- BMW M 1000 RR ab 2021, BMW M 1000 R ab 2023
- BMW M 1000 XR ab 2024 mit 210 PS
- Feinere und leichtere M-Teile für die XR
- Um 220 Kilo dürfen erwartet werden
- 280 km/h Topspeed mit Winglets
- M 1000 XR um 25.000 Euro
- BMW-Motorsport-Farben
- Fazit
Bereits 2019 ließen die Bayerischen Motoren Werke sich die Namensrechte für M-Modelle auf zwei Rädern schützen. Besonders sportliche Pkw von BMW werden schon seit 1972 mit dem Motorsport-M markiert. Nachdem BMW Motorrad in diese Richtung zunächst unter dem Motto High Performance, kurz HP, unterwegs war, wurden die performanten Edel-Bikes inzwischen konsequent auf M umgelabelt. Stärker, schneller und leichter als die jeweilige Standardausführung, das sind die wesentlichen Inhalte eines im Werk geschnürten M-Pakets.
BMW M 1000 RR ab 2021, BMW M 1000 R ab 2023
Den Anfang machte ab 2021 naheliegenderweise das BMW-Superbike M 1000 RR auf Basis der S 1000 RR. Seit 2023 gibt es die zweite Version der M 1000 RR – und das zweite M-Modell, das "Hyper-Naked-Bike" M 1000 R auf Basis der S 1000 R.
BMW M 1000 XR ab 2024 mit 210 PS
Spätestens zur Saison 2024 dürfte das dritte M-Modell verfügbar sein: die M 1000 XR auf Basis des höhergelegten Power-Tourers oder Crossover-Konzepts S 1000 XR. M-Kern wird auch in diesem Fall die aufwändigere Ausführung des 1000er-Reihenvierzylindermotors sein. Wie beim Naked Bike M 1000 R mit bis zu 210 PS (154 kW) bei 13.750/min sowie 113 Nm bei 11.100/min. Höhere Verdichtung, 13,3 statt 12,5 zu eins, 16 Titanventile und obendrein die variable Einlassnockenwellensteuerung namens Shift Cam, die bei 9.000/min auf das zweite, schärfere Nockenprofil umschaltet.
Auf diese Weise gelingt der schwierige Spagat im klassischen Zielkonflikt zwischen kräftigem Durchzug und extremer Spitzenleistung. Kombiniert wird diese Abstimmung traditionell mit einer zumindest teilweise aus Titan gefertigten Abgasanlage von Akrapovic – mit Katalysator, Schalldämpfung und Straßenzulassung. Gegenüber der S 1000 XR, deren Nennleistung immerhin 165 PS beträgt, würde das einen immensen Leistungszuwachs um 45 PS bedeuten.
Feinere und leichtere M-Teile für die XR
Nicht komplett gleich, aber prinzipiell ähnlich wie bei der M 1000 R wird das Fahrwerk der M 1000 XR aufgebaut sein. Auf Basis der S 1000 XR, also mit deren Aluminium-Brückenrahmen, Aluminium-Hinterradschwinge, Upside-down-Telegabel und großzügigen Federwegen um 150 Millimeter. Hoher M-Standard ist ein elektronisch einstellbares und geregeltes Fahrwerk mit Dynamic Damping Control (DDC) für Gabel und Federbein. Welcher Zulieferer hierfür zum Zuge kommt, ist noch nicht bekannt. Bei der M 1000 R ist es jedenfalls nicht Öhlins, sondern Marzocchi. Und die auffällig blau eloxierten M-Bremszangen stammen nicht von Brembo, sondern von Nissin.
Wahrscheinlich werden diese Komponenten so auch auf die M 1000 XR übertragen. Bei den 17-Zoll-Rädern wird es sich wohl um geschmiedete Aluminium-Ausführungen handeln. Ob es die noch leichteren Carbonräder auch für die XR mit Zwei-Personen-Sitzbank geben wird, ist fraglich. Wahrscheinlicher ist da die Lithium-Batterie mit circa 1 Kilo statt 5 Kilo Gewicht.
Um 220 Kilo dürfen erwartet werden
Unter 200 Kilogramm wie bei RR und R, jeweils fahrbereit, also mit Sprit im Tank, das wird beim XR-Konzept mit dessen 20-Liter-Benzintank sowie mit Zwei-Personen-Komfort samt entsprechendem Heckaufbau nicht möglich sein. Ein paar ihrer 226 Standard-Kilos wird die XR im M-Trimm aber sicherlich abspecken, unter 220 Kilo dürfen schon erwartet werden.
280 km/h Topspeed mit Winglets
Ebenfalls erwartet: 280 km/h Topspeed, wie bei der unverkleideten M 1000 R. Also knapp 30 km/h schneller als eine aktuelle S 1000 XR mit 165 PS. Dazu wird BMW höchstwahrscheinlich moderne Winglets, also seitliche Spoiler-Flügel an der Frontverkleidung servieren. Für stabilisierenden Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten und fürs M-Prestige. Designer Kar Lee hat bereits Winglets an seine virtuelle M 1000 XR montiert.
M 1000 XR um 25.000 Euro
Und im Farbmonitor wird es nicht nur ein großes M im Startbildschirm, sondern zudem diverse motorsportliche Funktionen wie Launch Control oder Laptimer geben. Spätestens Ende 2023 ist mit der offiziellen Enthüllung dieser BMW-Neuheit zu rechnen, voraussichtlich im Frühjahr 2024 wird sie in den Handel kommen – und deutlich über 20.000 Euro kosten. Ab 16.000 Euro nennt BMW derzeit für die S 1000 R, ab 18.650 Euro für die S 1000 XR – mit M-Paket 21.405 Euro. Und die M 1000 R gibt’s ab 22.600 Euro. Aus diesen Preisen hochgerechnet dürfte die M 1000 XR dann um 25.000 Euro kosten.
BMW-Motorsport-Farben
Dem motorsportlichen, längst M-typischen Dekor in Weiß, Blau, Violett und Rot zum Trotz wird die M 1000 XR das erste M-Motorrad sein, bei dem BMW Kompromisse machen muss. Windschutz, Sozius, Komfort oder gar Koffer, derlei Aspekte gilt es bei RR und R kaum oder gar nicht zu beachten. Doch bereits die Standard-XR auf der S 1000-Plattform beweist, dass die Kombination aus Sport und Touring auf – im wahrsten Sinne des Wortes – hohem Niveau gelingen kann. Darüber hinaus wird es sogar weitergehen: Die Marke M 1300 GS hat BMW ebenfalls schützen lassen.
Fazit
Ein logischer und auch auf dem Zeitstrahl naheliegender Schritt ist die M 1000 XR von BMW. MOTORRAD erwartet sie spätestens für 2024. Und Designer Kar Lee zeigte sie uns schon im April 2023, zumindest virtuell, seinen und unseren Vorstellungen nach. Wenn die M 1000 XR kommt, auf Basis des erfolgreichen Crossover-Konzepts S 1000 XR, dann höchstwahrscheinlich mit 210 PS und circa 220 Kilogramm. Den entsprechenden Motor und die meisten M-Teile gibt es schon. So hat BMW bereits für 2023 die M 1000 R auf Basis der S 1000 R aufgebaut.