Teuerste Sportmotorräder aller Zeiten
Superleggera, HP4 Race, Tamburini & Co.

Viele wollen sie, nur wenige bekommen sie. Die Rede ist von edlen Sportmotorrädern wie der BMW HP4 Race oder der Ducati Panigale V4 Superleggera, die nur in limitierter Stückzahl und sehr teuer verkauft werden. Wir zeigen euch einige der teuersten Bikes überhaupt.

Ducati Panigale V4 Superleggera und BMW HP4 Race.
Foto: Hersteller.

1991 war es die Honda NR 750, 2001 die Münch Mammut, 2006 die MV Agusta F4 100 CC und in diesem Jahr hat Ducati mit der Panigale V4 Superleggera ein weiteres spektakuläres Motorrad mit dem Prädikat "besonders wertvoll" vorgestellt. Doch was genau haben diese Motorräder gemeinsam? Die Antwort ist simpel: Sie bleiben ein Traum für viele Motorradfahrer. Dafür gibt es genau zwei Gründe: Sie sind zu teuer. Und sie sind zu selten. Und doch sorgen sie für Begeisterung und leuchtende Augen. Nachfolgend zeigen wir einige der teuersten Motorräder, die es serienmäßig zu kaufen gibt. In unserer Bildergalerie haben wir zusätzlich noch weitere Bikes gelistet, die es teilweise nur als Einzelstück zu kaufen gab.

Unsere Highlights

Honda RC 213 V-S (188.000 Euro)

Honda RC 213 V-S.
Honda.
Honda RC 213 V-S.

Von der MotoGP auf die Straße – so oder so ähnlich könnte das Motto bei der Entwicklung der Honda RC 213 V-S gelautet haben. Dass eine solch edle Technik ihren Preis hat, versteht sich dann auch von selbst. Satte 188.000 Euro wollte Honda 2015 für die RC 213 V-S haben. Da das Bike in Deutschland lediglich mit zusätzlichen Sport-Kit verkauft wurde, welches noch einmal 12.000 Euro zusätzlich kostete, stieg der Preis auf 200.000 Euro an. Dafür erhalten Käufer allerdings auch ein sehr leichtes und leistungsstarkes Motorrad, welches das Fahrgefühl aus der MotoGP auf ein Serienbike transportieren möchte.

Ducati Panigale V4 Superleggera (100.000 Euro)

Ducati Panigale V4 Superleggera.
Ducati.
Ducati Panigale V4 Superleggera.

Was die RC 213 V-S für Honda ist, ist die Panigale Superleggera V4 für Ducati. Ähnlich wie beim Honda-Superbike ist auch die Superleggera V4 ein hypersportliches Motorrad, welches mit Komponenten, die auch in der MotoGP zum Einsatz kommen, ausgestattet ist. Zwar ist die Superleggera V4 mit 100.000 Euro deutlich preiswerter als das Honda-Bike, aber von "günstig" kann natürlich trotzdem keine Rede sein. Dabei ist das Modell auf 500 Exemplare limitiert. Bis zu 234 PS soll die Ducati bei einem Trockengewichti von 159 Kilogramm wiegen. Damit lässt sich auf der Rennstrecke mit Sicherheit arbeiten.

Münch Mammut 2000 (89.000 Euro)

www.factstudio.de
Münch Mammut 2000.

Was passiert, wenn aus einem Traum Wirklichkeit wird, beschreibt Redakteur Johannes Müller im Fahrbericht zur Münch Mammut 2000. Jay Miller, wie er in Kollegenkreisen auch genannt wird, hatte 2016 die Gelegenheit dazu, eines der bei vielen Motorradfahrern begehrsten Modelle selbst zu fahren. Satte 176.000 Mark, umgerechnet etwa 89.000 Euro, mussten bei der Markteinführung den Besitzer wechseln, um ein Exemplar der Münch sein Eigen nennen zu dürfen. Ursprünglich sollten 250 Exmplare der Münch Mammut entstehen. Daraus wurde allerdings nichts. Lediglich 15 Exemplare erblickten das Licht der Welt.

BMW HP4 Race (80.000 Euro)

BMW HP4 Race.
BMW.
BMW HP4 Race.

Weiter geht es mit der BMW HP4 Race, die 2017 ihren ersten Auftritt in der Medienlandschaft feierte und auf 750 Exemplare limitiert war. Ähnlich wie die ersten Bikes dieses Rankings stellt die HP4 Race ein edles Superbike dar, welches sich bei den Superbike-WM-Rennern von BMW bedient. BMW spendiert der HP4 Race jede Menge Bauteile aus Karbon und einen Motor der 215 PS bei 13.900/min drückt. Fahrwertig und vollgetankt bringt die HP4 Race 171 Kilogramm auf die Waage. Kostenpunkt: 80.000 Euro.

MV Agusta F4 1000 Claudio (75.000 Euro)

MV Agusta F4 "Claudio".
MV Agusta.
MV Agusta F4 "Claudio".

MV Agusta ist bekannt dafür, exklusive Motorräder in Kleinserie auf die Räder zu stellen. Vor allem in Kooperation mit Formel-1-Champion Lewis Hamilton entstanden diverse Sondermodelle. Zu Ehren des Firmen-Bosses Claudio Castiglioni wurde dann 2018 ein sehr exklusives Sondermodell namens "F4 1000 Claudio" vorgestellt, welches auf 100 Exemplare limitiert ist. Knapp 75.000 Euro mussten Käufer vor knapp zwei Jahren investieren, um in den Besitz der "Claudio" zu kommen.

Ducati Desmosedici RR (61.500 Euro)

Ducati Desmosedici RR.
Markus Jahn.
Ducati Desmosedici RR.

Ähnlich wie die weiter oben vorgestellte Superleggera V4 besticht auch die Desmosedici RR durch ihre sehr edlen und aus dem Motorsport abgeleiteten Bauteile. Als die MotoGP-Replika im Jahr 2007 das Licht der Welt erblickte, gab es zu diesem Zeitpunkt wohl kein anderes Motorrad, welches so nah an der Königsklasse des Motorradsports dran war. Doch auch das Preisschild hatte es damals in sich: 61.500 Euro verlangte Ducati für seine Supersport-Granate 2007.

Kawasaki H2R (55.000 Euro)

Kawasaki Ninja H2R.
Kawasaki.
Kawasaki Ninja H2R.

Mit der Präsentation der H2 und der noch schärferen H2R hat Kawasaki 2015 für einen echten Paukenschlag gesorgt. Auch heute werden beide Modelle weiterhin angeboten. Dabei ist der Preis für die H2R von anfangs etwas mehr als 50.000 Euro auf mittlerweile knapp 55.000 Euro angestiegen. Die H2R darf mit ihren 300 PS im Gegensatz zur H2 ausschließlich auf der Rennstrecke bewegt werden – eine Straßenzulassung gibt es für sie nicht.

Harley-Davidson V-R 1000 (49.000 US-Dollar)

Harley-Davidson VR 1000.
Harley-Davidson VR 1000.
Harley-Davidson VR 1000.

Wie bitte? Ein Supersportler von Harley-Davidson? Klingt eigentlich unvorstellbar, aber genau so ein Bike haben die US-Amerikaner Ende der 1980er Jahre auf die Räder gestellt, um sich in den 1990er Jahren dem Rennsport zu widmen. Insgesamt wurden 53 Exemplare gefertigt, die damals zunächst für 49.000 US-Dollar und nachfolgend für 34.000 US-Dollar erworben werden konnten. Umgerechnet entspräche dies, Stand April 2020, knapp 45.000 Euro.

In der oben angehängten Bildergalerie zeigen wir noch einige weitere Traummotorräder, die auf eine kleine Stückzahl limtiert sind und ein kleines Vermögen kosten. Mit dabei sind beispielsweise Modelle wie die Aprilia RSV4-R "Factory Works", die Bimota DB8 Oronero oder die Yamaha YZF-R7. Übrigens gibt es noch teurere Motorräder, wie beispielsweise die Dodge Tomahawk V10 (550.000 US-Dollar), bei denen es sich meist allerdings um Einzelstücke handelt und die wir hier nicht berücksichtigt haben.

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MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023