- Teuer und "schwer"
- Reichlich Kohle
- Komfort kostet
- Teurer Lack
- Fazit
Es ist die alte Geschichte: Die Superleggera von Ducati ist ausverkauft. Wohin mit der Kohle? Eine Panigale soll es werden, die Hausstrecke gehört standesgemäß gefräst. Deutlich günstiger als die 100.000 Euro ist die aktuelle SP-Version. Basispreis: 36.900 Euro. Läppischer Preis, da ist bei den Golfkumpels am Yachthafen nix zu holen. Ein Glück hält Ducati allerlei Edles und Teures zum zünftigen Aufrüsten der Panigale V4 SP bereit. Wer ohne Rücksicht auf den Saldo alles reinpackt was die Straßenzulassung nicht gefährdet, hat am Schluss 52.107,55 Euro auf dem Deckel stehen. Viel Karbon, Alu und Titan vom Feinsten und vielleicht ein Fragezeichen.
Teuer und "schwer"
Tatsächlich findet sich im umfangreichen Katalog von Ducati ein besonderes, teures Produkt, dass die Panigale SP mit Ansage schwerer und träger macht: 4.804,83 Euro kosten die optionalen Felgen aus Magnesium. Edel in mattem Gold gehalten, sind sie 700 Gramm schwerer als die serienmäßigen Felgen aus Karbon. Sinnlos? Nicht völlig. Je nach eigenem Gefühl, können die ultraleichten Karbonfelgen das Motorrad kippelig wirken lassen. Sir Toby aus der PS-Redaktion erklärt mit sachlichem Unernst: "Wer auf der Hausstrecke etwas mehr Stabilität in der Applauskurve sucht, der investiert die gut 5.000 Euro sinnvoll." Alternativ könnten die originalen Karbonfelgen mit 700 Gramm Wuchtgewichten beklebt, entsprechend justiert werden. Das ist aber eine andere Geschichte und wie diese hier nicht ganz ernst gemeint.
Reichlich Kohle
Reichlich Kohle lässt sich bei Ducati nicht nur in Felgen aus Magnesium anlegen. Ein feines Tütchen aus Titan von Akrapovic spart 800 Gramm und erhöht die Rechnung um 4.855,20 Euro. Dafür hat das Edelteil eine Zulassung in Europa, darf aber nicht in den USA, Taiwan, Russland und Australien gefahren werden. Felgen hin, Auspuff im Sinn: Bleiben über 5.000 Euro stehen, die in weiteren 26 Anbauteilen aller Größen und Formen investiert werden können. Die meisten davon sind aus Karbon. Darunter natürlich alle möglichen Anbauteile, die die originale Verkleidung teilweise ersetzen. Das teuerste Stück Kohle ist der Kennzeichenhalter für 398,59 Euro, das günstigste Brikett ist der klebbare Tankschutz für 62,54 Euro.
Komfort kostet
Nun soll die Super-SP für einigen Aufpreis einigen Komfort mehr bieten. Bei Ducati machbar: 250,10 Euro kostet das Multimediasystem, mit dem Ducati, Smartphone und Kommunikationssystem im Helm gekoppelt sind. Passend dazu die nachrüstbare Griffheizung. Richtig gelesen – die gibt es und sie kostet 283,36 Euro. Für das hintere Ende des Fahrers investieren wir 200,08 Euro für die Racing-Sitzbank. Es gibt zwar noch ein etwas höher gelegtes Pilotenplätzchen zum gleichen Preis, dafür müsste auf ein spezielles Karbonteil am Tank für 345,10 Euro verzichten, das den Schenkeln etwas mehr Grip bietet. Das geht bei einer All-In-Konfiguration nicht: Verzicht.
Teurer Lack
Die Ducati Panigale V4 SP gibt es nur in der sogenannten Winterlackierung der WSBK. Für 809,20 Euro bestellt man trotzdem Lack, pardon, eine Eloxalschicht, und ziert die Bremssättel von Brembo. Wahlweise in Rot oder Schwarz und erinnert an 2018, als der Chronist für diesen Betrag ein ganzes Motorrad hat lackieren lassen, auch eine Ducati. Kein SP, dafür eine SC. Übrigens: Wer dann immer noch einen mittleren vierstelligen Betrag übrig hat: Wie wäre es denn mit einer Lederkombi in der MotoGP-Optik für 1.754.76 Euro oder den Arai-Helm in Karbon und Corse-Design für 4.184, 50 Euro?
Fazit
Wäre ja gelacht, wenn die Panigale V4 SP nicht das aktuell teuerste Motorrad wäre, dass man sich in Serie konfigurieren kann. Über 15.000 Euro an Extras wuchten den Preis auf charmante 52.107,55 Euro. Funfact: Wer mit gehaltener Shift-Taste V4 schreibt bekommt ein V mit einem Dollarzeichen und nie war ein falsch geschriebener Modellname richtiger.