
Schwarz, rund, dreckig, und meist zur Unzeit schlapp oder ohne Profil: Motorradreifen. Ihr Grip ermöglicht es uns überhaupt, die Freuden von Beschleunigung und Schräglage sowie die Leistung moderner Bremsen zu genießen. Und so mancher hatte schon einen Schaden am Motorrad oder eigene Unfähigkeit im Verdacht, wo nur ungeeignete oder abgenutzte Reifen, womöglich noch mit zu wenig Luft, die Linie vermasselt haben. Denn Motorradreifen sollten unbedingt über ausreichend Profil sowie über den laut Handbuch vorgeschriebenen Luftdruck verfügen.

Es erstaunt oft, wie verschieden zwei identische Motorräder mit unterschiedlichen Reifen fahren können. Beim Reifentest von MOTORRAD wird eine standardisierte Strecke mit Data Recording immer wieder gleich gefahren. Die Tester können auf diese Weise die Unterschiede zwischen Reifenpaarungen herausfinden und Empfehlungen für die einzelnen Maschinen geben.
Ein und derselbe Reifen kann allerdings sehr wohl auf dem einen Motorrad prima funktionieren, auf einem anderen hingegen wenig Freude machen. Profil, Reifenkontur, Gummimischung, Fahrzeuggeometrie und weitere Faktoren ergeben zusammen eine gut oder weniger gut passende Mischung.

Auch der Einsatzzweck will bedacht sein. Ein toller Sportreifen, der seine guten Eigenschaften aber erst bei höheren Temperaturen entfaltet, rutscht bei einer kühlen Regentour völlig haltlos durch die Gegend.

Wer fette Stollenreifen montiert hat, weil es vielleicht cool aussieht oder er wirklich in den Schotter will, muss auf Asphalt und vor allem bei Nässe mit längerem Bremsweg und Rutschern in der Kurve rechnen. Auch an das bisweilen kippelige Lenkverhalten muss man sich gewöhnen.

Hinzu kommt: Brillante Nasshaftung und extreme Langlebigkeit verbinden sich selten im selben Reifen. Denn hartes Gummi haftet schlecht auf nassen Straßen. Ein Problem, das auch zu alte Reifen haben können. Selbst wenn nach 2000 Kilometern und zehn Jahren das Profil noch gut ist, sollte so ein Gummi runter – der eigenen Sicherheit zuliebe.