Dauertest-Abschlussbilanz: KTM 690 SM

Dauertest-Abschlussbilanz KTM 690 SM Fazit nach dem großen 50.000-Kilometer-Test

Inzwischen wissen wir es: Der markante Schnabel der 690 SM hat nie der Fahrstabilität gedient. Er war schlicht ein Design-Gimmick. Diese und weitere Wahrheiten, vor allem aber, ob der Welt leistungsstärkster Serien-Single bis zum Ende durchhielt, erfahren Sie in diesem Bericht.

Fazit nach dem großen 50.000-Kilometer-Test Fotos: Bilski

Trau, schau, wem! Wer kennt die Redewendung nicht? Im Fall der KTM 690 SM schaut die Motorradwelt kritisch auf den österreichischen Hersteller mit seinem neuen Single. Kritisch deshalb, weil es bis heute noch keine Motorradschmiede gewagt hat, einen 65 PS starken Einzylinder in Großserie zu produzieren. MOTORRAD äugte sogar doppelt kritisch, weil die zuvor von den Österreichern produzierten LC4-Motoren nicht gerade den Ruf der Langlebigkeit genossen – 1998 wurde der MOTORRAD-Langstreckentest der KTM 620 LC Enduro wegen starker mechanischer Geräusche aus dem Motor bei Kilometerstand 40000 vorzeitig abgebrochen. Als Verursacher kamen eine verschlissene Steuerkettenschiene und der beschädigte Nadelkäfig des unteren Pleuellagers infrage.

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Dauertest-Abschlussbilanz KTM 690 SM - 50000-Kilometer-Test
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Ein Wiederholungsfall? Mechanische Geräusche verunsicherten auch die Fahrer der KTM 690 SM bis zuletzt. Nach der Demontage des Motors ließ sich allerdings nur ein bestimmtes Geräusch exakt zuordnen: das helle, metallische Scheppern, das etwa ein bis zwei Sekunden nach dem Startvorgang zu hören ist. Hierbei handelt es sich um die Steuerkette. Deren Vorspannung erfolgt über einen hydraulischen Spanner durch Öldruck. Bis dieser aufgebaut wird, verstreicht besagte Zeit, die Kette hat etwas Spiel und scheppert. Das irritierte viele Piloten. MOTORRAD griff das Thema sogar nach 25000 Kilometern in der Überschrift der Zwischenbilanz auf und titelte: Ri-Ra-Rappelkiste.

Das Scheppern begleitete die 690er vom ersten bis zum letzten Tag. Intensiver wurde es nie. Die Techniker von KTM erklärten es auf Nachfrage so: "Bedingt durch den leisen Auspuff und stark gedämpfte Ansauggeräusche konzentriert sich das Ohrenmerk auf normale technische Abläufe in einem Hochleistungs-Einzylinder-Verbrennungsmotor." Übersetzt vom Österreichischen ins Deutsche: Der Fahrer hört die Flöhe husten.

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Bei einer Fahrt auf nasser Fahrbahn sollte man auf gute Kleidung achten, da der Regenschutz der KTM eher mau ausfällt.

Ein instabiler Motorlauf bei Leerlaufdrehzahl war bereits bei Halbzeit einer der Hauptkritikpunkte. An Ampeln ging der Single gern mal schlagartig aus. Mehrfach wurde auf das Problem bei anstehenden Inspektionen hingewiesen. Und angeblich behoben. Mal hieß es, die Ursache sei zu kleines Ventilspiel gewesen, ein andermal hatte der Gaszug angeblich zu wenig Spiel, so dass die Drosselklappen immer etwas geöffnet waren. Schlussendlich schob man den Schwarzen Peter bei Halbzeit des Dauertests auf die kurzzeitig montierte Titan-Auspuffanlage von Akrapovic und das in diesem Zusammenhang geänderte Kennfeld. Doch auch nach dem Rückbau auf die Originalanlage trat das Phänomen immer wieder auf. Und zwar bis zum letzten Tag der 50000 Kilometer.

Seit Mitte September steht den KTM-Händlern nun ein überarbeitetes Mapping zur Verfügung, das den Einzylinder angeblich endgültig von dieser Macke befreien soll. Betroffene Motorräder bekommen das Upgrade kostenfrei aufgespielt. Ebenso ärgerlich: Fünf Mal schüttelte der Single die Glühbirne der Kennzeichenbeleuchtung kaputt, und drei Mal musste die komplette Rücklichteinheit aus-getauscht werden. Die an die Platine geklebten Kabel waren abvibriert, eine Reparatur war nicht möglich.

Darüber hinaus riss das Cockpit drei Mal ein und wurde ebenfalls auf Garantie gewechselt. Sowohl Cockpit als auch Rücklichteinheit sind im Lauf der Serienproduktion qualitativ verbessert worden, sodass diese Schäden der Vergangenheit angehören sollten. Weiteres Ärgernis: Der Entenschnabel bietet so gut wie keinen Schutz bei Regenfahrten. Bei der Pressevorstellung vor zwei Jahren wurde die Form folgendermaßen gerechtfertigt: "Der Schnabel ist aerodynamisch wichtig, er dient dem Abtrieb." Die schlichte Wahrheit, so kürzlich ein KTM-Mitarbeiter: "Er ist bloß ein Design-Gag."

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Trotz ausgeprägter Riefen kann der Zylinder nach leichtem Nachhonen weiter verwendet werden: Ölverbrauch gering, Kompression völlig okay.

Zum Thema Sitzkomfort notiert ein Fahrer: "Diese Bank ist so was von hart das ist tatsächlich eine SM-Bank." Wobei hier wahrscheinlich nicht Supermoto gemeint ist. Da die Klagen sich häuften, hat MOTORRAD zwei Alternativen ausprobiert: die Gel-Komfortbank aus dem KTM-Zubehör sowie eine speziell angefertigte von der Firma Jungblut (Telefon 02425/901470 oder www.alles-fuern-arsch.de). Fazit: Beide sind empfehlenswerter als das Original, machen aus der Supermoto aber noch lange kein Fahrzeug, mit dem man stundenlang auf der Autobahn gleiten möchte.

MOTORRAD hat das trotzdem getan. Hierbei wurde die verhältnismäßig kleine Windscheibe (KTM) wegen ihrer Wirkung oft gelobt, der Tankrucksack (KTM) jedoch getadelt: Nach einem Jahr riss das Material. Besonders hervorzuheben ist der geringe Verbrauch: Der niedrigste Wert wurde mit 3,6 Litern auf 100 Kilometer, der höchste mit 5,7 Litern notiert. Mit durchschnittlich 4,6 Litern führt die KTM die Langstreckentest-Tabelle an und liegt damit noch vor der Yamaha XT 660 X, die mit vergleichsweise mageren 48 PS daherrollt. In diesem Punkt haben die Österreicher ihre Hausaufgaben mit Bravour erledigt.

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Starke Brandspuren an den Auslassventilsitzen – KTM bezeichnet sie als unbedenklich, da die Ventile bis zum Schluss abgedichtet haben. Einfach neu einschleifen und weiterfahren.

Ebenso mustergültig haben sie die Anti-Hopping-Kupplung hinbekommen, die auf der gesamten Distanz nicht nur einwandfrei funktionierte, sondern auch so leichtgängig arbeitet, dass kaum mehr als zwei Finger zur Bedienung nötig sind. Kinderleicht.

Dauertest KTM 690 SM Teil 2

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Nach dem Lob jetzt der Tadel: Kundendienst-Intervalle von 5000 Kilometern sprengten ein ordentliches Loch ins Portemonnaie: 3200 Euro Inspektionskosten auf 50000 Kilometer – beim Dauertest der Yamaha XT 660 X kamen 1783 Euro, bei der BMW F 800 S lediglich 1334 Euro zusammen. Das soll bei den ab 2010 erhältlichen 690er-Modellen anders werden: KTM verlängert die Intervalle auf 10000 Kilometer. Grund: Die extrem beanspruchte untere Pleuelbohrung wird DLC-beschichtet (Diamond Like Carbon). Der Materialauftrag gilt als verschleißarm und reibungsmindernd. KTM spricht von einer reinen Vorsichtsmaßnahme, die sich jedoch bei vielen Rallye-Einsätzen bewährt hat. Dadurch kann der Ölwechsel in längeren Abständen erfolgen.

Zwei Mal musste die KTM leider geborgen werden, konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr vorwärts bewegen: Bei Kilometerstand 39204 riss die Kette, knapp 4000 Kilometer später quittierte die Maschine plötzlich ganz den Dienst: Aufgrund stark korrodierter Steckverbindungen musste der gesamte Kabelbaum samt Zündschloss getauscht werden. Derartige Fälle sind auch aus Großbritannien bekannt. Die Österreicher erklären es so: "In einigen europäischen Ländern wird im Winter so genanntes pre wet salt verwendet. Diese Salzlösung haftet besser auf der Straße, bleibt länger liegen und dringt als Gischt beim Fahren selbst in die kleinsten Ritzen. Ab dem Modelljahr 2010 sind alle Steckverbindungen besser geschützt."

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Der komplette Kabelbaum musste getauscht werden – winterliches Salzwasser war eingedrungen und hatte die Elektrik lahmgelegt.

Einige Leser bemängelten in ihren Zuschriften den hohen Reifenverschleiß, der Hinterreifen würde durchschnittlich nur 4000 Kilometer halten. Das deckt sich mit den MOTORRAD-Erfahrungen: Insgesamt verschliss die Supermoto neun Vorder- und zehn Hinterreifen. Wobei die Erstbereifung, der Pirelli Diablo Strada, durch seine Grip-Probleme bei Nässe gar nicht überzeugen konnte. Als bester Kompromiss zwischen Haftung bei jeglichen Witterungsbedingungen und Langlebigkeit stellte sich der Michelin Pilot Road 2 heraus: Er hielt, sagen wir besser: überlebte 9000 Kilometer.

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50000 Kilometer in 24 Monaten – ohne Winterpause und Schonung täglich im Einsatz.

Überleben ist auch das Stichwort für den Antrieb. Nach 50000 Kilometern mit täglichem Geklapper überrascht der stärkste Serien-Single die Welt mit polierten, gut aussehenden inneren Werten: Bis auf ein paar Riefen im Zylinder und leichtem Pitting an den Getrieberädern des vierten und sechsten Gangs zeigt sich der 690er nahezu unbeeindruckt von der Laufleistung. Die zur abschließenden Begutachtung herbei gereisten KTM-Techniker erklärten die Entstehung der Riefen durch Fremdpartikel, die bei Wartungsarbeiten wahrscheinlich durch Luftfilter und Ansaugtrakt in den Brennraum gelangt sind. Der Wiederaufbau des Motors würde rund 500 Euro kosten: ein Motordichtsatz, neue Kolbenringe, Zylinder feinhonen, Ventilsitze einschleifen und sechs Arbeitsstunden zu je 50 Euro. Dann, so prognostizieren sie, wäre der Power-Single einsatzbereit für die nächsten 50000 Kilometer.

Das Fahrwerk zeigt sich ebenso robust. Rad-, Lenkkopf- und Schwingenlager sind in Ordnung, die Beschichtung des Rahmens und der Anbauteile präsentiert sich einwandfrei, aber etwas glanzlos. Lediglich der Kupplungshandhebel ist stark korrodiert. Dabei hat man die KTM im Grunde nie geschont. Sie wurde über lange Autobahnetappen gequält, kreuz und quer durch die Alpen gescheucht, musste zwei Winter durchfahren, Mittelmehrinseln umrunden und mit Redakteuren oder Grafikern durch den täglichen Stop-and-go-Verkehr schwimmen.

Was niemand zu Beginn gedacht hat, ist eingetreten: Vor Jahren, so ein Witz, stand das Kürzel KTM entweder für "Keine tausend Meter" oder "Kick ten minutes". Beim neuen 690er-Motor steht es für "Kaum technische Mängel."

Messwerte

Zeichnung: Archiv
Geringfügig weniger Leistung nach absolvierter Distanz, die Durchzugswerte fallen etwas schlechter aus.

Fahrleistung:

(Anfangs-)Abschlussmessung
(2320 km) 50054 km

Beschleunigung in Sekunden
0-100 km/h    (4,2)  4,4
0–-140 km/h    (8,3)   8,4
0-200 km/h      –     - 

Durchzug in Sekunden
60-–100 km/h     (5,4)   5,8
100-–140 km/h    (6,0)   6,7

Durchschnittlicher Verbrauch über 50 000 km
Kraftstoff(Super)
4,6 l / 100 km

Motoröl
0,05 l / 1000 km

Bilanz nach 50000 Kilometern

Zeichnung: Archiv

Zylinderkopf:
Alle Ventile sind dicht, die Auslassventilsitze haben deutliche Brandspuren. Die Ventilführungen sind in Ordnung, ebenso wie die Nockenwellenlager. An den Nockenprofilen sind Laufspuren sichtbar, an den Kipphebelrollen zeigen sich minimale Pittingspuren.

Zylinder/Kolben:
Die Kompression hat kaum nachgelasssen, die Kolbenringe sind nur wenig verschlissen. Auch die Graphitbeschichtung des Kolbens zeigt nur geringe Laufspuren. Am Kolbenboden sind einlassseitig Detonationsspuren zu erkennen, die ebenso wie die Riefen im Zylinder durch Fremdpartikel verursacht wurden.

Kurbeltrieb:
Der wälzgelagerte Kurbeltrieb befindet sich ebenso wie der Kolbenbolzen in gutem Zustand.

Kraftübertragung:
Am Kupplungskorb löst sich stellenweise die Nickel-beschichtung ab, die Rampen des Antihoppingmechanismus haben deutliche Laufspuren, welche die Funktion nicht beeinträchtigen. Zwei Getrieberäder zeigen leichte Pittingspuren, eine Schaltgabel hat sichtbare Anlaufspuren.

Rahmen/Fahrwerk:
Die Pulverbeschichtung des Rahmens und der Schwinge befindet sich in sehr gutem Zustand, die hintere Bremsscheibe ist verschlissen, der Handbremshebel stark korrodiert.

Kosten und Wartung

Betriebskosten auf 50000 km

20 Liter Öl à 16,97 Euro   -   339,40 Euro
20 Ölfilter    -     Euro125,40
1 Luftfilter à 9,75 Euro    -    9,75 Euro
4 Zündkerzen à 14,52 Euro    -    58,08 Euro
2 Satz Bremsbeläge hinten à 36,50 Euro    -    73,00 Euro
5 Glühlampen à 1,99 Euro    -    9,95 Euro
2 Kettensätze    -    348,80 Euro
Bremsflüssigkeit    -    14,63 Euro
Kleinteile, Schmierstoffe    -    50,53 Euro
Dichtungen    -    46,48 Euro
Inspektionen und Reparaturen    -    2172,64 Euro
Reifen (inklusive Montage, Wuchten und Entsorgen)    -    2925,28 Euro
Kraftstoff    -    3185,60 Euro

Gesamtkosten    -    9359,54 Euro


Anschaffungskosten    -    8548,00 Euro
Wertverlust    -    3748,00 Euro (43,8 %)
Schätzpreis (Händlerverkaufspreis)    -    4800,00 Euro
Kosten pro Kilometer (ohne Wertverlust)    -    18,7 Ct
Kosten pro Kilometer (mit Wertverlust)    -    26,2 Ct
Kosten pro Kilometer ohne Benzin    -    12,3 Ct

Wartung und Reperatur (bei Kilometerstand)

Glühlampe Kennzeichenbeleuchtung erneuert    (2094)
Reifen hinten erneuert, Pirelli Diablo Strada    (2223)
Reifen vorn und hinten erneuert, Metzeler Roadtec Z6    (6436)
Glühlampe Kennzeichenbeleuchtung erneuert    (6664)
Cockpiteinheit erneuert (Garantie)    (7887)
Reifen vorn und hinten erneuert, Pirelli Diablo Strada    (8479)
Kettensatz, Bremsbeläge hinten, Bremscheibe+beläge vorn und Kupplungshebel erneuert (Garantie)    (14451)
Reifen vorn und hinten erneuert, Bridgestone BT 090    (15210)
Reifen vorn und hinten erneuert, Michelin Pilot Power    (18263)
Reifen vorn und hinten erneuert, Pirelli Diablo Strada    (22310)
Glühlampe Kennzeichenbeleuchtung erneuert        (26768)
Reifen vorn und hinten erneuert, Dunlop Sportmax Mutant    (29963)
Glühlampe Kennzeichenbeleuchtung und Cockpiteinheit (Garantie) erneuert    (32501)
Glühlampe Kennzeichenbeleuchtung erneuert    (36558)
Reifen vorn und hinten erneuert, Michelin Pilot Road 2    (36781)
Kettensatz nach Kettenriss und Bremsbeläge hinten erneuert    (39204)
Rücklichteinheit erneuert (Garantie)    (40323)
Kabelbaum, Zündschloss und Tachoeinheit erneuert (Garantie)    (43216)
Reifen vorn und hinten erneuert, Conti Force SM    (45576)
Rücklichteinheit erneuert (Garantie)    (48059)

KTM nimmt Stellung...

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MOTORRAD-Testchef Gert Thöle (Mitte) und KTM-Projektleiter Markus Räuschenböck (rechts) begutachten die Teile.

...zu den Brandspuren der Auslassventile und -sitze. Die Kohlespuren sind normal nach 50000 Kilometern und beeinträchtigen die Funktion nicht. Sitzringe und Ventile weisen keinen Verschleiß durch Einschlagen auf und sind daher zu 100 Prozent als funktionstüchtig zu bewerten.

...zu den Verschleißspuren an den Rampen des Anti-Hopping-Mechanismus der Kupplung.
Es handelt sich um normale Einlaufspuren, die durch zwei aufeinander gleitende Bauteile entstehen. Die Anti-Hopping-Funktion wird durch diesen Verschleiß nicht beeinträchtigt, sondern im Gegenteil verbessert.

...zum Ablösen der Beschichtung des Kupplungskorbes.
Die Beschichtung dient zur Verschleißminimierung. Nach 50000 Kilometern Dauerlauf sind die Spuren als normal zu bezeichnen. Eine doppelte Laufzeit kann ruhigen Gewissens prognostiziert werden.

...zu den Pittingspuren an den Getrieberädern des vierten und sechsten Ganges. Die Räder weisen sogenannte Graufleckigkeit auf. Um beste Ergebnisse und Laufzeiten im Fall des Getriebes zu erhalten, wird von uns das mit der Fa. Motorex entwickelte Spitzenöl "Motorex Cross Power 10 W 60" empfohlen. Es zeichnet sich unter anderem durch verbesserte Scherfestigkeit, Verschleißbeständigkeit und Langlebigkeit aus und wirkt entsprechend positiv auf die Getrieberäder.

...zu den Riefen im Zylinder. Da im Zylinder noch die original Honspuren der Fertigung sichtbar, am Kolbenboden aber Spuren von mechanischen Fremdkörpern zu sehen sind, können diese nur durch Fremdkörper verursacht worden sein. Vermutlich gelangten diese bei den Wartungsinspektionen in den Motor.

...zum Verschleiß der hinteren Bremsscheibe. Unseres Wissens wurde die gesamte Testdistanz mit derselben Bremsscheibe gefahren. Dies entspricht in der Lebensdauer auch unseren internen Anforderungen und spiegelt unsere Marktbeobachtung wider.

...zur Defektanfälligkeit der Cockpiteinheit (Tacho).
In der Tat hatten wir mit dem Tacho zu Beginn qualitative Probleme. Aus diesem Grund wurde auch ein Hauptaugenmerk auf die laufende Verbesserung des Tachos gemeinsam mit unserem Lieferanten gelegt. Der Tacho wurde systematisch verbessert, und wir haben nun ein Produkt, welches den hohen Anforderungen unserer Kunden entspricht. Diese Erfahrung wird auch durch die Beobachtung des Marktes unterstützt.

...zum Ausfall der Elektrik und dem Ersatz des Kabelbaums.
Der begutachtete Kabelbaum zeigt Korrosionsspuren, die unserer Ansicht nach auf starke Einwirkung von Salz zurückzuführen sind. Trotzdem flossen seit 2007 einige Verbesserungen ein wie die bessere Abdichtung der Lampenmaske, um ein Eindringen von Schmutzwasser zu verhindern, und zusätzlich eine Verbesserung der Steckkontakte am Kabelbaum.

...zur verzogenen vorderen Bremsscheibe, die bei Kilometer 14451 ersetzt werden musste. Uns sind wenige Einzelfälle, hauptsächlich aus dem Modelljahr 2007, bekannt. Wir haben von den Märkten sehr positive Resonanz zu der an diesem Modell verbauten Bremsanlage erhalten. Deshalb gab es auch keine Änderungen an der Bremsanlage.

Leser-Erfahrungen

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Mit weiblichen 50 Lenzen gehöre ich nicht unbedingt zur üblichen Käuferschicht bei KTM. Trotzdem steht seit letztem Jahr eine 690 SM (neben einer BMW F 650 und einer Beta Alp 4.0) in meiner Garage, hat mittlerweile knapp 10000 Kilometer auf dem Tacho und: haut mich jedes Mal wieder vom Hocker!

Ein bei euch selten erwähnter Aspekt ist die Eignung für Frauen oder generell Zeitgenossen unter 1,80 Meter. Genau da kann die 690 SM punkten: moderate Sitzhöhe (evtl. Limited Edition?), Kupplung und Bremse, die auch von kleinen Fingerchen spielend zu betätigen sind, aufrechte Sitzposition ohne Gewicht auf Handgelenken und Schulterpartie und: Sie ist wirklich leicht! An diesem Motorrad ist alles fein und präzise, sauber verarbeitet und leichtgängig. Neben der Ergonomie war natürlich auch die Motorcharakteristik beim Kauf entscheidend: 65 PS klingen nicht viel, sind jedoch in Verbindung mit 160 Kilogramm völlig ausreichend. Mein Einsatzgebiet: die kurvige, bergige Landstraße. Enge Kurvenkombinationen sind ihr Ding: Schräglagenfreiheit ohne Ende, drehfreudiger Single und spielerisches Handling. Auf der Rennstrecke macht sie ebenfalls Spaß. Kaum geeignet halte ich sie für lange Urlaubsfahrten. Ein fehlendes Gepäcksystem ist das eine, das andere die Haltbarkeit der Reifen, die nach maximal 3500 Kilometer runter sind. Wer wechselt gerne im Urlaub die Reifen? Tempo-30-Zonen mit der SM sind die Höchststrafe! Pannen gab‘s auf 10000 Kilometern keine, lediglich das "Mäusekino" musste bei der ersten Inspektion ausgetauscht werden. Bewährt haben sich: ein CLS-Oiler und eine Lenkererhöhung (SW-Motech). Ansonsten ist (und bleibt) alles original. Erst recht die Auspuffanlage!

Tine Peter-Behring, Heuweiler


Ich habe seit April 2008 fast 20000 Kilometer zurückgelegt und festgestellt, dass die 690er das (fast) ideale Tourenmotorrad ist.
Nach BMW GS und KTM 950 Adventure ist sie endlich wieder ein Motorrad, das wirklich handlich und leicht ist. Mit dem jede Wende, jede Kehre, jede Ausfahrt Freude macht. Die Leistung ist beim Einpersonenbetrieb völlig ausreichend, der Windschutz mit der Original KTM-Windscheibe ebenso, die Körperhaltung ist angenehm und die Vibrationen stören kaum. Folgende Veränderungen habe ich vorgenommen: KTM-Windscheibe, hohe Komfortsitzbank (von Komfort kann keine Rede sein, Gel-Kissen sitzt sich durch, und wird bei Sonneneinstrahlung unangenehm heiß), vorderer Kotflügel der Duke III (sonst wird man unglaublich dreckig). Folgende Teile wurden auf Garantie getauscht: Tacho (Glas gesprungen), O-Ring (Ritzelwelle undicht), rechter Gehäusedeckel (Haarriss).Verbesserungswürdig sind die Sitzbank und der Rundlauf bei niedrigen Drehzahlen. Das Design habe ich mittlerweile lieb gewonnen.

Christian Rissnar, Traiskirchen (ÖS)

Seit Juni 2008 fahre ich eine 690 SM, mit der ich mittlerweile absolut geile 11000 Kilometer abgespult habe. Weil mich die serienmäßige Optik abschreckte, entschied ich mich für folgenden Umbau: Akrapovic-Auspuff mit entsprechendem Mapping, Michelin Pilot Power-Bereifung, Duke-Frontmaske mit niedrigem Kotflügel, Spritzschutz fürs Federbein und diverse kleinere "orangefarbene" Deckelchen. Im Juni dieses Jahres war ich mit der KTM rund um die Dolomiten unterwegs und habe 2800 Kilometer innerhalb einer Woche abgespult, wobei nur die 650 Kilometer Anreise meinem Allerwertesten erhebliche Probleme bereiteten. Doch die 1000 Kurven in den Alpen entschädigten dafür ganz und gar. Mein Fazit: Das absolute Hammerteil für Kurzstrecken und zum Kurven-räubern. Bisher war nur der normale Service notwendig. Nix kaputt oder abgeschüttelt. Dieses Motorrad würde ich jederzeit wieder kaufen.

Manfred Hoppe, Offstein


Ich fahre das Motorrad jetzt fast ein Jahr und habe 7500 Kilometer abgespult.
Für mich ist es ein Spaßgerät, bringt auf kurvigen Straßen unglaublichen Fun, und macht Sinn als Zweitmotorrad. Auf Reisen gehe ich lieber mit meiner GSX 1400. Technische Probleme habe ich überhaupt keine, alles funktioniert sehr gut. Die verbauten Komponenten sind absolut hochwertig und unterstreichen den sportlichen Charakter der Marke KTM. Wo andere erst noch investieren (Reifen, Bremsanlage, Anti-Hopping-Kupplung etc.), bringt die KTM schon alles mit, natürlich zu einem höheren Preis. Mich hat kein Cent gereut, ich würde sie immerwieder kaufen.

Ralf Schleusener, Aschaffenburg


Vor 1450 Kilometern haben ich meinen dritten Tacho bekommen und jetzt ist wieder Wasser unterm Glas! Ich weiß nicht, wie man das als Hersteller dulden kann, dass die Zulieferer so sch..... sind? Ich bin schwer enttäuscht! Obwohl: Fahren ist ein Genuss. Allerdings darf man nicht unter 3000/min kommen. Was ist aus den angekündigten 10000er-Serviceintervallen geworden? Diese Reifenvernichtungsmaschine hat keinen Sound. Und vor allem drei starke Mängel: Ruckeln, Tacho, Auspuff. Wer so blöd ist, diese Kleinigkeiten nicht abzustellen, dem kauf‘ ich kein Moped mehr ab!

Florian Hellmuth, Wolfratshausen


Ich habe mit meiner 690 SM Prestige jetzt 16070 Kilometer abgespult. Mein Fazit: tolles Kurvengefährt, mit dem man "GIXER" auch bei Fahrt mit Sozia durchaus quälen kann. Die KTM ist bei gefühlvollem Gasgeben in den unteren Gängen auch bei 2500/min fahrbar. Aber 180 km/h konnten im Soziusbetrieb nicht wirklich länger überschritten werden. Auf Langstreckenbetrieb hat sich das Gel-Polster der Firma Louis bewährt. Bemerkenswert ist der niedrige Spritverbrauch: 4,7 Liter auf 100 Kilometer bei engagierter Fahrweise (Fahrer 90, Sozia 60 Kilogramm), nur 3,5 Liter auf 100 Kilometer bei regelkonformer Fahrweise (Fahrer: 60 Kilogramm). Der Ölverbrauch zwischen den Serviceintervallen lag bei 0,6 Litern.

Dr. Michael Kaes, Wien (ÖS)

Dauertestwertung

Zeichnung: Archiv

Die Wertungstabelle gibt einen Überblick der MOTORRAD-Dauertestmaschinen der letzten Jahre. 100 Punkte können maximal eingefahren werden, eingeteilt in fünf Abschnitte. Zu den Kosten pro Kilometer zählen Ausgaben für Inspektionen, Ersatz- und Verschleißteile, Reifen und Kettensätze. Grundlage für die Bewertung des Benzinverbrauchs ist der Durchschnittsverbrauch über die gesamten Testkilometer.

Der Wertverlust basiert auf einer DAT-Schätzung. Bewertet wird die Relation zum Listenpreis bei Beginn des Tests. Außerordentliche Werkstattbesuche führen zum Abzug von jeweils einem Punkt. Pannen, bei denen ­das Motorrad nicht weiterfahren konnte, werden mit fünf Punkten Abzug bestraft. Beim technischen Zustand ­fließen die Verschleißmaße sowie der optische Zustand der Einzelteile ein.

Angebote gebrauchter KTM 690 Supermoto

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Gebrauchte KTM 690 Supermoto werden selten.

Die 690 Supermoto von KTM wird langsam eine Rarität am Gebrauchtmarkt. Kraftvolle Einzylinder werden abgesehen vom Hause KTM kaum mehr produziert, weshalb viele Besitzer an ihren alten 690 Supermotos festhalten. Gebrauchte Modelle sollten inzwischen kaum mehr an Wert verlieren. Hier ein Marktüberblick: gebrauchte KTM 690 Supermoto in Deutschland.

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