Baut Royal Enfield in die Himalayan nun auch einen kleinen Einzylinder? Im Falle dieser Maschine nicht. Eher nimmt der chinesische Hersteller Hanway einen 250er-Eintopf und baut ein Motorrad wie die Himalayan darum herum. Plagiat? Nur wenn Royal Enfield klagt. Bis dahin ist es eine starke Inspiration, vielleicht auch dreiste Kopie.
Hanway G30
Hanway aus China baut seine G30 mit einem wassergekühlten Einzylinder mit 249 Kubik auf. Der leistet 26 PS bei 9.000 Touren und drückt 22 Nm bei 7.500 Umdrehungen. Offensichtlich nutzt Hanway auch für die G30 den Standardrahmen der anderen wassergekühlten Modelle, verlängert den Heckrahmen im Bereich des Sozius aber deutlich. Der gesamte Rohrrahmen bleibt bewusst unverkleidet und kokettiert so sehr mit den Anleihen an der Himalayan, besonders mit der markanten Seitenverkleidung. In der Bildergalerie zeigen wir die echte Himalayan.

Fahrwerk der Furios
Dem Baukastenprinzip folgend nutzt Hanway bei der G30 das Grundsetup des Duke-ähnlichen Schwestermodells Furios 300. Darunter die langbeinige USD-Gabel in der Front sowie die kreuzverstrebte Kastenschwinge – hier sei der Vergleich zu bekannten KTM-Modellen erlaubt. In der dreht sich ein 17-Zoll-Rad im wertigen Kreuzspeichen-Design für schlauchlose Reifen. Vorn sorgen 19 Zoll für Führung.
Royales Bodywork
Alles oberhalb des Motors schreit hingegen nach Royal Enfield und der Himalayan. Der bauchige Tank könnte auch eine Ersatzteilnummer aus Chennai haben, ebenso die geteilte und markant gestufte Sitzbank. Das gezeigte Lackdesign weckt ebenfalls Erinnerungen.

Technisch moderner
Den Unterschied zwischen China und Indien macht Hanway bei der Technik. Während die Himalayan noch analog instrumentiert ist und halogen leuchtet, setzt Hanway auf ein großes TFT-Display und LED-Beleuchtung.