Die FIA beziffert den weltweiten Bestand an motorisierten Zweirädern auf rund 300 Millionen Exemplare. 80 Prozent davon sind in Asien unterwegs. In vielen dieser Länder gibt es keine oder nur sehr lasche Helmpflichten. Und wenn dann liegen die geforderten Sicherheitsstandards für Helme weit unter denen in Europa oder den USA gültigen Normen Snell, DOT oder ECE. Die FIA geht davon aus, dass von den weltweit rund 3,4 Millionen Todesfällen bei Zweiradunfällen in der Zeit von 2008 bis 2020 rund 1,4 Millionen hätten vermieden werden können, wenn die Fahrer einen sicheren Helm getragen hätten. Die FIA erkennt aber klar, dass Helme, die nach dem UN-Standard geprüft sind, für den asiatischen Massenmarkt oft nicht erschwinglich sind. Daher wurde das Programm "10-Dollar-Helm" ins Leben gerufen. Auf Basis verschiedener ECE 22.05 geprüfter Jethelme haben die FIA-Techniker einen Helm entwickelt, der mit seiner optimierten Belüftung des klimatischen Bedingungen in Asien, Afrika oder Südamerika Rechnung trägt, aber dennoch keine Einbußen bei der Sicherheit mitbringt.
Entwickelt in Europa, produziert in China
In Zusammenarbeit mit dem spanischen Helmhersteller NZI verfeinerten die Sicherheitsingenieure der FIA das Design und entwickelten einen Helm, der zu einem erschwinglichen Preis produziert werden kann und dennoch die Norm ECE 22.05 erfüllt. Eine erste Charge von 3.000 Helmen wurde für überwachte Feldversuche in Indien, Tansania und Jamaika bereits im Sommer 2021 verteilt. Gefertigt wurden die bei NZI in China. Im November 2021 wurde das Testprogramm auch in Mexiko gestartet. Final möchte die FIA die nationalen Regierungen dazu bewegen die Sicherheitsstandrads für Motorradhelme anzuheben und eine Helmtragepflicht vorzuschreiben. Wenn sich die von der FIA entwickelten Billig-Helme bewähren sollten, ist geplant diese auf den entsprechende Märkten zu einem Zielpreis von zehn Dollar verfügbar zu machen.
Fazit
Die FIA will die Zahl der Todesfälle bei Zweiradunfällen deutlich reduzieren und entwickelt dazu einen günstigen, aber sicheren Helm für die Massenmärkte in ärmeren Ländern. Am Ende soll dabei ein Jethelm für zehn Dollar herauskommen.