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Suzuki Hayabusa: 190 PS, 299 km/h Spitze

Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa 2021 190 PS, 299 km/h Spitze

Suzuki bringt eine neue Hayabusa mit Euro 5, weniger Leistung, weniger Drehmoment und verlangt dafür mehr Geld. Immerhin ist sie noch 299 km/h schnell.

Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa Modelljahr 2021 Suzuki
Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa Modelljahr 2021
Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa Modelljahr 2021
Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa Modelljahr 2021
Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa Modelljahr 2021 40 Bilder

Suzuki startet das Jahr mit der Neuauflage einer Legende: der dritten Generation der Hayabusa. Die Freude unter den Fans ist trotz geplanter und auch ungeplanter Vorab-Videos groß. Aber die Eckdaten liefern erste Überraschungen: Die neue Hayabusa hat sehr viel mit der alten Euro-3-Busa von 2015 zu tun und wirkt eher wie eine umfassende Modellpflege mit besseren Abgaswerten. Abgelegt hat sie offensichtlich das Modellkürzel GSX 1300 R. Es ist einfach nur noch die Suzuki Hayabusa.

Euro 5 mit weniger Leistung

Die Souveränität der Hayabusa rührt seit 2008 von ihrem riesigen Vierzylinder. Und der bleibt in seinen Eckdaten auch wie er ist: 1.340 Kubik, klassischer 180 Grad Hubzapfenversatz, 81 Millimeter Bohrung, 65 Millimetern Hub, Verdichtung 12,5:1. Ergibt nach Euro 5 nun 190 PS (minus 7 PS) bei 9.700 Touren (+ 200/min) und 150 Nm (minus 5 Nm) bei 7.000 Umdrehungen (minus 200/min). In Zeiten wo Euro-5-Motoren meist kräftiger werden, ernüchternd für Speed-Freaks. Der Blick auf die neue Drehmomentkurve zeigt aber wo Suzuki gearbeitet hat. Die Neue schaufelt zwischen 3.000 und 6.000 Touren derart viel Kraft aufs Rad, dass die serienmäßige Traktionskontrolle gerechtfertigt scheint und die beiden Vorgängerinnen auf dem Papier keine Chance haben. Übrigens auch sonst keine andere Maschine dieser Leistungsregion.

Hayabusa Motoren im Überblick

  Hayabusa 1999 Hayabusa 2008 Hayabusa 2021
Hubraum 1.298 ccm 1.340 ccm 1.340 ccm
Bohrung x Hub 81 x 63 mm 81 x 65 mm 81 x 65 mm
Verdichtung 11,0:1 12,5:1 12,5:1
Höchstleistung 129 kw/175 PS bei 9.800/min 145 kw/197PS bei 9.500/min 140 kw/190 PS bei 9.700/min
Drehmoment 138 Nm bei 7.000/min 155 Nm bei 7.200/min 150 Nm bei 7.000/min
0- 200 Meter 7,1 sek 6,9 sek 6,8 sek
0- 100 km/h 3,3 sek 3,2 sek 3.2 sek
Top Speed 299 km/h 299 km/h 299 km/h

Dieser Kraftzuwachs geht klar auf das Konto der umfassenden Änderungen an Zylinderkopf und Einspritzung. Der Zylinderkopf ist neu konstruiert, mit neuen Nockenwellen mit weniger Überschneidung, stärkeren Ventilfedern für höhere Beschleunigungen und mehr Hub auf der Auslassseite. Die vier Ventile sind zur besseren Verwirbelung des Gemischs neu angeordnet. Besagtes Gemisch bildet eine größere Airbox (plus 1,2 Liter) und eine neue Einspritzung mit nur noch einer 43-Millimeter-Drosselklappe (minus 1 Millimeter) je Zylinder und 12 Millimeter längeren Ansaugwegen. Eine neue Kurbelwelle versorgt die Lager besser mit Öl, leichtere Kolben (minus 26 Gramm) an neuen Pleuel (minus 3 Gramm) nehmen ihren Weg in neuen Zylindern. Trotz der Ähnlichkeit mit dem alten Kraftwerk, kann beim Euro-5-Motor getrost von neu gesprochen werden. Im Grunde bleibt das Gehäuse gleich, innerlich bleiben nur wenige Teile unberührt. Von 1.000 Teilen werden 550 gleich komplett neu konstruiert. Beim Getriebe erhöhen stärkere Lager die Haltbarkeit.

Unbeeindruckt der Minderleistung von sieben Pferdestärken ist die neue Hayabusa weiterhin mit 299 km/h offiziell angegeben. Schön heile Stammtisch-Welt, vor allem da diese Leistung mit nur noch 5,7 Litern (minus 1,1 Liter) auf 100 Kilometer erkauft wird. Da reicht der 20 Liter Tank für deutlich über 300 Kilometer Reichweite. So gesehen ist die Euro-5-Hayabusa nicht schlechter als die alte. Die Erstauflage 1999 ging auch mit 175 PS über die ungedrosselten 300 km/h drüber. Wobei mit derartigen Geschwindigkeiten heute nur noch die wenigsten werben.

Mehr Sound

Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa Modelljahr 2021
Suzuki
Das Heck sitzt leicht höher, die Auspuffanlage ist leichter. So packt die neue eine Gewichtsverteilung von 50:50.

Viel Wert legt Suzuki bei der neuen Hayabusa auf einem starken Sound. Die komplett neue, leichtere Auspuffanlage (minus 2 Kilogramm) mit nun zwei Indifferenz-Rohren an den Krümmern und drei Katalysatoren soll die tiefen, starken Töne stärker herausstellen, unterstützen soll das ein neu gestaltetes Ram-Air-System. Die optional erhältliche Titananlage von Akrapovic spart weitere vier Kilo und soll auch 2,5 PS Leistung bringen.

Mehr Technik

In Form der Motorcycle Stabilisation Control von Bosch (MSC), dem ESP für Motorräder, kommt hochmoderne Technik in die neue Hayabusa. Dieses System nutzen zum Beispiel auch KTM und Ducati. Natürlich schräglagenbasiert mit Anzeige der Winkel im neuen TFT-Mitteldisplay des analogen Cockpits. Zusammengefasst unter dem S.I.R.S (Suzuki Intelligent Ride System) darf man sich nun freuen über ein teilintegrales Kurven-ABS, sechs Fahrmodi, drei davon frei konfigurierbar, eine 10-fach einstellbare Traktionskontrolle, drei Mappings, einen 2-fach einstellbaren Quickshifter mit Blipper, eine 10-fach einstellbare Wheelie-Control und eine 3-fach einstellbare Motorbremse. Alle Fahrhilfen – bis auf das ABS – sollen nach Suzuki auch komplett abstellbar sein. Dazu gibt es noch eine 3-fach einstellbare Launch-Control, die die Startdrehzahl auf 4.000, 6.000 oder 8.000 Touren hebt und hält. Die drei wählbaren Fahrmodi A, B und C lassen den Motor unterschiedlich stark ansprechen, wobei der C-Modus auch die Höchstleistung drosselt. Weiterhin an Bord: ein aktiver Speed-Limiter, ein Tempomat, adaptives Bremslicht, das bekannte Easy-Start und Low RPM-System von Suzuki, eine Berganfahr und Bergabfahr-Hilfe.

Fahrwerk nur wenig verändert

Bei den leichten Änderungen an Rahmen und Fahrwerk der neuen Hayabusa war Suzuki bedacht auf mehr Stabilität bei leichterem Handling, besserer Aerodynamik und Windschutz und mehr Bremskraftübertragung. Im Grunde bleibt der Brückenrahmen aus Alu unberührt, einzig ein neuer Heckrahmen legt das Heck wohl etwas höher und ist 700 Gramm leichter als der alte. Diese Höherlegung trägt wohl auch zu neuen Gewichtsverteilung von 50:50 bei. Die Federelemente sind die bekannten volleinstellbaren von Kayaba, die allerdings neu abgestimmt sind. Neu ist Bremsanlage mit zwei Stylema-Sätteln von Brembo an nun 320er-Scheiben vorn (+ 10 Millimeter). Als Serienbereifung auf den neuen Gussfelgen sorgen die S22 Hypersportreifen von Bridgestone für Haftung. Unverändert in den Dimensionen 120/70 ZR 17 vorn und in 190/50 ZR 17 hinten. Leider gar nichts geändert hat sich am Gewicht mit 264 Kilo fahrfertig.

Suzuki GSX 1300 RR Hayabusa Modelljahr 2021
Suzuki
Mehr Technik gibt Suzuki der neuen Hayabusa in Form eines umfassenden Elektronikpakets, basierend auf dem MSC von Bosch, was zum Beispiel auch von KTM und Ducati eingesetzt wird.

Neues Cockpit

Trotz aller High-Tech bleibt das Instrument der neuen Hayabusa herrlich analog mit großen Rundinstrumenten für Tacho und Drehzahlmesser, sowie halbrunden Anzeigen für Tankinhalt und Wassertemperatur. Im TFT-Display in der Mitte laufen Bordcomputer, Menü, Ganganzeigen und Schräglagenanzeige mit. Die neuen Lenkerstummel kommen dem Fahrer 12 Millimeter weiter entgegen.

Neues Design

Grundlegend neu designt wurde das äußere der neuen Hayabusa. Die Grundform bleibt zwar weiterhin erkennbar, aber jede Ecke wurde überarbeitet, angepasst und angenehm angeschärft. Vorn sorgt ein neues Gesicht mit einem neuen LED-Scheinwerfer für den Erstkontakt, flankiert wird der von neuen Positionslichtern mit integrierten Blinkern. Das Wort Tagfahrlicht fällt allerdings nicht. Dafür kommt am neuen Heck kommt eine ausgesprochen attraktive LED-Kombi-Einheit zum Einsatz.

Farben und Preise

Suzuki bietet die neue Hayabusa in drei Lackvarianten an. Glass Sparkel Black/Candy Burnt Gold als elegante Variante in schwarz und kräftigem Gold. Metallic Matte Sword SIlver/Candy Daring Red als aggressiv wirkende Kombination aus Silver und Gold und schließlich noch Pearl Brilliant White/Metallic Matte Stellar Blue als klassische weiß-blaue Variante im Geiste alter Suzuki-Größen. Erweiterbar ist sie direkt ab Werk mit um 20 erhältliche Zubehörteile, darunter die Akrapovic-Endtöpfe, Griffheizung, Soziusabdeckung, gefrästen Handhebel und allerlei kleinen optischen Spielereien. Auch zwei Tankrucksäcke mit neun oder fünfzehn Litern Inhalt sind verfügbar, aber nur bis 130 Km/h zugelassen. In Deutschland kostet die neue Hayabusa 18.490 Euro, was sie 4.145 Euro teurer macht als eine Hayabusa von 2015, aber auch 505 Euro günstiger als eine aktuelle per Kompressor geladene H2 SX von Kawasaki mit 200 PS. Bei den Händlern steht die neue Hayabusa ab April.

Fazit

Evolution statt Revolution: Suzuki die Hayabusa eher umfassend modellgepflegt als durch einen Nachfolger ersetzt. Aber nach dem Aus des Donnervogels von Euro 3 auf Euro 4 haben die Japaner den alten Vierzylinder kräftig überarbeitet. Zwar sinkt die Leistung und ohne Titan-Auspuff ist Neue genauso schwer wie die Alte. Aber dafür gibt es mehr Durchzug im alltagsrelevanten Drehzahlbereich. Der Preis ist zumindest im Hinblick auf die Vorgängerin kräftig gestiegen, in Relation mit anderen starken Tourern, dem großen Hubraum und dem üppigen Technikpaket aber gerade noch ok.

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