Radarbasierte Assistenzsysteme halten auch bei Motorrädern Einzug. Ein Honda-Patent zeigt jetzt einen entsprechend ausgelegten Abstandstempomat für den Super-Tourer Gold Wing.
Radarbasierte Assistenzsysteme halten auch bei Motorrädern Einzug. Ein Honda-Patent zeigt jetzt einen entsprechend ausgelegten Abstandstempomat für den Super-Tourer Gold Wing.
Die neue Ducati Multistrada V4 trägt das erste von Bosch entwickelte Radarsystem zur Abstandsüberwachung. Zeitnah werden auch KTM-Modelle sowie Maschinen von Kawasaki damit ausgerüstet. Auch die neue BMW R 1250 RT ist bereits mit so einem System bestückt. Die Verbreitung von Radarsystemen ist also nicht mehr aufzuhalten.
Dass auch Honda auf diesen Zug aufspringen wird, gilt bereits als gesichert. Jetzt zeigt eine Patentschrift, wie der Einbau eines solchen Systems im Super Tourer Gold Wing aussehen könnte. Weil diese Radarsysteme relativ empfindlich sind, verstecken die Autohersteller sie hinter flächigen Kunststoffabdeckungen. An Motorrädern sind entsprechend große und ungenutzte Flächen im Frontbereich rar gesät. Die Gold Wing mit ihrer üppigen Verkleidung bietet hier Vorteile, die Honda bereitwillig nutzt.
So sitzt in der Patentschrift das Radarsystem hinter der Verkleidungsnase, die zwischen die beiden Scheinwerfer hineinreicht, versteckt und geschützt. Da die Fläche eben ist, nimmt sie auch keinen Einfluss auf die Erfassung der rücklaufenden Radarstrahlen. Um zudem noch mögliche Verkleidungsvibrationen als Störquelle auszuschließen, erwägt Honda den Bauraum zwischen Sensor und Verkleidung mit einem geeigneten Material zu füllen.
Für die Funktion eines Totwinkelwarners hat Honda der Goldwing Tour wohl auch ein Radarsystem in das große Topcase gepackt. So kann dem Fahrer eine Warnung über Fahrzeuge im toten Winkel ausgegeben werden. Ob das System der Goldwing ohne Topcase ebenfalls angepasst werden kann, zeigen die Patentzeichnungen indes nicht.
Weitere nun aufgetauschte Patentzeichungen erscheinen nun die letzten Puzzlestücke zu sein, für was Honda da für die Goldwing plant. Radarsystem für Front und Heck scheinen gesetzt. Zusätzlich scheint Honda zur besseren Abdeckung des Messbereichs im toten Winkel mit Schallsensoren auszurüsten, was dann auch eine Verwendung in der Gold Wing ohne Topcase möglich und sinnvoll macht. Aber genau diese Kombination stellt die Nutzung eines Radarsystems im Heck rein logisch wieder schwer in Frage.
Wirklich interessant wird die Thematik Abstandtempomat in Kombination mit dem optional erhältlichen 7-Gang-DCT-Getriebe von Honda für die beiden Goldwingversionen: Die Elektronik so zeigen es die Zeichnungen wohl, scheint auch das Getriebe steuern zu können, was den Komfort des Systems um ein Vielfaches erhöht, besonders wenn der sich vergrößernde Abstand eine Beschleunigung wieder zulässt und der Motor sich immer im optimalen Drehzahlbereich befindet und nicht zu untertourig fährt. Besonders in Hinsicht auf ein mögliches Notbremssystem bis zum Stillstand eine interessante Geschichte.
Auch über ein mögliches Head-Up-Display scheint Honda in diesem Zuge nachzudenken, in dem die eingestellte Geschwindigkeit und der regulierte Abstand eingeblendet werden.
Mit Hinblick auf die aktuelle Verbreitung dieser Radarsysteme dürfte Honda die Gold Wing spätestens 2022 mit einem solchen ausrüsten. Der Super Tourer bietet dann noch mehr Komfort und Sicherheit.
Noch mehr Komfort und noch mehr Sicherheit. Radarbasierte Assistenzsysteme und Honda Gold Wing gehören einfach zusammen.