Nicht nur die großen Hersteller entdecken die kleinen Hubraumklassen wieder; auch als Gebrauchte stehen quirlige Kurvenjäger hoch im Kurs. Die einst unscheinbare Suzuki DR-Z 400 wird heute zum gesuchten Objekt.
Nicht nur die großen Hersteller entdecken die kleinen Hubraumklassen wieder; auch als Gebrauchte stehen quirlige Kurvenjäger hoch im Kurs. Die einst unscheinbare Suzuki DR-Z 400 wird heute zum gesuchten Objekt.
Hätte, könnte, dürfte… Bei der Suzuki DR-Z 400 in den Modellvarianten S (Enduro) und SM (Supermoto) klingen die Konjunktivsätze besonders schmerzvoll. Denn Suzuki-Händler erklären voller Überzeugung, dass der Marke heutzutage genau so ein Motorrad im Programm fehlt.
Für Thomas Saager vom Moto-Treff Lindfeld in Dortmund bleibt die Suzuki DR-Z 400 „einfach ein kleines, geiles Spaßmobil“. Natürlich ist der Eintopf, den es mit grobstolliger Geländebereifung erstmals im Jahr 2000 gegeben hat, alles andere als ein langstreckentauglicher Allrounder. Aber genau das macht heute ihre Faszination aus, erklärt Suzuki-Händler Walter Ziegler aus Neustadt an der Donau: „Sie ist ideal, um Huckepack auf einem Wohnmobil oder Campingbus mit in den Urlaub zu reisen.“
Vor Ort ist die nur 146 Kilogramm Suzuki DR-Z 400 flugs abgeladen. Beide Typen, Enduro wie Supermoto, sind ideale Gefährten, um mit reichlich Fahrfreude auf schmalen, kurvenreichen Trails auf Entdeckerkurs zu gehen. Der 40 PS starke, wassergekühlte Vierventiler gibt seine Leistung gleichmäßig und dank der Ausgleichswelle zudem angenehm vibrationsarm ab.
Das Fahrwerk der Suzuki DR-Z 400 S zeigt sich ebenfalls solide und souverän: vorne eine Showa-Gabel, hinten ein in Federbasis und Druckstufe einstellbares Federbein. Bei der Suzuki DR-Z 400 SM mit 17-Zoll-Bereifung, die ab 2005 die geländegängige S-Version ablöste, kam zusätzlich zu Upside-down-Gabel sogar ein voll einstellbares Federbein mit in High- und Lowspeed unterteilter Druckstufe zum Einsatz.
Und doch bleibt am Schluss wieder der Konjunktiv stehen: Wäre schön, eine gebrauchte Suzuki DR-Z 400 S oder SM einfach zu erstehen! Denn sie hat sich zum gefragten Liebhaberobjekt gemausert.
Die Suzuki-Händlerschaft bestätigt dem kleinen dohc-Eintopf der Suzuki DR-Z 400 eine hohe Standfestigkeit und große Zuverlässigkeit. Auch das Fahrwerk gilt bei der Enduro-DR-Z 400 S wie beim Supermoto-Nachfolger DR-Z 400 SM als sehr robust.
Selbst das Suzuki-Motorrädern oft attestierte Rostproblem hat man bei der 400er nach Werkstattmeinung besser im Griff. Auf eine Scheckheftpflege kann man aber selbst bei den jüngeren SM-Typen nicht setzen. Das Motorrad, erklärt Nicolaus Glimm von Motorrad-Technik-Hamburg, haben Vertragshändler man meist nur zur ersten Inspektion gesehen: „Danach hat der Kunde selbst geschraubt.“
Sie ist ein typisches Bike für Do-it-yourself-Schrauber, erklärt auch Suzuki-Händler Thomas Saager (Moto-Treff-Lindfeld). Die Tuning-Quote ist entsprechend hoch, Hauptangriffspunkte sind der Einbau einer Auspuff-Komplettanlage und das Umrüsten auf größere Flachschiebervergaser aus den Wettbewerbsmodellen. Deshalb auf die Eintragungen achten!
Das Bild vom schleppenden Neuverkauf hat sich in den letzten Jahren komplett gedreht: Die Händlerschaft wünscht sich nicht nur händeringend die Suzuki DR-Z 400 „in neu“ zurück in die Verkaufsräume. Auch als Gebrauchte ist sie sehr gesucht.
Inzahlungnahmen kommen sehr selten vor. Und wenn, stehen sie nicht lange in der Ausstellung; denn die Suzuki DR-Z 400 hat sich inzwischen zum gefragten Liebhaber-Motorrad gemausert. Vor allem der unverbastelte Originalzustand wird von den Besitzern kaum noch hergegeben. Gelegentlich werden S-Typen angeboten, die zur 17-Zoll-SM umgerüstet wurden. Bei diesen sollte der Teileersatz (Upside-down-Gabel, Zentralfederbein) genau kontrolliert werden.
Mit einer jährlichen Fahrleistung von 1000 bis maximal 4000 Kilometern fällt der Tachostand selbst bei älteren Suzuki DR-Z 400 S sehr gering aus: Über zehn Jahre alte Gebrauchte mit 10000 Kilometern aus erster Hand sind keine Seltenheit. Allerdings sind die Einstiegspreise entsprechend hoch. Unter 3000 Euro ist nur mit Geduld eine empfehlenswerte Offerte zu finden.
Motor
Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, eine Ausgleichswelle, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile, Tassenstößel, Trockensumpfschmierung, Vergaser, mechanisch betä-tigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Fünfganggetriebe, O-Ring-Kette.
Bohrung x Hub 90,0 x 62,6 mm
Hubraum 398 cm³
Nennleistung 29,4 kW (40 PS) bei 7600/min
Max. Drehmoment 39 Nm bei 6600/min
Fahrwerk
Einschleifenrahmen aus Stahl, Upside-down-Gabel, verstellbare Zug- und Druckstufendämpfung, Zweiarmschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein mit Hebelsystem, verstellbare Federbasis und Zug- und Druckstufendämpfung, Scheibenbremse vorne und hinten.
Drahtspeichenräder mit Alufelgen 3.50 x 17; 4.50 x 17
Reifen 120/70 ZR 17, 140/70 ZR 17
Maße + Gewicht
Radstand 1460 mm, Lenkkopfwinkel 63,7 Grad, Nachlauf 94 mm, Federweg v/h 260/276 mm, Sitzhöhe* 880 mm, Gewicht vollgetankt* 146 kg, Tankinhalt** 10 Liter.
Messungen
(MOTORRAD 12/2005)
Höchstgeschwindigkeit** 140 km/h
Beschleunigung
0-100 km/h 6,1 sek
Durchzug
60-100 km/h 5,4 sek
Verbrauch 4,3 l/100 km
(Normal, Landstraße)
Supermotos mit kleinem Hubraum sind inzwischen echt zur Rarität geworden. Einige wenige Modelle finden aber dennoch ihren Weg auf die Gebraucht-Motorradbörse. Dann heißt es aber: Schnell zuschlagen! Ein Blick in die Gebraucht-Motorradbörse lohnt sich auf jeden Fall: Gebrauchte Suzuki DR-Z 400 SM in Deutschland