Es wäre zwar schon schick mit solch edlem Bremswerk auf die Hausrunde zu gehen, aber erst mal dürfen nur die Profis der WSBK die neuen Brembo-Sättel fahren. Die aus der MotoGP abgeleiteten Sättel werden aus einem Stück Aluminium gefräst und arbeiten mit vier Kolben mit je 34 Millimetern Durchmesser, daran angepasst sind die Z04-Sinterbeläge von Brembo. Die WSBK-Sättel bestehen allerdings nicht aus einer Aluminium-Lithium-Legierung wie in der MotoGP, sondern aus einer gängigen Alu-Legierung.

Mehr Auswahl
Um den hohen Bremstemperaturen ohne Fading zu trotzen sind in die radial verschraubten Sättel zusätzliche Kühlfinnen gefräst, die die Temperaturen von Bremsbelag und Bremsflüssigkeit senken. Wie in der WSBK üblich drücken die vier Kolben der Zangen die Beläge in Stahlscheiben, da das Reglement den Einsatz von in der MotoGP-üblichen Karbon-Scheiben verbietet. An die neuen Sättel angepasst bietet Brembo auch neuen innenbelüftete Bremsscheiben, die ebenfalls je nach Rennstrecke mit unterschiedlichen Durchmessern angeboten werden. 338,5 Millimeter Durchmesser sind für die harten Einsätzen auf den Strecken von Donington, Barcelona und Magny-Cours gedacht. Scheiben mit 336 Millimetern Durchmesser sind für den Einsatz auf weniger bremsintensiven Strecken entwickelt. Weiterhin sind die neuen Scheiben der WSBK in vier verschiedenen Dicken verfügbar, um die Bremsperformance weiter auf Fahrer und Strecke anzupassen.
Mehr Bremsdruck, weniger Reibung
Außer der neuen Optik und Paarung mit neuen Bremsscheiben, bietet der Sattel zwei sehr interessant Features. Zum einen kann das Bremsmoment, also die Steigerung des Bremsdrucks am Sattel mechanisch eingestellt werden. So kann das Verhältnis von Bremshebel zu Bremskraft eingestellt werden: Weniger Handkraft, mehr Bremskraft. Das klingt zwar etwas nach den bekannten RCS-Pumpen von Brembo, die allerdings das Übersetzungsverhältnis von Hebel zur Hydraulik ändern und so das Ansprechverhalten der Bremse modulieren. Zum Anderen haben die neuen Sättel ein Federsystem verbaut um die immer leicht anliegenden Bremsbeläge von der Scheibe zu nehmen, wenn kein Bremsdruck anliegt. Das soll die Reibungsverluste der Bremse während der Fahrt minimieren