- Neue Benelli Tornado
- Neu entwickelter Twin mit 48 PS
- Tornado 402 mit Einarmschwinge und Schlupfregelung
- 172 Kilogramm vollgetankt, 785 Millimeter Sitzhöhe
- Benelli mit Dashcam für 4.250 Euro
- Fazit
Seit 2005 gehört die alte italienische Motorradmarke Benelli zum chinesischen Qianjiang-Konzern. Am Stammsitz in Italien, in Pesaro, findet angeblich nach wie vor Entwicklung und Design für Benelli statt, zumindest teilweise oder modellspezifisch. Ende März 2023 wurde – zuerst in China – eine neue Benelli Tornado vorgestellt: die Tornado 402 mit Einarmschwinge.
Neue Benelli Tornado
Tornado, diese stürmische Modellbezeichnung ist bei Benelli traditionell für die sportlichen Modelle reserviert. Demnach handelt es sich bei der neuen Tornado 402 ebenfalls um ein vollverkleidetes Modell mit Stummellenker. Dass diese Tornado "nur" eine 400er ist, relativiert sie, indem sie hauptsächlich in Ländern auf den Markt kommen wird, in denen diese Hubraumklasse nicht als klein angesehen wird.
Neu entwickelter Twin mit 48 PS
Da bei Benelli bisher kein 400er-Twin im Einsatz war, wäre es naheliegend gewesen, einen bereits vorhandenen von Qianjiang beziehungsweise von QJ Motor zu übernehmen. Doch offenbar hat die Tornado 402 die Ehre, mit einem neu entwickelten Triebwerk an den Start zu gehen. Nennleistung: 48 PS (35 kW) bei 10.000/min. Damit würde dieses Benelli-Modell das Leistungslimit der europäischen Kategorie A2 voll ausnutzen. Der bisher stärkste 400er-Twin von QJ kommt nur auf 41,5 PS (30,5 kW) bei 9.000/min. Ob es sich bei diesem neuen Zweizylinder ebenfalls um einen Gleichläufer-Paralleltwin ohne Hubzapfenversatz handelt, ist unklar.
Tornado 402 mit Einarmschwinge und Schlupfregelung
Herausragendes Merkmal am Fahrwerk der Tornado 402 ist die Aluminium-Einarmschwinge mit Unterzug, an der das Aluminium-Hinterrad mit glänzend überschliffenem Speichen-Design prächtig zur Geltung kommt. Vorn ist der Stahlrohrrahmen mit einer nicht einstellbaren Upside-down-Telegabel bestückt, die wie das einstellbare Federbein von Marzocchi zugeliefert wird. Von Nissin stammt die Bremsanlage mit zwei 300er-Scheiben vorn sowie einer 250er-Scheibe hinten und ABS. Sogar eine Schlupfregelung hat die Tornado 402, was in dieser Klasse bisher nicht selbstverständlich ist.

172 Kilogramm vollgetankt, 785 Millimeter Sitzhöhe
Mit gefülltem 14,8-Liter-Benzintank wiegt die Tornado 402 angeblich 172 Kilogramm. Ebenso anfängerfreundlich ist die relativ geringe Sitzhöhe unter 80 Zentimeter, genau: 785 Millimeter. Modern und erstaunlich umfangreich ist die Ausstattung mit LED-Leuchten und großem Farbmonitor. Die Funktionen umfassen verschiedene Fahrmodi, Ganganzeige, Reifenluftdruckanzeige und Smartphone-Connectivity mitsamt Pfeilnavigation. Unter dem Display befindet sich ein USB-Anschluss mit wasserdichtem Verschluss.

Benelli mit Dashcam für 4.250 Euro
Unter dem Windschild, oberhalb der beiden LED-Scheinwerfer ist bei der Tornado 402 eine Frontkamera integriert. Diese sogenannte Dashcam filmt das Verkehrsgeschehen und über die Smartphone-App kann das Gefilmte aufgezeichnet werden. In vielen Ländern sind solche Dashcams inzwischen begehrt oder schon üblich, in anderen Ländern, etwa in Europa, sind sie datenschutzrechtlich problematisch. Ob die Benelli Tornado 402 in Europa angeboten werden soll, ist sowieso noch nicht bekannt. Zuerst kommt sie in China in den Handel, im Frühjahr 2023. Für 31.800 Yuan, umgerechnet 4.250 Euro (Stand März 2023).
Fazit
Mit 48 PS würde die sportliche Benelli Tornado 402 optimal in die europäische Kategorie A2 passen. Doch ob sie nach Europa und nach Deutschland kommt, ist noch unklar. In China wird sie ab Frühjahr 2023 angeboten, für umgerechnet 4.250 Euro. Mit schicker Einarmschwinge, Marzocchi-Federelementen, Nissin-Bremsen, großem Farbmonitor samt Smartphone-App – und sogar mit einer Frontkamera (Dashcam).