nicht unterwegs das Kettenspray ausgeht. Schon mal versucht, in Bosnien eine Dose vom klebrigen Spühgold aufzutreiben? Da aber eine Kardan-Streety das letzte ist, was wir wollen, nehmen wir beim nächsten Mal einfach eine zweite Dose mit, und genießen ansonsten die Freuden einer Reise mit sportivem Material.
Kilometerstand: 10.000, 06/2018

Genau 10.000 km hat die Dauertest-Street Triple jetzt drauf und muss zum ersten großen Routine-Check. Bisher blieb der Dreizylinder-Angreifer nahezu schadfrei. Allerdings müssen wir prüfen, wer mit dem sportlich aufgerichteten Heck nicht klar und seine Beinchen nicht hoch genug bekommt! Schade, denn sonst steht die Triumph gerade in der RS-Version einfach super da und macht mächtig Spaß bei der Attacke auf der Landstraße. Also bitte schnell machen mit dem Kundendienst… wir wollen weiter triplen! Der Service war dann auch schnell erledigt und kostete 287,81 Euro.
Kilometerstand: 9.460, 06/2018

Ein Brückentagstour über Fronleichnam führte die Streety mit Kollegen Uli Baumann unter anderem über Tschechien und Bayern. 1.600 km in vier Tagen. Hier sein Resümee: Was ein geiles Moped! Handlich, zielgenau, klangstark (wenn auch für den Fahrer etwas zu laut) und absolut leicht zu fahren. Der Dreizylinder zieht immer, egal in welchem Gang, egal bei welcher Drehzahl, dabei zeigt er sich immer ausreichend kultiviert. 6. Gang Ortsdurchfahrt – kein Problem, rausdrehen in kleinen Gang – Wahnsinn. Mehr Leistung und mehr Bumms braucht wirklich kein Mensch (solange man sich halbwegs innerhalb der STVO bewegen will). Die Sitzposition passt auch bei 1,90 Meter Größe. Überzeugen können auch die Michelin Road 5 im flotten Alltagseinsatz, nur bei Nässe sollte man Gas rausnehmen. Der Schaltautomat ist völlig überflüssig, die RS schaltet sich so weich und präzise – da kann der Automat lange nicht mithalten.
So gar nicht zum wertigen Charakter der Streety will der klapprige Kupplungshebel passen. Die Ölstandsmessung per Peilstab ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Autobahn ist auch nicht das Metier der RS, ab 140 km/h wird es echt ungemütlich. An das Thema Gepäcktransport haben die Briten so gar nicht gedacht. Keinerlei Zurrösen oder Haltenasen sind zu finden. Alles muss an den Soziusrasten befestigt werden, damit rutscht das Gepäck immer dem Fahrer ins Kreuz. Zusätzliche Spanngurte und deren Schlösser scheuern an der Heckverkleidung (Ergebnis: zwei deutliche Scheuerstellen/Macken) Sorry Kollegen, sorry Triumph! Ziemlich unbrauchbar sind die Spiegel an den Lenkerenden – man bleibt ständig mit den Handschuhen daran hängen. Die Rücksicht an sich wäre ok. Gewöhnungsbedürftig sind auch die Gedenksekunden, wenn die RS nach dem Einschalten der Zündung die Systeme hochfährt und solange den Starter blockiert. Mit schnell losfahren ist da nix.
Kilometerstand: 6.814, 05/2018

Mittlerweile hat die kleine Street Triple RS im Dauertestbetrieb rund 4.000 Kilometer zurückgelegt und dabei den zunächst montierten Michelin Road 5-Reifensatz eingebüßt. Ein Schnitt im Hinterrad machte einen Wechsel notwendig. Als Ersatz wurde die demontierte Originalbereifung Pirelli Supercorsa ST wieder aufgezogen. Auffälligkeiten vermeldet das Fahrtenbuch der kleinen Britin bislang nicht.
Dafür zeigen sich auch kleine Pilotinnen begeistert. Aller erster Eindruck im Feierabend-Stadtverkehr Stuttgart: Wow, wie wieselflink und wendig! Bei einer Größe von 1,64 Meter und einem Gewicht von 57 kg erreichen die Fußspitzen geradeso den Boden. Die einstellbaren Handhebeleien und das Gas reagieren super fluffig, die Schaltung schön leichtgängig. Das Display mit seinen viele verschiedene Darstellungsmöglichkeiten lässt jedes Zocker-Herz höher schlagen. Die Vorderradbremse mit dem einstellbaren Geberkolben reagiert auf Stufe 21 sehr giftig, – 19 ist für den Alltag optimal. Ein fehlender Zusatznippel macht den Seitenständer für Kurzbeinige nur schwer erreichbar. Zudem ist die Streety für den Fahrer sehr laut. Auch die Lenkerendenspiegel sind fragwürdig. Man sieht nix und ich bleib ständig mit der Hand dran hängen.
Preisübersicht der Triumph Street Triple RS in Deutschland

Betrachtet man den exklusiven Status der Triumph Street Triple RS, sind überraschend viele Angebote am Motorrad Marktplatz verfügbar. Neue und gebrauchte Street Triple RS liegen preislich nahe beisammen, was für den Werterhalt der Triumph spricht. Hier ein Überblick über alle gebrauchten Triumph Street Triple RS: gebrauchte Triumph Street Triple RS in Deutschland.
Triumph Street Triple RS (2019) | |
Motor | 3, Reihenmotor |
Leistung | 90,0 kW / 123,0 PS bei 11.700 U/min |
Hubraum | 765 cm³ |
Sitzhöhe | 825 mm |
Grundpreis | 11.850 € |