Erste Andeutungen zu einem Crossover-Bike für die Mittelklasse machten die Briten bereits im Oktober 2020 bei einer Händlerpräsentation: Dort wurde eine Skizze eines teilverkleideten Modells mit hohem Lenker und aufrechter Sitzposition gezeigt. Jetzt lässt Triumph Taten folgen und präsentiert die neue Tiger Sport 660. Die kombiniert den Dreizylinder und das Fahrwerk aus der Trident 660 mit einem tourentauglichen Outfit. Mit der Tiger Sport 660 zielt Triumph auf Wettbewerber wie die Yamaha Tracer 7 oder die Kawasaki Versys 650.
Dreizylinder aus der Trident 660
Starten wir beim Antrieb. Den 660er-Triple übernimmt die Trident Sport 660 1:1 aus der Trident. Entsprechend bietet der auch in der Tiger Sport 81 PS bei 10.250/min sowie maximal 64 Nm bei 6.250 Touren. Einsteigern bietet Triumph eine A2-Drosselvariante mit 47,8 PS bei 8.750/min und 59 Nm bei 5.250 Touren. Gedrosselt wird per Software und einem neuen Gasgriff (138 Euro), geschaltet per Sechsgang-Getriebe und drehmomentunterstützter Anti-Hopping-Kupplung. Die Wartungsintervalle liegen bei 16.000 Kilometer.

Ebenfalls von Naked Bike stammt der Hauptrahmen der Tiger Sport 660. Angepasst an die neuen Rahmenbedingungen zeigen sich der Heckrahmen sowie die Federelemente. Die nicht einstellbare 41er-USD-Gabel legt auf 150 Millimeter Federweg zu, das hintere Zentralfederbein lässt sich nur in der Federvorspannung verstellen und bietet ebenfalls 150 Millimeter Arbeitsweg. Weil das Tiger Sport 660-Konzept viel Wert auf Soziusbetrieb und Gepäcktransport legt, zeigt sich der Heckrahmen neu gezeichnet und stärker ausgelegt. Direkt integriert wurde massive Soziushaltegriffe sowie Kofferhalter. Deren Widerlager sind an die Sozius-Fußrasten adaptiert – insgesamt sehr unauffällig. Die farbig angepassten Koffer (Volumen: 28 und 29 Liter, Setpreis: 559 Euro) und das 47-Liter-Topcase (275 Euro) kosten allerdings Aufpreis.
Verlängerte Federwege, verstellbare Scheibe
Die längeren Federwege heben die Sitzhöhe auf 835 Millimeter an. Der auf 17 Liter vergrößerte Tank die Reichweite. Der Fahrerplatz findet sich hinter einer hoch aufragenden, rahmenfesten Halbverkleidung. Für eine aufrechtere Sitzposition sorgt ein per Riser hochgelegter breiter konischer Aluminium-Rohrlenker. Die Verkleidung, die direkt in eine neu gestaltete Tankhaube übergeht, reckt ihre Nase im Stil der großen Tiger Sport weit nach vorne. Die scharf geschnittenen Voll-LED-Scheinwerfer nehmen eine Belüftungsöffnung in die Mitte. Die hoch aufragende Verkleidungsscheibe verspricht viel Windschutz und lässt sich mit einer Hand in der Höhe um rund acht Zentimeter verstellen. Neu gezeichnet präsentieren sich die seitlichen Kühlerverkleidungen sowie der Frontfender. Der fesche Bugspoiler unter der Auspuffanlage steht auf der Optionsliste. Ebenso die Handprotektoren, Griffheizung, USB-Ladesteckdose, Reifendruckkontrolle, Quickshifter und die Zusatzscheinwerfer. Insgesamt 40 Posten umfasst die Werkszubehörliste für die Tiger Sport 660.

Serienmäßig ist die aus der Trident übernommene ABS-Bremsanlage mit 310er-Doppelscheiben vorn und 255er Disc hinten. Auch die 17-Zoll-Gussfelgen samt 120/70er Pneu vorn und 180/55er Reifen hinten spendiert die Trident 660. Ab Werk rollt die Tiger auf Michelin Road 5-Reifen. Dank Ride-by-Wire-Steuerung bietet die Tiger Sport zwei Fahrmodi – Road und Rain -, die aber lediglich das Ansprechverhalten des Dreizylinders ändern, nicht aber dessen Leistung, sowie eine abschaltbare Traktionskontrolle. Zentrales Infoinstrument ist ein TFT-Display, in das sich auch das My Triumph-Konnektivitätssystem integrieren lässt.
In drei Farben ab 8.700 Euro
Zu den Händlern rollt die neue Triumph Tiger Sport 660 in den drei Farbkombinationen Lucerne Blue und Sapphire Black, Korosi Red und Graphite ab Februar 2022. In Deutschland liegt der Grundpreis bei 8.700 Euro plus Nebenkosten. Damit liegt das Crossover-Modell rund 1.360 Euro über der Trident 660. In Österreich werden 9.895 Euro (inkl. NOVA und Nebenkosten) verlangt. Fahrleistungsdaten für die fahrfertig 206 Kilogramm schwere Maschine nennt Triumph nicht.