Für uns Zuschauer ist der Motorsport schön anzusehen. Für Motorrad- und Autohersteller sind die diversen Rennserien jedoch viel mehr: Sie polieren nicht nur das Image einer Marke auf, sondern beflügeln auch die Entwicklung der Serienmodelle. Was ist nicht alles von der Rennstrecke auf die Straße gekommen – die Scheibenbremse beispielsweise, moderne Einspritzanlagen, aerodynamische Bauteile, Doppelkupplungsgetriebe oder ultraleichte, aber stabile Carbonteile. Kurzum: Alles, was die Technik im Motorsport betrifft, ist etwas besser – das dürfte beim Schmierstoff nicht anders sein.
"Doch" sagt Peter Baumann, Marketingleiter bei Schmierstoffspezialist Liqui Moly. „Nur in der Formel 1 unterscheidet sich das Öl deutlich. Andere Rennserien dagegen sind nah an den Serienprodukten.“ Vor 20 Jahren war das noch anders, da musste das Unternehmen die Motoröle für den Rennsport anpassen. Das habe die Entwicklung vorangetrieben, heute sei das Know-how so groß, sagt Baumann, dass man einen handelsüblichen vollsynthetischen Liqui-Moly-Schmierstoff im Motorsport einsetzen könne. Die höheren Temperaturen und Drehzahlen, die ein Rennfahrzeug entwickelt, würden für die normalen Öle keine Probleme darstellen.
So ganz ohne Abstimmung kommen die Teams allerdings bei den modernen Schmierstoffen nicht aus. Es spielt immer noch eine Rolle, wo das Rennen stattfindet und zu welcher Jahreszeit. Da kommt es dann auf die Viskosität des Schmierstoffs an. In europäischen Rennserien zum Beispiel verwenden die Teams deshalb vorwiegend 40er-, 50er- oder 60er-Öl-Viskositäten.
Nur wenige Ausnahmen
Schaut man dagegen zum Kart-Bereich rüber, dann ist im Liqui-Moly-Sortiment ein spezielles, von der FIA zugelassenes Öl für die kleinen Zweitaktrenner zu finden. Würde dieser Schmierstoff zum Beispiel in einen Roller mit Zweitaktmotor gefüllt werden, könnte irgendwann ein Schaden des Aggregats die Folge sein. Denn dieses Produkt ist auf Rennbedingungen abgestimmt und muss unter anderem extrem hohe Temperaturen aushalten. Der Verschleißschutz, auf den bei Serienmotoren Wert gelegt wird, spielt da eine untergeordnete Rolle.
Das ist so ziemlich die einzige Ausnahme, was spezielle Produkte für den Motorsport anbelangt. Selbst bei Rennmotorrädern bietet Liqui Moly eine handelsübliche Lösung an. Die scheint sich für alle Parteien auszuzahlen. Denn in der Moto2 und Moto3 ist das Unternehmen aus Ulm sogar seit 2015 fester Partner und beliefert die Teams mit dem passenden Schmierstoff. "Doch vorher mussten wir 600 Liter für Prüfstandsversuche zur Verfügung stellen", sagt Peter Baumann. "Am Ende hatten die Testmotoren sogar mehr Leistung."
Nicht nur der Motorsport greift gerne zu den Liqui-Moly-Produkten. Auch Institutionen, von den man es nicht erwartet hätte, gehören zum Kundenstamm wie etwa die Europäische Weltraumorganisation (ESA). Die ESA suchte vor einigen Jahren nach einem speziellen Hochleistungsfett für den Mars-Roboter Beagle 2 und wurde bei Liqui Moly fündig. An dem Fett hat es aber nicht gelegen, dass der Roboter nach der Landung auf dem Planeten seinen Dienst verweigerte.
Info: Handelsübliche Öle für den Motorsport

Was Liqui Moly im Motorsport bietet, ist für das Auto und Motorrad auch im Handel erhältlich. Drei Motorenöle gibt es im Programm von Liqui Moly, die sich leicht beschaffen lassen und die auch eine große Abdeckung im Motorsport gewährleisten. Das ist zum einen das vollsyntethische Motorrad-Produkt Motorbike 4T Synth 5W-40 Street Race, zum anderen das vollsyntethische Auto-Motorenöl Synthoil Race Tech GT1 10W-60. Speziell für den Kartsport hat der Ulmer Schmierstoffspezialist das Motoröl Pro Kart entwickelt. Dieses Produkt ist für Zweitaktmotoren gedacht.