Mehr Retro gewagt: Suzuki GSX-8 T und GSX-8 TT neu für 2025

Suzuki GSX-8T und TT mit Retro-Charme für 2025
Retro-Bikes mit Zweitakt-Geruch ergeben Sinn

Veröffentlicht am 04.07.2025

Suzuki überrascht. Ende Juni war die Motorradwelt noch der Meinung: Die frisch homologierten T-Modelle ständen für 2 Touren-Konzepte auf Basis der GSX-8S. Niemand dachte an ein Retro-Modell, da Suzuki sich bisher schwertat, die eigene Modellgeschichte in die Moderne zu bringen.

Entsprechend erfrischt der plötzliche Retro-Charme der beiden neuen Modelle Suzuki GSX-8 T und Suzuki GSX-8 TT. Wenngleich es 10 Jahre dauerte, nachdem Yamaha mit den Faster Sons, BMW mit der R NineT, Kawasaki mit den RS-Modellen sowie Ducati mit den Scramblern und Triumph mit seiner gesamten Twin-Baureihe das Retro-Feld bestellt hatten. Aber: Lieber später als nie.

Neue Retro-Suzukis auf Basis der GSX-8S

Apropos, das Beste: Suzuki macht die in Tests sehr erfolgreiche GSX-8S zum Fundament der neuen Retro-Bikes GSX-8 T und TT. Motor und Chassis entsprechen dem Naked Bike mit seinem Twin und 776 Kubik, 83 PS bei 8.500/min sowie 78 Nm bei 6.800/min. Der Antrieb hängt im bekannten Alu-Rahmen mit geschraubtem Stahlheck, mit 1.465 Millimetern Radstand und 104 Millimetern Nachlauf. Die Räder messen 17 Zoll im Durchmesser, bereift in den gängigen Größen 120/70ZR17 vorn und 180/55ZR17 hinten. Die Federwege vorn und unten betragen je Achse 130 Millimeter, Doppelscheiben und Nissin-Radial-Sätteln sind ebenso der Grundstock der 8S.

"T" steht nicht für Touring

Das "T" steht bei den neuen Suzuki Retro-Modellen nicht für Touring, sondern verweist auf vergangene Zeiten. 1967 brachte Suzuki die T 500, den ersten 500er-Zweizylinder-Zweitakter. Zwischen 45 und 47 sowie knappen 56 Nm war dieser Motor zu seiner Zeit eine mechanische Meisterleistung. Die T 500 bekam über die Jahre einige launige Beinamen wie Titan, Five oder Cobra. Und nein, das zweite T der Suzuki GSX-8 TT steht nicht für Titan, sondern für Timeless. Die TT nimmt noch einen Zeitbogen über die 1980er-Jahre und die große AMA-Superbike-Ära. Soweit, so Marketing.

Übrigens Die Suzuki T 500 wurden von 1967 bis 1975 angeboten. Die Nachfolgerin war die GT 500. Allerdings mit weniger Leistung und höherem Gewicht, was dem einst sportlichen Konzept im Weg stand. Zeitgleich bot Suzuki den 2-Takt-Triple GT 550 an. Beide wurden 1977 von der GS 500 mit Viertakt-Vierzylinder abgelöst.

Retro verkauft sich besser als Touring

Warum bringt Suzuki auf der GSX-8 S Basis zuerst Retro-Modelle statt einer Reiseenduro oder einem Touren-Bike? Wahrscheinlich haben sich die Markenverantwortlichen die Zulassungsstatistiken ganz genau angesehen. Dass Tourer und Crossover sich besser verkaufen, entlarvt die Statistik nämlich als Fehleinschätzung – zumindest in der Klasse bis 900 Kubik.

Im Grunde verkaufen alle Hersteller, die auf einer technischen Plattform ein Tourenbike und ein Retro-Bike bieten, mehr Retro als Tourer. So schlägt etwa die Kawasaki Z 650 RS die Versys 650 nach Neuzulassungen. Ebenso macht die Trident 660 von Triumph mehr Stückzahlen als die Tiger Sport 660 und die Yamaha XSR 700 geht besser weg als die Tracer 7. Sprich: Der Schritt von Suzuki, auf ein Retro-Bike statt auf ein Touren-Motorrad zu setzen, dürfte sich lohnen.

Neuer Tank und neue Optik

Zentrale Änderung im Vergleich zur Basis GSX-8S ist der Tank für die neuen Suzuki GSX-8 T und Suzuki GSX-8 TT. Mit 16,5 Liter statt 14 Liter ist er etwas größer. Und ohne die lang gezogenen Blenden bis vor den Lenkkopf nimmt er Kante aus den Formen und steht mit der steilen Seitenfläche bulliger auf der Straße.

Passend dazu zeigen die neuen Kühlerverkleidungen viel Kante, Kontur und eine stilisierte 8er-Billardkugel.

Wesentlichster Unterschied GSX-8 T und GSX-8 TT

Und: Wo Retro draufsteht, muss Rundscheinwerfer dran sein. Die Suzuki GSX-8 T bekommt neben dem neuen Tank ein neues Gesicht mit einem ummantelten Scheinwerfer, der nahtlos ins Cockpit übergeht und die Blinker hält.

Das ist der wesentlichste Unterschied zur Suzuki GSX-8 TT, die den Scheinwerfer mit einer kleinen Halbschale ergänzt. Freunde und Fans der Kawasaki ZRX-Reihe werden sich erinnern. Und durch ein anderes Lackschema und Anbauteile, wie dem Motorspoiler, will die TT auf die große AMA-Zeit der GS 1000 referieren, die 1979 und 1980 unter Wes Cooley den Titel einfuhr.

Übrigens Suzuki schafft es trotz des größeren Tanks und mehr Verkleidung, das Gewicht der beiden neuen Modelle im Vergleich zur GSX-8 S kaum zu verändern. Die Suzuki GSX-8 TT wiegt mit 203 Kilogramm nur ein Kilo mehr als die S und die Suzuki GSX-8 T wiegt, mit 201 Kilogramm, sogar etwas weniger. Daran könnte die neue, serienmäßige Lithium-Ionen-Batterie ihren Anteil haben. Doch Obacht: Für diese Batterien benötigt man ein geeignetes Ladegerät.

2 Modelle, 2 Sitze

Beide neuen Retro-Bikes sind trotz gleichen Hecks mit unterschiedlichen Sitzen ausgestattet. Das neue Polster der Suzuki GSX-8 T kommt mit klassischer Quersteppung, die nebenbei die Sitzhöhe von 810 auf 815 Millimeter erhöht. Die Suzuki GSX-8 TT hingegen lädt ein zum Ritt auf einem glatten Sitzbezug, und es bleibt bei der Basis-Sitzhöhe von 810 Millimetern.

Preise und Farben Suzuki GSX-8 T und GSX-8 TT

Ebenso eine Überraschung ist: Die beiden neuen Suzuki GSX-8 T und GSX-8 TT sind bereits ab dem Sommer 2025 zu haben. Zur Wahl stehen insgesamt 5 Farben für beide Modelle.

  • Die Suzuki GSX-8 T in: Metallic Mat Steel Green, Candy Burnt Gold oder Metallic Mat Black.
  • Die Suzuki GSX-8 TT steht in Glass Sparkle Black oder Pearl Mat Shadow Green in den Showrooms – und immer mit zwangsbeglückenden Lenkerendenspiegeln.

Die Preise für die Suzuki GSX-8 T starten bei 10.990 Euro, für die Suzuki GSX-8 TT sind es 11.590 Euro, also mindestens 1.500 Euro mehr als Suzuki fürs Naked Bike GSX-8S aufruft.