Wenn der Motor vom Elektro- oder Kickstarter durchgedreht wird, aber nicht anspringen will
- Altes oder verunreinigtes Benzin im Tank: vor dem nächsten Startversuch die Schwimmerkammern entleeren, auf Schmutz untersuchen und frischen Sprit nachlaufen lassen.
- Unterdruck-Benzinhahn öffnet nicht: Schlauch am Benzinhahn abziehen, Startversuch machen. Wenn kein Benzin kommt, ist wahrscheinlich die Unterdruck-Membran im Benzinhahn oder die Unterdruck-Zuleitung defekt. Hebel am Benzinhahn versuchsweise auf "Pri" stellen.
- Filter im Benzinhahn oder Schlauch verstopft: Schlauch direkt am Benzinhahn abziehen und prüfen, ob beim Öffnen Benzin läuft. Wenn ja, ist der Nachrüst-Benzinfilter verstopft und muss erneuert werden. Wenn nicht, liegt der Fehler wahrscheinlich im Benzinhahn: ausbauen und reinigen.
- Motor abgesoffen: Zündkerzen ausbauen und trocknen, Benzinhahn schließen, Licht aus. Motor mit Vollgas einige Male durchdrehen (E-Starter) bzw. durchtreten (Kickstarter bei ausgeschalteter Zündung).
- Luftfilter dicht: reinigen oder erneuern.
- Kein Funke an den Zündkerzen: neue Zündkerzen einbauen, Zündkerzenstecker, Zündkabel und Zündspulen überprüfen.
- Zünd-/Motorelektrik defekt: prüfen, ob die Batterie richtig angeschlossen und geladen ist. Versuchsweise eine voll geladene Batterie einbauen. Zündanlage auf trockene Anschlüsse, einwandfreie Verkabelung und sicheren Masseanschluss prüfen.
- Kompression zu niedrig: Entweder sind nur die Zündkerzen lose, oder aber die Kolbenringe verschlissen, Ventilsitze durchgeblasen, Zylinderkopfdichtung defekt. Dann müssen Zylinderkopf, Kolben und Zylinder überholt werden.
- Kein Benzin im Tank: auf zur nächsten Zapfsäule.
- Benzinhahn geschlossen: öffnen bzw. auf "Reserve" stellen.

Wenn der Elektrostarter nicht durchdreht
- Motor-Killschalter steht auf "Off".
- Spannung zu niedrig: Batterie laden oder erneuern.
- Schlechter Kontakt im Zündschloss oder Anlasserknopf: Schalter öffnen und Kontakte durch Abschmirgeln reinigen.
- Hauptsicherung oder Anlasserrelais defekt: prüfen und defekte Teile austauschen.
- Defekt im Anlasser z. B. durch durchgebrannte Stator- oder Ankerwicklung oder verschlissene Anlasserkohlen. Anlasser ausbauen und bei Fachwerkstatt oder Bosch-Dienst überprüfen und ggf. reparieren lassen.
Wenn der Elektrostarter den Motor nur langsam durchdreht
- Batterie zu schwach oder Kabel schlecht angeschlossen: Batterie laden, erneuern, Anschlusskontakte reinigen, Kabel korrekt anschließen.
- Zu dickes Öl (z. B. Winteröl mit SAE-50-Spezifikation) eingefüllt: dünneres Öl in einer den Außentemperaturen angepassten Viskosität einfüllen.
Wenn der Elektrostarter läuft, aber den Motor nicht durchdreht
- Anlasserfreilauf defekt bzw. läuft nach Revision durch falsch zusammengebautes Gehäuse oder falsch angeschlossene Klemmen rückwärts; Zahnräder am Anlasser und/oder Einrückritzel defekt: in eingebautem Zustand beim Elektro-Spezialisten (z. B. Bosch-Dienst) überprüfen lassen.
Wenn das Anlasserrelais klickt, der Motor aber nicht durchgedreht wird
- Anlasserkabel schlecht angeschlossen oder Kurzschluss durch Kabelbruch: Anschlüsse auf festen Sitz prüfen, Korrosion beseitigen, mit Multimeter auf Durchgang prüfen.

Wenn der Motor schlecht anspringt, nur stotternd oder unrund läuft und oft ausgeht
- Benzin verschmutzt: Dreck im Tank, in den Benzinleitungen, im Vergaser. Benzin ablassen, Tank und Vergaser reinigen, frisches Benzin einfüllen.
- Leerlaufdrehzahl zu niedrig: Drehzahl und Leerlaufgemisch einstellen.
- Tankentlüftung verstopft: prüfen, ob die Entlüftungsbohrung (im Tankdeckel) z. B. durch einen zu fest aufgebauten Tankrucksack verschlossen wird, ggf. Bohrung reinigen.
- Chokekolben hängt, Motor läuft deswegen zu fett: ausbauen, reinigen, Bowdenzug auf leichten Lauf kontrollieren.
- Falschluft wird angesaugt, weil Vergaser oder Ansaugstutzen lose oder rissig sind: festschrauben, Stutzen auf Porosität untersuchen.
- Unterspannung in der Zündanlage: Batterie laden, alle elektrischen Anschlüsse auf festen Sitz prüfen, Korrosion beseitigen, ggf. neue Zündkerzen, Stecker und Zündkabel montieren.
- Falscher Elektrodenabstand oder Masseanschluss an der Zündkerze: Zündkerzenwärmewert und Zustand überprüfen, Elektrodenabstand einstellen, ggf. neue Zündkerzen montieren.
- Anschlusskabel oder Verbindungsstecker der Zündspulen und Zündkerzenstecker beschädigt, gebrochen, Kerzenstecker nicht richtig aufgesteckt. Zündkabel herausziehen oder herausdrehen, ein kleines Stück abschneiden und wieder einbauen/eindrehen. Prüfen, ob Stecker in der Klemmung korrodiert sind und Kabel in ihren Klemmstellen korrekt sitzen.
Wenn der Motor schlecht anspringt und bei niedrigen Drehzahlen nur geringe Leistung hat
- Ventile falsch eingestellt oder zu wenig Spiel, Ventileinstellschrauben lose, Kipphebel verschlissen; Ventilfedern gebrochen oder Nockenwelle abgenutzt: Ventilspiel prüfen und korrekt einstellen, Ventilspiel-Einstellschrauben, Kontermuttern, Kipphebel, Kipphebelachsen, Ventilfedern und Nockenlaufbahnen auf übermäßigen Verschleiß begutachten.
- Ventilsitze undicht, verbrannt, Ventilführung verschlissen, Ventil verbogen, sitzt fest: Kompression per Druckprüfer in einer Fachwerkstatt messen lassen.
- Zylinderkopfdichtung undicht oder Zylinderkopf verzogen bzw. gerissen: Sichtprüfung auf Ölaustritt am Zylinderkopf, bei laufendem Motor auf austretende Verbrennungsgase an der Kopfdichtung achten.

Wenn der Motor nur geringe Leistung hat und viel Benzin braucht
- Luftfilter verdreckt, Luftansaugsystem verstopft: Filter reinigen, eventuell erneuern. Prüfen, ob alle Luftansaugöffnungen frei sind und der Motor ungehindert Frischluft ansaugen kann.
- Zünd-/Motorelektrik defekt: prüfen, ob die Batterie richtig angeschlossen und geladen ist, Zündanlage auf trockene Anschlüsse und einwandfreie Verkabelung überprüfen.
- Unterspannung in der Zündanlage: Batterie laden, alle elektrischen Anschlüsse auf festen Sitz prüfen, Korrosion beseitigen.
- Zündkerzen defekt: Zündkerzenwärmewert und Zündkerzenbild überprüfen, Elektrodenabstand überprüfen und ggf. einstellen, versuchsweise neue Zündkerzen montieren.
Wenn der Motor im Leerlauf unrund läuft
- Ventilspiel zu weit oder zu eng: korrekt einstellen.
- Zündzeitpunkt stimmt nicht: neu justieren.
- Zündkerzenstecker bzw. Zündkabel haben keinen richtigen Kontakt zu den Zündkerzen: Zündkabel aus Bauteil herausziehen/herausdrehen, ein kleines Stück abschneiden und wieder einbauen/eindrehen.
- Zündbox defekt: versuchsweise Zündbox eines gleichen Typs einbauen, auf sauberen Masseanschluss achten.
- Vergaser nicht synchronisiert: Gleichlauf der Gasschieber mit Synchrontester (beispielsweise von Böhm) einstellen.
- Leerlauf verstellt: korrekt einstellen.

Wenn der Motor nicht durchzieht und es schwarz aus dem Auspuff raucht
- Fettes Gemisch durch zu große Vergaserdüsen und zu hohen Schwimmerstand: kleinere Düsen einbauen, Schwimmerstand einstellen, Vergaser einstellen.
Wenn der Motor nicht durchzieht und es blau aus dem Auspuff raucht
- Motoröl gelangt durch zu hohen Stand in den Verbrennungsraum, wird über die Motorentlüftung in den Luftfilterkasten gedrückt und dort wieder angesaugt: Ölstand kontrollieren, ggf. ablassen, Luftfilter reinigen.
- Zylinder und/oder Kolben verschlissen, haben Riefen oder Schrammen, Laufspiel von Kolben zu Zylinder zu groß, Kolbenringe oder Ölabstreifringe verschlissen, gebrochen, keine Spannung mehr oder falsch montiert: Kompression messen. Wenn Wert zu niedrig: Zylinder, Kolben und Kolbenringe demontieren und Einbaumaße kontrollieren, erneuern, Zylinder ausschleifen.
- Ventilführungen oder Ventilschäfte abgenutzt, Ventilschaftabdichtung(en) defekt: Zylinderkopf demontieren, Einbaumaße der Ventile und Ventilführungen kontrollieren, ggf. erneuern. Neue Ventilschaftabdichtungen einbauen.
Wenn der Motor nicht durchzieht und zu heiß wird
- Gemisch zu mager, weil die Vergaserdüsen verstopft sind: Sprit komplett aus dem Tank ablassen, Vergaser zerlegen und reinigen, unbedingt frisches Benzin einfüllen.
- Gemisch zu mager, weil Vergaser falsch eingestellt oder falsch bedüst sind: Vergaser korrekt einstellen.
- Falschluft wird angesaugt: Vergaser sitzt zu locker, Ansaugstutzen sind rissig oder porös.
- Benzinleitung gequetscht, eingeklemmt, Schlauch geknickt: prüfen, ob alle Leitungen frei verlegt sind. Ebenfalls nachsehen, ob eventuell ein Befestigungsriemen vom Tankrucksack den Benzinschlauch unter dem Tank einklemmt.
- Zu wenig Öl im Motor: korrekten Ölstand schaffen.
- Ölpumpe defekt oder Ölkreislauf verstopft: Motor sofort abstellen, Fachwerkstatt aufsuchen!