MotoGP-Team-Präsentationen 2020

MotoGP-Team-Präsentationen 2020
Ducati, Honda, Suzuki, Yamaha, KTM & Aprilia

Zuletzt aktualisiert am 24.02.2020

Nach und nach präsentieren die MotoGP-Teams ihre neuen Motorräder und die Fahrerkonstellationen für die Saison 2020. Den Anfang machte Ducati; auch Suzuki, Honda und Yamaha haben ihre Bikes und Fahrer kurze Zeit später präsentiert.

Ducati präsentiert Team zuerst

In den vergangenen Saisons reichte es für Ducati knapp nicht für den Weltmeistertitel. An Honda und allen voran an Serien-Champion Marc Marquez gab es kein Vorbeikommen. Immerhin konnte sich Andrea Dovizioso in den vergangenen drei Saisons zum Vizeweltmeister krönen. In diesem Jahr soll es im vierten Anlauf nun endlich mit dem Titelgewinn klappen. Als Teamkollege geht weiterhin Danilo Petrucci an den Start, der seit der vergangenen Saison beim Ducati-Werksteam unter Vertrag steht und 2019 in der Gesamtwertung auf dem sechsten Platz landete. Der letzte MotoGP-Titelgewinn ist schon einige Jahre her: 2007 konnte sich Casey Stoner zum Champion in der MotoGP krönen.

Sechs Wochen vor dem Auftaktrennen in Qatar präsentierte Ducati als erstes MotoGP-Team überhaupt sein neues Motorrad in Bologna. Den Härtetest gilt es aber bereits Anfang Februar in Sepang zu bestehen, wenn die ersten Tests in diesem Jahr auf dem Programm stehen. Besonders viele Details über das neue Bike hat Ducati bisher nicht preisgegeben. Die Lackierung der 2020er-Desmosedici erinnert dabei stark an das Vorjahresmodell. Die Grundlackierung ist weiterhin in Rot gehalten. An einigen Stellen gibt es zudem schwarze Farbelemente. Etwas größere, zumindest optische Anpassungen, gibt es am Arbeitsgerät von Andrea Dovizioso. Der italienische Vizeweltmeister hat das Design seiner Startnummer, seines Schriftzuges und seines Helmes geändert.

Ducati-MotoGP-Team-2020
Ducati

Team-Kollege Danilo Petrucci will in seiner zweiten Saison beim Werksteam die eher schwachen Auftritte aus der zweiten Saisonhälfte 2019 vergessen machen. Viel mehr möchte Petrucci an seinen ersten Sieg in der MotoGP in Mugello anknüpfen. Als Testfahrer steht übrigens Michele Pirro unter Vertrag. Ducati-Chef Claudio Domenicali und Ducati Corse General Manager Luigi Dall’Igna nutzten die Veranstaltung in Bologna ebenfalls dazu, sich über die Ziele für die neue Saison zu äußern. Nach den Vizeweltmeisterschaften in den vergangenen Jahren soll in der neuen Saison der Titel her. Zwar sei man über die Entwicklung und die Ergebnisse in den letzten Jahren zufrieden, 2020 soll es aber nun endlich zum ganz großen Coup reichen. Man sei zufrieden mit den technischen Fortschritten des neuen Motorrads und zudem stolz darauf, der einzige europäische Hersteller zu sein, der im Titelkampf in der MotoGP mitmischen kann.

Suzuki-Werksbike in neuem Farbkleid

Für Suzuki gehen in der Saison 2020 erneut Alex Rins und Joan Mir an den Start. Auf den ersten Blick fällt gleich auf, dass Suzuki seinen MotoGP-Bikes eine neue Lackierung spendiert. Dabei orientiert sich das Design der neuen Suzuki-Werksbikes an einer Suzuki aus längst vergangenen Tagen, der RT67. Zu technischen Updates äußert sich Suzuki, ähnlich wie die anderen Teams, logischerweise nicht.

Suzuki-MotoGP-Präsentation 2020.
Suzuki.

Laut Angaben von Technikchef Ken Kawauchi lag der Fokus bei der Entwicklung der neuen Werksbikes auf der Verbesserung des Chassis, des Set-Ups und der Elektronik. Auch die neue Verkleidung soll eine wichtige Rolle zur Verbesserung der Gesamtleistung einnehmen. Auf der Präsentation äußerte sich auch Projektleiter Shinichi Sahara zu den Zielen in der kommenden Saison und den Erfolgen im letzten Jahr. Man sei zufrieden mit den positiven Ergebnissen der vergangenen Saison. Zudem habe man viel über das Motorrad und die Arbeitsmethodik innerhalb des Teams gelernt. Das Potential könne aber noch besser genutzt werden, um noch erfolgreicher zu sein.

Marquez-Brüder starten für Honda

Auch Honda hat sein MotoGP-Team für die Saison 2020 bereits präsentiert. Die wichtigste Neuerung dürfte Alex Marquez darstellen, der ab 2020 den Platz von Jorge Lorenzo einnimmt und Teamkollege seines Bruders Marc wird. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung von Marc Marquez kann es für Honda in der neuen Saison nur ein Ziel geben: Die erneute Titelverteidigung. Erneut wird Marc Marquez als Favorit in die neue Saison starten; Alex Marquez möchte sich dagegen den Titel „Rookie of the year“ sichern. Noch wichtiger sei es für den amtierenden Moto2-Champion jeden Tag konkurrenzfähiger zu werden und jeden Tag zu wachsen.

Honda-MotoGP-Präsentation 2020.
Honda.

Marc Marquez wird bei den ersten Tests in Sepang (7. bis 9. Februar) mit einem Handicap an den Start gehen. Der aktuelle Champion hat sich Ende November einer Schulter-OP unterzogen und wird nach eigenen Aussagen lediglich erst 70 Prozent seiner eigentlichen Fitness wiederhergestellt haben. An den Bikes hat sich rein optisch übrigens nicht wirklich viel getan. Die Aero-Verkleidung wirkt im Vergleich zum Vorjahr allerdings etwas üppiger.

Rossis letzte Saison beim Yamaha-Werksteam

Noch vor den ersten Tests in Sepang hat auch Yamaha das neue Bike für die Saison 2020 vorgestellt. Letztmals fand die Präsentation im Beisein von Valentino Rossi als Stammpilot statt. Wie zuletzt bekannt wurde, wird Fabio Quartararo ab 2021 für das Yamaha-Werksteam an den Start gehen. In diesem und im nächsten Jahr wird das zweite Cockpit von Maverick Vinales besetzt. Bei der Lackierung des neuen Bikes hat sich für diese Saison im Vergleich zum letzten Jahr wenig verändert.

Yamaha-MotoGP-Teampräsentation 2020.
Yamaha.

Nach seinem Abschied bei Honda und der Bekanntgabe seines Karriereendes als aktiver Fahrer, hat Jorge Lorenzo bekannt gegeben, in der Saison 2020 als Testfahrer für Yamaha zu arbeiten. Damit kehrt Lorenzo zu dem Team zurück, mit dem er drei seiner fünf Weltmeistertitel eingefahren hat.

KTM präsentiert Werks- und Kundenteam

Unter dem Slogan „All Eyes on Chapter Four“ hat KTM seine Teams für die MotoGP-Saison 2020 vorgestellt. Für das Werksteam werden 2020 Pol Espargaro und der aus der Moto2 aufgestiegene Brad Binder an den Start gehen. An der Lackierung des Werksbikes ändert sich nicht wirklich etwas. Größere Änderungen gibt es allerdings beim Kundenteam Tech3, mit dem KTM in die zweite Saison geht. Als Fahrer werden MotoGP-Rookie Iker Lecuona und der Portugiese Miguel Oliveira starten. Auch optisch haben sich die Motorräder des Kundensteams im Vergleich zum Vorjahr verändert.

KTM-MotoGP-Teampräsentation 2020.
KTM.

Laut den Teamchefs soll Pol Espargaro, der explizit für seine starken Leistungen in den vergangenen Saisons hervorgehoben wurde, eine Vorbildrolle für MotoGP-Rookie Brad Binder einnehmen. Von selbigem verspricht man sich trotz der noch nicht allzu großen Erfahrung gute Leistungen und einen reibungslosen Start in der Königsklasse. Zudem betonten Motosportchef Pit Peirer und KTM Vorstand Hubert Tunkenpolz auf der Präsentation, dass zwischen Werks- und Kundenteam keine großen Unterschiede gemacht werden. So soll es kein klares Ranking zwischen den beiden Teams geben. Alle Fahrer sollen demnach mit dem gleichen Material ausgestattet werden. Im weiteren Verlauf der Saison soll dann abhängig von den abgelieferten Leistungen entschieden werden, wer begrenzt zur Verfügung stehendes Material zuerst bekommt.

Muss Aprilia ohne Iannone auskommen?

Auch Aprilia hat mittlerweile das Team und das neue Bike für die MotoGP-Saison 2020 präsentiert. Allerdings sorgt die Sperre von Andrea Iannone noch für offene Fragen. Der Italiener ist seit dem 17. Dezember aufgrund einer positiven Dopingprobe gesperrt. Momentan läuft noch ein Verfahren, in dem entschieden wird, ob die Sperre von Iannone aufgehoben wird. Es sieht ganz danach aus, dass Iannone somit nicht beim MotoGP-Saisonauftakt in Qatar dabei sein wird.

Aprilia - MotoGP 2020.
Aprilia.

Auch Aprilia glaubt nach eigenen Aussagen nicht mehr daran, dass Iannone am ersten Rennen teilnehmen darf. Als Ersatz dürfte Testfahrer Bradley Smith starten. Aleix Espargaro übernimmt dagegen wie in der Vorsaison das zweite Cockpit bei Aprilia. An der Lackierung des 2020er-Bikes hat sich im Vergleich zum Vorjahr übrigens nicht sonderlich viel geändert. Änderungen gibt es dafür aber an der Front des Motorrads. Technikchef Romano Albesiano erklärte im Zuge der Präsentation außerdem, dass quasi das komplette Motorrad neu entwickelt wurde und das scheinbar mit Erfolg. Mit den Ergebnissen und der Performance bei den Tests in Sepang war Aprilia jedenfalls zufrieden. Auch Aleix Espargaro äußerte sich positiv über das neue Bike.