Eine Kreuzung aus Scrambler und Roadster? Oder, besser gesagt: "Das Kind von Trident und Scrambler", wie es Kollege Jens Kratschmar formulierte. Die Cyclone RE 650 erinnert jedenfalls – wie schon zuvor ihre kleine Schwester, die RE 5, an bekannte Modelle europäischer Hersteller. Apropos Europa: Wo die Optik nur erinnert, ist die Technik – genauer der Motor – eindeutig europäischen Ursprungs, denn der Twin stammt von Norton. Das zeigen aktuelle Patentbilder von Zongshen, der Konzernmutter von Cyclone.
Norton-Twin mit 71 PS und 57 Nm
Angetrieben wird die Cyclone RE 650 von 71 PS bei 8.500/min und 57 Nm maximales Drehmoment bei 7.000 Touren. Der Motor hätte einst die neue Mittelklasse des britischen Herstellers Norton antreiben sollen. In den Modellen Atlas und Nomad. Nach der Pleite Nortons ging der Motor wohl an Zongshen, der Mutter von Cyclone. Und die nutzten den Motor bereits in einer Enduro mit 650 Kubik und mit mehr Hubraum und knapp 100 PS als 850er, ebenfalls in einer Enduro.
Universelles Chassis aus China
Das Chassis scheint sich die Cyclone RE650 mit der RE 5 und der RE 3 zu teilen. Der Motor trägt im Stahlrahmen mit, die Aluschwinge ist in Aluelementen verschraubt. Der Radstand misst 1.435 Millimeter, die Cyclone RE 650 selbst misst 2.075 Millimeter in der Länge, 815 in der Breite und ist 1.140 Millimeter hoch. Fahrende nehmen in einer Sitzhöhe von 795 Millimeter Platz. Je nachdem wie breit das Motorrad baut, könnte es laut der Zahlen ein Mittelklasse-Bike sein, das es nicht ganz so groß gewachsenen Fahrern und Fahrerinnen ermöglicht, ganz bequem die Füße auf den Boden zu bekommen.
Cyclone nach Europa?
Zwar zeigte Cyclone sich recht prominent auf der EICMA 2023, allerdings (noch) nicht mit der RE650. Allerdings standen in Mailand die Enduro RX650, die ebenfalls vom Ex-Norton-Twin angetrieben wird. Weiterhin die kleine Schwester der RE 650, die RE5 mit 560 Kubik. Sprich der ersten Schritt nach Europa ist getan, fehlen noch die nationalen Importeure für die Modelle.