Mit 82 PS bei 11.000 Touren wäre man in Europa immer noch gut bestückt. Es sei denn, man ist ein alter Vierzylinder mit 600 Kubik.
Mit 82 PS bei 11.000 Touren wäre man in Europa immer noch gut bestückt. Es sei denn, man ist ein alter Vierzylinder mit 600 Kubik.
Vielleicht ist 2022 endlich die Zeit vorbei, in der jede QJ in Europa direkt als Benelli in den Medien auftaucht. Bei der SRT 600, einem mittelgroßen Crossover, ist die Chance sogar gleich Null weder in Europa noch irgendwo anders als Benelli aufzutauchen. Der Grund hängt im Rahmen.
Die QJ treibt ein Vierzylinder mit 600 Kubik an, der stattliche 82 PS bei 11.000 Touren leistet und mit 57 Nm bei 8.000/min gut im Saft steht. Profis wissen jetzt: Das ist der Motor, der bis 2021 in Europa angebotenen 600er-Benelli-Modelle. Und seit 2022 bringen die Italiener diesen Motor nicht mehr aus China nach Europa, sondern setzen auf den Twin mit 754 Kubik und 77 PS in 752 S, Leoncino 800 und der neuen TRK 800. Also, auf deutlich zeitgemäßere Antriebe als auf ein vielzylindriges Hochdrehzahlkonzept mit wenig Hubraum. Somit ist klar: Diese QJ wird trotz Benelli und QJ Motors als europäische Marke wohl nie nach Deutschland kommen.
Auffällig an der QJ SRT 600 ist der Preis: In China soll sie mit Key-Less-Go, TFT-Display, Bosch-ABS Kayaba-Fahrwerk, 27-Liter-Tank und 233 Kilo Gewicht umgerechnet 7.400 Euro kosten. Ein Preis, der in Europa sehr attraktiv auf den Preisschildern wirken würde. Bei einem Durchschnittjahreseinkommen von gut 15.000 Euro ist die SRT in China damit ein Luxusgerät.
600er mit 82 PS, 27 Liter-Tank, ABS und aller Ausstattung für 7.400 Euro wäre in Europa ein interessanter Deal. In China, auf dem Heimatmarkt von QJ Motor, ist die SRT 600 ein Luxuskrad und das trotz der in Europa kürzlich ausgemusterten Motortechnik – mit einem 600er-Vierzyinder, der über 11.000 Touren dreht.