Die BMW R 1200 R wird gerne für ausgiebige Touren benutzt. Wir zeigen sechs Alternativen von Bridgestone, Michelin, Dunlop, Pirelli, Continental und Metzeler zur Originalbereifung.
Die BMW R 1200 R wird gerne für ausgiebige Touren benutzt. Wir zeigen sechs Alternativen von Bridgestone, Michelin, Dunlop, Pirelli, Continental und Metzeler zur Originalbereifung.
Nicht immer hat ein Motorrad so viel Glück bei der Wahl seiner ab Werk die Felgen schmückenden Gummis wie die unverkleidete BMW R 1200 R. Ergebnis: Die einst ab Werk aufgezogenen Metzeler Roadtec Z8 Interact waren auch bei der mit dem Dauertest-Motorrad gefahrenen Reifenempfehlung in der Summe ihrer Eigenschaften insgesamt einen Kauftipp wert. Doch auch die anderen Hersteller haben was auf der Pfanne: Wer auf agiles Handling Wert legt, sollte sich den Conti RoadAttack näher anschauen, für England-, ergo Regenfans dürfte der Michelin Pilot Road die erste Wahl sein. Autobahnvielfahrer finden im Bridgestone T 30 den richtigen Partner. Der lenkpräzise Pirelli Angel GT verschleißt leider recht schnell, der Dunlop Roadsmart gefällt durch das geringste Aufstellmoment, harmoniert aber ansonsten nicht besonders gut mit dem Wasserboxer.
Im jüngsten MOTORRAD-Tourenreifentest eher unauffällig, harmoniert der Bridgestone T 30 Evo mit der BMW R 1200 R überraschend gut. Er überzeugt mit guter Lenkpräzision und ausreichend Grip, gibt sich über Kanten aber etwas unkomfortabel. Die Bridgestone sind die geradeauslaufstabilste Paarung im Vergleich. Gutes Verschleißverhalten.
Seine Stärke, das kurvengierige Lenkverhalten, kann der Continental RoadAttack 2 Evo GT auf der BMW R 1200 R nicht ausspielen. Vielleicht weil die GT-Version für schwere Tourer entwickelt wurde. Dennoch: Neutrales Einlenken, geringes Aufstellmoment und gute Rückmeldung sprechen für den RoadAttack. Der laut Hersteller beim neuen GT-Modell verbesserte Nassgrip wurde im Rahmen dieser Reifenempfehlung nicht getestet. Fazit: ein ordentlicher, unauffälliger Allroundreifen.
Tiefe Temperaturen mag der Dunlop Roadsmart 2 nicht. Warm gefahren ist er aber ein gutmütiger Geselle. Während er auf leichten Motorrädern durch die steife Karkasse unkomfortabel rollt, kommt ihm das Gewicht der BMW (242 kg) entgegen. Auf ihr liefert er auch eine gute Rückmeldung. Sein geringes Aufstellmoment gefällt auch. Trotzdem: Erste Wahl für die BMW R 1200 R ist der Roadsmart nicht.
Vom ersten Meter an vermittelt der Metzeler Z8 Interact „M/O“ Vertrauen. Gute Rückmeldung, kurze Aufwärmphase – dieser Reifen macht Spaß. Auch Eigendämpfung, Abrollkomfort und Lenkpräzision gefallen auf ganzer Linie. Guter Nassgrip und moderater Verschleiß runden den positiven Gesamteindruck ab. Der Tipp für die BMW R 1200 R.
Die Stärken des Michelin Pilot Road 4 sind klar umrissen: Der Franzose bietet bei Nässe den besten Grip des Testfelds und begeistert durch extreme Handlichkeit. Vor allem Letzteres kommt der auf Stabilität ausgerichteten BMW R 1200 R sehr entgegen. Auch beim Thema Verschleiß zieht sich der Pilot Road 4 sehr gut aus der Affäre. Letztlich komplettieren die ordentliche Eigendämpfung und die gute Rückmeldung den positiven Eindruck.
Nicht täuschen lassen: Trotz des Kürzels wurde der Pirelli Angel GT nicht für schwere Tourenmaschinen konzipiert. Auf der BMW R 1200 R baut er vom ersten Meter an ein Vertrauensverhältnis auf. Mit hoher Präzision lenkt er ein. Die gute Eigendämpfung liefert auch die Grundlage für das klare Feedback. Das Gripniveau ist sowohl im Trockenen als auch bei Nässe gut. Aber: Der Verschleiß ist relativ hoch.