Weltneuheit von Honda: Africa Twin mit 2 Kameras

Weltneuheit Honda mit Kamerasystem
Africa Twin mit 2 Kameras

Veröffentlicht am 18.03.2025

Die Sache mit dem Radar ist fast schon ein alter Hut. BMW, KTM, Ducati, Triumph, Kawasaki, Yamaha und Indian haben allesamt entsprechende Systeme im Programm. Genutzt für Funktionen wie den Abstandstempomaten und den Totwinkelwarner. Beides großartige Systeme. Wer fehlt im bunten Reigen?

Richtig, der weltgrößte Hersteller: Honda. Selbst die Gold Wing hat zwar einen Airbag aber kein ARAS an Bord. ARAS steht für Advanced Rider Assistance System, analog zum ADAS in Autos.

Honda will überholen

Vor einigen Jahren haben sich unter Astemo Japans führende Technologieunternehmen für Fahrzeugsysteme vereint, darunter die 3 Töchter von Honda: Nissin, Keihin und Showa. Und über Astemo setzt Honda zum Überholen an und zeigt eine Africa Twin mit Radar, und als Benchmark ein Kamerasystem.

Erst Radar, dann Kamera

Seit es entsprechende ADAS-Systeme mit Radar-Emittern gibt, sind sich die Hersteller einig: Radar allein ist nur die Vorstufe. Es muss zur vollen Entfaltung der Möglichkeiten ein optisches System ergänzt werden, denn nur diese Kombination hebt die Nachteile der Teilelemente auf und erlaubt gar unerhörte Möglichkeiten am Motorrad.

Vor- und Nachteile der Systeme

Der Vorteil eines Radars ist die Unempfindlichkeit gegenüber Lichtverhältnissen. Ob hell oder dunkel: Das Radar kann arbeiten. Damit gleicht es einen wesentlichen Nachteil der Kamera aus. Die Kamera wiederum hat Vorteile bei schlechtem Wetter wie Regen, wo das Radar viel Störfeuer misst. Weiterhin ist eine Kamera besser im genauen Erkennen des Objekts voraus. Das Radar sagt nur: Da ist was. Die Kamera erkennt: XY ist da.

Viel spricht für eine Kamera als Ergänzung des Radars. Insbesondere der günstige Preis der Optik. Allerdings kommt die mit dem Nachteil von vergleichbar viel Gewicht und Bauraum.

Schilderkennung, Bremsassistenten, besseres Fahrwerk

Aktuell können die Radarsysteme nur Objekte sowie deren relative Geschwindigkeiten erkennen und entsprechend mit Warnungen oder Bremsmanövern reagieren. Das Erweitern der Sensorik mit einem optischen System – eine gute Software im Hintergrund vorausgesetzt – weitet den Bereich enorm aus. So sind Komfortfunktionen wie die Schildererkennung der kürzeste Schritt. Deutlich mehr Nutzen hat die Kombination aus Radar und Kamera beim Verbessern und Verfeinern der Radar-Funktionen.

Hochinteressant dürfte der Ausblick auf die Möglichkeit sein, per Kamera die Straßen nach Schäden zu scannen und das dann semi-aktive Fahrwerk entsprechend dem kommenden Straßenzustand im Voraus anzupassen.

Das ist zwar heute schon möglich, allerdings als Reaktion auf die sich ändernden Einfedergeschwindigkeiten und nicht als Aktion auf kommende Unebenheiten.

Wann kommt die erste Honda mit Kamera?

Aktuell ist die Africa Twin mit Kamera ein Technologieträger, dem derzeit keine Gerüchte nach einer Marktreife vorauseilen. Allerdings kann es bei Honda manchmal schnell gehen. Entsprechende Patente gab es schon, auch am Beispiel der Africa Twin. Man darf also gespannt sein.