Offenbar kommt die neue Harley-Davidson X 500 von Qianjiang beziehungsweise QJ Motor aus China. Für 2023. Wie die X 350. Technisch scheint die 500er verwandt mit der Benelli Leoncino 500.
Offenbar kommt die neue Harley-Davidson X 500 von Qianjiang beziehungsweise QJ Motor aus China. Für 2023. Wie die X 350. Technisch scheint die 500er verwandt mit der Benelli Leoncino 500.
Von Qianjiang in China wird künftig offenbar nicht nur die Harley-Davidson X 350 produziert. Parallel dazu wird für 2023 offenbar die Harley-Davidson X 500 entwickelt, die dann ebenfalls von Qianjiang in China produziert werden soll. Dem Vernehmen nach wurde dafür eigens ein Joint Venture gegründet: Zhejiang Jisheng Motor Vehicle Co., Ltd. Die direkt angestammte Motorradmarke des großen chinesischen Qianjiang-Konzerns heißt QJ Motor. Und seit 2005 gehört die ursprünglich italienische Motorradmarke Benelli zu Qianjiang. Von beiden Marken gibt es bereits ähnliche Fahrzeugkonzepte. Mit der Benelli Leoncino 500 ist die neue Harley-Davidson X 500 erkennbar eng verwandt. Ähnlich ist es bei der Harley-Davidson X 350, die am 10. März 2023 offiziell präsentiert wurde.
Legen wir die Leoncino 500 als technische Schwester der 500er-Harley zugrunde, dann würde sie ebenso gut zur europäischen Führerscheinklasse A2 passen. Der 500er-Reihenzweizylindermotor leistet genau die erlaubten 48 PS (35 kW) bei 8.500/min. 46 Nm liegen bei 6.000 Touren an. Als Gleichläufer ohne Hubzapfenversatz hat er gleichmäßige Zündabstände. Das Getriebe hat 6 Gänge, als Höchstgeschwindigkeit werden circa 160 km/h erwartet. Da es bei QJ Motor bereits eine 550er-Version dieses Twins gibt, wäre die Harley-Davidson ebenso als X 550 denkbar. Für Benelli liegt bereits eine Euro-5-Homologation vor, ebenso das ABS von Bosch. Im Stahlrohrrahmen hängt vorn eine Upside-down-Telegabel mit wohl 50 Millimeter Durchmesser. Ob die Gabel der Harley wie bei der Benelli einstellbar ist, ist nicht bekannt. Ebenfalls aus Stahlrohren wird die Hinterradschwinge gefertigt, das Federbein ist direkt angelenkt.
Auffällig ist die Doppelscheibenbremse vorn mit radial angeschraubten Bremszangen. Ob diese, wie für die Benelli, von Brembo oder von den Brembo-Ablegern Bybre oder J.Juan zugeliefert werden, war bisher nicht genau zu erkennen. Für den prognostizierten Einsatz in Asien sind günstigere Ausführungen wahrscheinlicher.
Beim Design der X 500 setzt Harley-Davidson Stilelemente von den großen, typischen Harleys ein. In diesem Fall ist das nicht kopiert, sondern völlig legitim, denn trotz Produktion in China handelt es sich hierbei um eine "echte" Harley-Davidson. Naja: semi-echt. Der LED-Rundscheinwerfer vorn ist Bottom-Mounted, also an der unteren Gabelbrücke verschraubt und erinnert an die XR 1200. Das Heck könnte so von der aktuellen Fat Bob stammen, der Kennzeichenhalter ist an der Schwinge montiert, ebenfalls aus dem Harley-Regal stammen die hinteren Blinker mit integrierten Rückleuchten.
Wie mit der X 350 zielt Harley-Davidson auch mit der X 500 in erster Linie auf asiatische oder südamerikanische Märkte. In den USA und in Europa kamen kleinere, von der eingeschworenen Fan-Community als unecht empfundene Modelle, wie zuletzt die Harley-Davidson Street 750 aus indischer Produktion, nicht gut an. Dass die 500er oder gar die 350er nach Europa und nach Deutschland kommen, ist also eher unwahrscheinlich.
Harley-Davidson kooperiert mit Qianjiang in China. Dem Vernehmen nach wurde dafür eigens ein Joint Venture gegründet: Zhejiang Jisheng Motor Vehicle Co., Ltd. Die in China produzierte Harley-Davidson X 500 soll nun wohl – genau wie die X 350 – im Jahr 2023 in den Handel kommen, allerdings in erster Linie in Asien. Dass sie nach Europa und nach Deutschland kommt, ist unwahrscheinlich. Allerdings ist sie offenbar technisch eng verwandt mit der Benelli Leoncino 500, die ebenfalls von Qianjiang in China produziert wird. Und die Leoncino 500, die gibt's auch in Deutschland.