Continental zeigt den neuen RoadAttack 4 und begründet gleich noch ein neues Reifensegment: das Hyper-Touring soll Touring- und Sportreifen vereinen. MOTORRAD hat den Reifen getestet.
Continental zeigt den neuen RoadAttack 4 und begründet gleich noch ein neues Reifensegment: das Hyper-Touring soll Touring- und Sportreifen vereinen. MOTORRAD hat den Reifen getestet.
Kaum zu glauben, dass wir früher nicht schon im Stand über beide Reifen weggerutscht sind. Dieser Gedanke kommt dem Autor regelmäßig, sobald er sich vor Augen führt, was moderne Motorradreifen leisten. So auch beim Studieren der Qualitäten des neuen RoadAttack 4 von Continental. Der möchte in der neuen, von ihm selbst gegründeten Klasse der Hyper-Touring-Reifen, brillieren. Er tritt in die großen Spuren des Vorgängers RoadAttack 3, den er in den ab Januar 2022 erhältlichen Größen ersetzt.
Mit einer neuen Gummimischung und neuem Profilbild tritt die fünfte Generation von Contis Straßensportreifen an. Technische Basis ist der beliebte Vorgänger RoadAttack 3. Neu am RoadAttack 4 ist die Voll-Silica-Gummimischung, die für mehr Nässehaftung und schnelleres Aufwärmen abgestimmt ist. Gleichzeitig sorgen neue Harze und Polymere im Gummi für stabilen Grip im Trockenen. Unterstützt wird das Harz dabei von der neuen Profilgestaltung mit neuen Slick-Bereichen in der Laufflächenmitte und den Schultern. Ergebnis: eine knapp drei Sekunden schnellere Rundenzeit im Nassen auf der hauseigenen Testrecke bei einer Referenzzeit von 92,42 Sekunden im Vergleich zum Vorgänger.
Bei einer kurvenreichen Testrunde durch Eifel und Hunsrück konnten wir den neuen RoadAttack 4 ausprobieren. Neben dem ausführlichen, sportiven Landstraßenritt standen auch einige Runden auf abgesperrtem Handling-Parcours im Fahrsicherheitszentrum an der Nordschleife auf dem Programm. Hier ließen sich ungestört die Limits des Hyper-Touring-Pneus ausloten. Verschiedene aktuelle Top Bikes standen hierfür zur Verfügung. Los ging es am Morgen bei feucht-kühlen Bedingungen. Hierbei fiel direkt auf: die frisch besohlte BMW S 1000 R ließ sich sofort superhandlich und zielgenau abwinkeln. Spätes Ankern und tiefe Schräglagen in den ersten schattigen Kehren gelangen rutschfrei – ohne die sonst obligatorische Einfahr- oder Aufwärmphase. Hier leistet der neue Voll-Silica-Compound und das Fertigungsverfahren TractionSkin mit trennmittelfreien, angerauten Laufflächen ab Werk ganze Arbeit. Auch auf Yamahas MT-10 gefiel die Neutralität und Präzision, der Abrollkomfort bliebt stets auch auf üblen Rumpelpisten auf tourentauglichem Niveau. Die anschließende Runde auf dem Handlingkurs offenbarte: Attacke ist auch bei der vierten Ausgabe des Pneus zu Recht Bestandteil der Produktbezeichnung. Zahlreiche heftige Beschleunigungsorgien mit der brachialen KTM 1290 Super Duke GT steckt die Mischung völlig unbeeindruckt weg. Der RoadAttack 4 zeigt ein top Verschleißbild und konstante Performance in allen Fahrzuständen. Wir sind beeindruckt und attestieren: The hype is real!
Zum Marktstart im Januar 2022 bietet Continental den neuen RoadAttack 4 in fünf Dimensionen an. Vorn ist nur die Größe 120/70 ZR 17 zu haben. Hinten stehen die gängigen Dimensionen 160/60 ZR 17, 180/55 ZR 17, 190/50 ZR 17 und 190/55 ZR 17 zur Wahl. In diesen Dimensionen ersetzt der RA4 den RA3.
Mehr Grip im Nassen, mehr Grip im Trockenen, besseres Handling, schnelleres Aufwärmen bei gleicher Laufleistung. All das soll der neue Conti RoadAttack 4 in sich vereinen. Gespannt wartet MOTORRAD auf die ersten Testreifen.