Airbag-Westen im Test: Modelle von Alpinestars, Dainese und Held

Airbag-Westen für Motorradfahrer im Test
Modelle von Alpinestars, Dainese und Held

Zuletzt aktualisiert am 28.07.2020

Eines haben alle drei vom ADAC getesteten Airbag-Jacken gemeinsam: Alle drei Modelle konnten bei der wichtigsten Disziplin, dem Schutzpotential, punkten. Größere Unterschiede enthüllte der Test in Sachen Handhabung. Getestet wurden die Modelle Alpinestars Tech-Air Street-e System (Preis: ab 850 Euro), Dainese D-Air Street KT600 (Preis: ab 600 Euro) und Held In & Motion eVest (Preis: ab 750 Euro). Die Westen von Held und Alpinestars wurden dabei in Kombination mit jeweils kompatiblen Jacken getestet. Die Dainese D-Air Street KT600 lässt sich als einzige der drei getesteten Westen unter jeder beliebigen Schutzbekleidung tragen.

Unterschiede bei der Wiederinstandssetzung

Während die beiden Westen von Alpinestars von Dainese nach dem Auslösen ausschließlich beim Händler oder beim Hersteller wieder instand gesetzt werden können, lässt sich die eVest von Held auch in Eigenregie wieder betriebsbereit machen, indem die Kartusche, die für das Auslösen des Airbags essentiell ist, selbst ausgetauscht wird. Entsprechend schneidet die Held-Weste in dieser Kategorie besonders gut ab. Eher befriedigend präsentiert sich hier die Alpinestars-Weste. Dafür konnte die Alpinestars bei der Handhabung die Bewertung "Sehr gut" abstauben und bot überdies den größten Schutzbereich aller drei Kandidaten. Ansonsten leistete sich keines der Produkte größere Schnitzer. Die Dainese-Weste schnitt in allen Kategorien mit der Note "gut" ab. Generell wurden alle getesteten Modelle vom ADAC mit der Gesamtnote "gut" bewertet.

Airbag-Westen für Motorradfahrer im ADAC-Test.
ADAC.

Beim Test hatten alle drei Produkte eine Interventionszeit von etwa 80 Millisekunden. Die Interventionszeit, auf der der Fokus des ADAC-Tests lag, stellt dabei den Zeitraum vom ersten Anstoß bis zum vollständingen Aufblasen der Airbag-Weste dar. Entsprechend war der Schutz bei allen getesteten Produkten bereits vor dem Kontakt zwischen Motorradfahrer und Hindernis, in dem Fall einem Auto, gegeben. Durchgeführt wurde der ADAC-Crashtest dabei bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Alle drei Westen boten bei diesem Szenario einen zusätzlichen Schutz im Brust- und Rückenbereich. Alle drei Produkte funktionieren dabei eigenständig. Eine Reißleine, die bei früheren Airbagsystem noch am Motorrad befestigt werden musste, wird nicht benötigt. Das in der Weste integrierte Sensorikmodul, welches den Airbag auslöst, muss nach einer Einsatzzeit von jeweils knapp 20 Stunden aufgeladen werden.

Das Test-Prozedere im Detail

Für den Airbag-Test hat der ADAC ein eigenes Bewertungsschema aufgestellt. Getestet wurde nach den Kritierien "Erwartetes Schutzpotential", "Gewicht, Tragekomfort", "Handhabung" und "Wartung und Connectivity". Da das Schutzpotential das wichtigste Kriterium bei einer Airbag-Weste darstellt, kam diesem Kriterium mit 50 Prozent ingesamt eine größere Gewichtung zugute. Die anderen Testfelder wurden mit 25 bzw. 20 Prozent gewichtet. Der Preis der jeweiligen Produkte spielte bei der Bewertung keine Rolle.

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