Die Ersten und Letzten in unserem großen Tourenreifen-Test trennen nur magere zwölf Punkte. Bei 500 möglichen Punkten! Da passt kaum ein Blatt dazwischen. Fakt ist, das Niveau ist extrem hoch. So hoch, dass man gar nicht von Verlierern sprechen kann. Zumal jeder Reifen ob seiner Charakteristik seine Liebhaber finden wird.
Fazit
Trotz der undankbaren Platzierung ist der Metzeler Roadtec 01 weiterhin ein gut ausgewogener Allrounder, der besonders bei widrigem Wetter überzeugt. Seine nachlassende Qualität während der Tour wird ihm zum Verhängnis. Der Bridgestone T 31 ist die Empfehlung für vollgasfeste Fernreise-Touristen. Bei Nässe sind andere aber etwas besser. Der Michelin Road 5 ist erste Wahl für Schlechtwetterfahrer und der Continental Road Attack 3 GT die Empfehlung für wirtschaftlich kalkulierende Kilometerfresser. Den besten Mix aus allen Welten bieten der Dunlop Roadsmart III und der Pirelli Angel GT. Der Dunlop Roadsmart III überzeugt sogar am Ende der Fahrt besser als zu Beginn. Der Pirelli Angel GT ist als der Senior im Feld (seit 2013 dabei!) ohnehin ein echter Dauerläufer.
Platz 1: Dunlop Roadsmart III
Gewicht: Der Vorderreifen wiegt 4,7 Kilogramm, der hintere 7,5 Kilogramm.
Herstellungsland: Hergestellt wird der Dunlop Roadsmart III in Frankreich.

Landstraße/Alltag: Neu kommt er mit 136 Punkten auf Platz 2. Nach 3.600 km landet er mit 135 Punkten auf Platz 1.
Zwei Dinge sind besonders erstaunlich: Zum einen ist dem Roadsmart III die bislang Dunloptypische Trägheit beim Einlenken vollkommen fremd, zum anderen fährt er sich bei abnehmender Laufleistung zunehmend besser. Im Neuzustand fällt eine leichte Nervosität („Kippeligkeit“) vor allem beim Geradeauslauf auf, die zum Ende der Tour aber nahezu verschwunden ist. Mit tollen Haftreserven und der sehr guten Handlichkeit ein sehr sportlicher Tourenreifen.
Nasstest: (85 Punkte, Platz 6)
Wird’s unwirtlich, trägt der Dunlop aber schnell die rote Laterne. Die Rückmeldung für die verfügbaren Haftreserven fällt sehr verhalten aus, und beim Bremsen und Beschleunigen regeln ABS bzw. Traktionskontrolle sehr frühzeitig.
Verschleiß: (83 Punkte, Platz 2)
Geringe Abriebwerte bringen den Roadsmart III auch bei wirtschaftlicher Kalkulation nach vorne.
Fazit: Sportliche Landstraßenfahrer aufgepasst! Mit dem wunderbar handlich konzipierten Roadsmart III ist man in kurvigem Geläuf bestens aufgestellt – und das sogar über lange Zeit. Eines mag er aber nicht so recht: Schlechtwetter!
MOTORRAD-Wertung: 439 Punkte
Platz 1: Pirelli Angel GT
Gewicht: Der Vorderreifen wiegt 4,1 Kilogramm, der hintere 6,3 Kilogramm.
Herstellungsland: Hergestellt wird der Pirelli Angel GT in Deutschland.

Landstraße/Alltag: Neu kommt er mit 137 Punkten auf Platz 1. Nach 3.600 km landet er mit 132 Punkten auf Platz 2.
Seine Ausgewogenheit bringt den Pirelli in diesem Kapitel zunächst an die Spitze. Er ist zwar nicht das agilste Gummi auf kurvenreichen Landstraßen, lässt sich aber dennoch richtig sportlich ums Eck bewegen. Gleichzeitig schafft er es aber auch, beim Bolzen auf der Bahn mit Passagier und Gepäck stabil in der Spur zu bleiben. Mit zunehmender Laufleistung müssen aber kleinere Abstriche bei der Stabilität und Lenkpräzision gemacht werden.
Nasstest: (93 Punkte, Platz 1)
Mit einer Top-Traktion zieht der Angel GT quasi ohne mit der Wimper zu zucken über den nassen Asphalt. Auch die Verzögerungswerte sind entsprechend gut. Dank dieses Gripniveaus gesellt sich der Pirelli zum Michelin aufs Siegerpodest.
Verschleiß: (77 Punkte, Platz 4)
Gleichmäßiger Abbau vorne wie hinten, das Ganze nicht dramatisch. Insgesamt ordentlich.
Fazit: Als dienstältester Reifen in diesem Vergleich lässt sich der Italiener „made in Germany“ noch lange nicht in Rente schicken. Ganz im Gegenteil: Der Mix aus Stabilität, Sportlichkeit und Sicherheit bei Regen bringt ihn auf Platz eins.
MOTORRAD-Wertung: 439 Punkte
Platz 3: Continental Road Attack 3 GT
Gewicht: Der Vorderreifen wiegt 4,8 Kilogramm, hinten 7,0 Kilogramm.
Herstellungsland: Hergestellt wird der Continental Road Attack 3 GT in Deutschland.

Landstraße/Alltag: Neu kommt er mit 134 Punkten auf Platz 4. Nach 3.600 km landet er mit 127 Punkten auf Platz 5.
Normalerweise sind Contis auf der Landstraße mit ihrer schier unglaublichen Agilität eine Wucht. Die für diese BMW empfohlene (verstärkte) GT-Version gefällt zwar durch Stabilität und Neutralität, weniger aber durch Handlichkeit und Rückmeldung. Da ist der Standard-RA-3 besser. Trotz geringer Verschleißwerte nehmen die Fahrleistungen spürbar ab: Handlichkeit und Lenkpräzision sinken, Aufstellmoment und Gegenlenken sind ausgeprägter.
Nasstest: (90 Punkte, Platz 3)
Auf regennasser Fahrbahn brilliert der GT genauso wie schon der Standard-RA-3 beim Vorjahrestest. Das Gripniveau in Kurven und beim Beschleunigen ist genauso überragend wie die Bremsleistung aus 100 km/h.
Verschleiß: (86 Punkte, Platz 1)
In diesem Kapitel die robusteste Reifenpaarung im Test – ein Dauerläufer für Kilometerfresser.
Fazit: Mit seiner glänzenden Vorstellung im Regen, vor allem aber mit seiner Eins-a-Laufleistung beendet der Road Attack 3 GT den 2018er-Reifentest. Kurvenjünger sollten aber eher die agilere Standardversion des Contis aufziehen.
MOTORRAD-Wertung: 437 Punkte
Platz 4: Michelin Road 5
Gewicht: Der Vorderreifen wiegt 4,2 Kilogramm, der hintere 6,0 Kilogramm.
Herstellungsland: Hergestellt wird der Michelin Road 5 in Spanien.

Landstraße/Alltag: Neu kommt er mit 134 Punkten auf Platz 4. Nach 3.600 km landet er mit 130 Punkten auf Platz 4.
Der Road 5 ist ein gut gemachter Landstraßenreifen, dessen gute Qualitäten auch bei steigender Kilometerleistung nicht nachlassen. Mit seiner eher auf Handlichkeit abgestimmten Charakteristik müssen Autobahn-Schnellfahrer allerdings leichte Stabilitätseinbußen hinnehmen, sportlich angasende Kurvenfreunde wird das weniger abschrecken. Der verhältnismäßig starke Profilverlust am Vorderrad lässt die Lenkkräfte etwas mehr anwachsen.
Nasstest: (93 Punkte, Platz 1)
Profildesign und neue Gummimischung tragen Früchte, im Regen fährt der Road 5 eindeutig vorneweg. Metzeler und Pirelli bieten mehr Grip beim Beschleunigen, doch der Michelin punktet mit einem Top-Feedback von der Front.
Verschleiß: (74 Punkte, Platz 5)
Hinten harmlos, vorne das Profil los. Der Road 5 knickt an der Front besonders schnell ein.
Fazit: In Summe betrachtet ist der neue Road 5 die Empfehlung für kurvenräubernde Allwetterfahrer, die Wert auf ein glasklares Feedback bei Nässe legen. Dafür kann man auch getrost den höheren Verschleiß in Kauf nehmen.
MOTORRAD-Wertung: 431 Punkte
Platz 5: Bridgestone T 31
Gewicht: Der Vorderreifen wiegt 4,4 Kilogramm, der hintere 6,9 Kilogramm.
Herstellungsland: Hergestellt wird der Bridgestone T 31 in Japan.

Landstraße/Alltag: Neu kommt er mit 136 Punkten auf Platz 2. Nach 3.600 km landet er mit 132 Punkten auf Platz 2.
Der brandneue Tourenreifen der Japaner glänzt vor allem auf flotten Überlandfahrten. Wer mit voller Beladung und unter vollem Zug über die Autobahn jagt, wird auch jenseits von 200 km/h von seiner superben Stabilität überzeugt sein. Beim Landstraßenkurven gefallen Rückmeldung, Präzision und Ausgewogenheit. Diese guten Eigenschaften bleiben auch bei zunehmendem Verschleiß erhalten.
Nasstest: (87 Punkte, Platz 5)
Die Platzierung klingt dramatischer, als der T 31 bei Nässe tatsächlich ist. Zwar muss er sich mit seinen Gripreserven und der Bremsperformance im Regen etwas hinter den Konkurrenten einreihen, dennoch bleibt er auch bei widrigem Wetter ein stets gut beherrschbarer Reifen.
Verschleiß: (72 Punkte, Platz 6)
Dem Bridgestone setzt die Kilometerorgie – vor allem hinten – besonders deutlich zu.
Fazit: Der Newcomer des Jahres kann sich bei flotten Kilometerjunkies top in Szene setzen. Vollgas auf der Autobahn, Qualität auch bei abnehmender Laufleistung. Das bringt Punkte für den Alltag. Sein Manko: der hohe Verschleiß.
MOTORRAD-Wertung: 427 Punkte
Platz 5: Metzeler Roadtec 01
Gewicht: Der Vorderreifen wiegt 4,4 Kilogramm, der hintere 6,4 Kilogramm.
Herstellungsland: Hergestellt wird der Metzeler Roadtec 01 in Deutschland.

Landstraße/Alltag: Neu kommt er mit 134 Punkten auf Platz 4. Nach 3.600 km landet er mit 123 Punkten auf Platz 6.
Zu Testfahrtbeginn präsentiert sich die neue Tourenreifen-Generation von Metzeler insgesamt als ausgewogen, neutral und stabil. Einzig das etwas ausgeprägtere Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage unterscheidet ihn von der Konkurrenz. Mit zunehmender Laufleistung fährt sich der Roadtec 01 aber zunehmend störrischer, will in Schräglage stärker gegengelenkt werden. Handlichkeit und Lenkpräzision haben spürbar nachgelassen.
Nasstest: (90 Punkte, Platz 3)
Fährt ihm die Konkurrenz bei Sonne zwar etwas davon, so kann der Metzeler dank seiner geschmeidigen Rückmeldung auf nassen Straßen wieder schnell aufschließen. Das Gripniveau im Regen ist einfach phänomenal.
Verschleiß: (80 Punkte, Platz 3)
Mengenmäßig betrachtet ist der Profilverlust harmlos, doch die Fahreigenschaften leiden.
Fazit: Wer den Roadtec 01 neu aufzieht, wird beim flotten Landstraßenkurven zunächst zufrieden sein. Auf Dauer lassen die insgesamt guten Fahreigenschaften aber deutlich nach. Eine echte Bank ist der Metzeler dagegen im Regen.
MOTORRAD-Wertung: 427 Punkte
Tourenreifen im Neuzustand ab
Enger kann das Hauen und Stechen nicht sein. Im Neuzustand brillieren alle Reifen auf der Landstraße und im Alltag zunächst gleichermaßen.

Dennoch sind aber deutliche Unterschiede zu spüren. Pauschal gesagt: Sind die Reifen eher handlich oder auf eine größtmögliche Stabilität ausgelegt? Hier muss man selbst entscheiden, was einem wichtig ist. Pirellis Angel GT als insgesamt sehr ausgewogener Reifen bildet die goldene Mitte. Bridgestones T 31 wird mit der Ultra-Stabilität Highspeed-Touristen überzeugen, Dunlops Roadsmart III die Kurvenjünger.
Ranking
1. Pirelli Angel GT (137 Punkte)
2. Bridgestone T 31 (136 Punkte)
2. Dunlop Roadsmart III (136 Punkte)
4. Continental Road Attack 3 GT (134 Punkte)
4. Metzeler Roadtec 01 (134 Punkte)
4. Michelin Road 5 (134 Punkte)
Tourenreifen im Alltags- und Landstraßentest
Im Neuzustand steht Pirelli auf der Pole, Bridgestone und Dunlop folgen punktgleich auf Rang zwei. 3.600 Kilometer später hat die Laufleistung natürlich an der Performance geknabbert. Dieses aber nicht synchron zum tatsächlichen Profilverlust. Bridgestone als Verschleißverlierer bleibt auf hohem Niveau und behält seine guten Fahreigenschaften. Pirelli verliert wenig Profil, dafür aber mehr an Dynamik und muss Dunlop vorbeiziehen lassen – der an Qualität dazugewonnen hat!
Ranking:
1. Dunlop Roadsmart III (136 Punkte)
2. Bridgestone T 31 (132 Punkte)
2. Pirelli Angel GT (132 Punkte)
4. Michelin Road 5 (130 Punkte)
5. Continental Road Attack 3 GT (127 Punkte)
6. Metzeler Roadtec 01 (123 Punkte)
Tourenreifen im Nässetest
Schönwetterfahrer weggelesen! Oder vielleicht doch reingespickelt, falls mal ein Regenschauer überrascht? So oder so, die wichtigste Erkenntnis ist schnell genannt:

Alle Tourenreifen befinden sich bei Regentörns ohne Ausnahme im unkritischen Bereich und vermitteln bei Nässe ein durchaus sicheres Gefühl. Wer aber besonders viel Wert auf eine top Performance im Regen legt, wird um die beiden Erstplatzierten von Michelin und Pirelli nicht herumkommen. Conti begeistert mit einem fulminant guten Bremswert aus 100 km/h.
Ranking:
1. Pirelli Angel GT (230 Punkte)
2. Michelin Road 5 (227 Punkte)
3. Continental Road Attack 3 GT (224 Punkte)
3. Metzeler Roadtec 01 (224 Punkte)
5. Bridgestone T 31 (223 Punkte)
6. Dunlop Roadsmart III (221 Punkte)
Tourenreifen im Verschleißtest über 3.600 km
GT wie Grand Tour … Wenn es ausschließlich um die Haltbarkeit geht, trägt der speziell für schwere Kräder entsprechend gepimpte Conti Road Attack 3 sein Kürzel zu Recht.

In Summe steckt er die Simulation einer typischen Motorradsaison in nur einer Woche am besten weg. Die Verschleißwertung gewinnt er vor allem dank seiner extrem resistenten Front, die nach 3600 Kilometern nur 40 Prozent verloren hat. Am anderen Ende Michelin: Der Road 5 baut vorne auf gleicher Distanz fast 70 Prozent ab. Kilometerkönige kaufen Conti.
Ranking:
1. Continental Road Attack 3 GT (310 Punkte)
2. Pirelli Angel GT (307 Punkte)
3. Dunlop Roadsmart III (304 Punkte)
3. Metzeler Roadtec 01 (304 Punkte)
5. Michelin Road 5 (301 Punkte)
6. Bridgestone T 31 (295 Punkte)
So testet MOTORRAD
Basis-Motorrad für den diesjährigen Tourenreifentest ist die BMW R 1200 RS, Modell 2018. Bei einer 3600 Kilometer langen Tour von Stuttgart nach Korsika und zurück wurde vor allem die Dynamik im Alltag, auf Landstraßen und Autobahnen bewertet. Das Verhalten im Grenzbereich bei Nässe wurde auf einem bewässerten Rundkurs auf dem Testgelände von Michelin in Fontange (Südfrankreich) analysiert. Diese Kriterien stehen dabei im Fokus der Tester:
Handlichkeit …
… ist die Lenkkraft, um das Bike in Schräglage zu bringen und sie in Wechselkurven auf Linie zu halten.
Grenzbereichverhalten* …
… steht für die Beherrschbarkeit des Reifens am Limit. Tests auf nasser und trockener Fahrbahn.
Haftung/Beschleunigen* …
… bezeichnet die Seitenführung und Kraftübertragung in unterschiedlich schnellen Kurven (nass/trocken).
Haftung/Schräglage* …
… ist die Seitenführung in maximaler Schräglage (nass/trocken). Eine Gratwanderung, die nur auf abgesperrter Strecke möglich ist.
Lenkpräzision* …
… in unterschiedlich schnellen Passagen mit komplizierten Kurvenradien. Gibt Auskunft darüber, ob das Motorrad dem gewünschten Kurs folgt, der über die Lenkkräfte vorgegeben wird, oder ob deutliche Linienkorrekturen erforderlich sind.
Kurvenstabilität …
… testet das Aufschaukeln in (Wechsel-)Kurven und bei Bodenwellen. Wird in unterschiedlichen Modi (solo/mit Sozius) und in großer Schräglage beim Beschleunigen getestet.
Geradeauslaufstabilität …
… wird bei Highspeed getestet. Bleibt das Motorrad stabil auf Kurs, oder stört Pendeln die Fahrt?
Aufstellmoment …
… bezeichnet das Aufrichten beim Bremsen in Schräglage. Diese Reaktion muss mit einer Gegenkraft (Drücken) am kurveninneren Lenkerende ausgeglichen werden.Fülldruck (gemäß Hersteller) 2,5 bar vorne, 2,9 bar hinten.
*Die mit Stern gekennzeichneten Abschnitte sind auf Motorräder übertragbar, die eine ähnliche Geometrie wie die BMW R 1200 RS besitzen.
Basislager für den MOTORRAD-Reifentest
Nach 2015 ist auch in diesem Jahr die Mittelmeerinsel Basislager für den MOTORRAD-Reifentest. Kurven ohne Ende, milde Temperaturen und eine abwechslungsreiche Landschaft – im Frühjahr ist Korsika ein Hotspot für jeden Motorradfahrer.
Dass wir die Überfahrt vom südfranzösischen Toulon aus gewählt haben, hatte eher logistische Gründe. Von Deutschland aus bieten sich die italienischen Fährhäfen (Genua, Livorno) an. Wer über Nacht fährt, spart eine Hotelübernachtung und startet direkt vom Hafen (Bastia) in den korsischen Kurvendschungel. Zwei Personen mit Motorrad zahlen für die einfache Passage mit Kabine abseits der Saison rund 160 Euro. Ideal zum Einstimmen ist der Norden der Insel – einmal rum um den erhobenen Daumen (Cap Corse), schon ist man voll auf die Landschaft eingestimmt, die in den kommenden Tagen vom Visierausschnitt umrahmt wird. Ideales Basislager für unseren Trip: die kleine Hafenstadt Porto im Nordwesten von Korsika. Zum einen lassen sich von hier aus die atemberaubend in die Steilküste geschlagenen „Galerien“ befahren – idealerweise in den späten Nachmittagsstunden, wenn die Sonne die Felsen der Calanche purpurrot aufleuchten lässt. Zum anderen gelangt man auch schnell in die Hochgebirgszüge der Insel – ja, richtig gelesen, immerhin ragen über 50 Zweitausender in den Himmel. Dank der kompakten Ausmaße (180 km Nord/Süd, 80 km Ost/West) lassen sich von einem Standort aus per Tagestrip viele Highlights erkunden: L’lle Rousse, Col de Verghio oder die Kastanienwälder der Castagniccia – Zentrum der korsischen Unabhängigkeitsbewegung.