Es erscheint im ersten Moment abstrus, doch BMW scheint den Riesen-Boxer der R18 in einer A2-Version mit 47,5 PS anbieten zu wollen. Vermutlich ab Herbst, ab Werk und womöglich ohne Aufpreis.
Es erscheint im ersten Moment abstrus, doch BMW scheint den Riesen-Boxer der R18 in einer A2-Version mit 47,5 PS anbieten zu wollen. Vermutlich ab Herbst, ab Werk und womöglich ohne Aufpreis.
Zahlenspiel: Wer mit 18 Jahren 18-Hundert Kubik fahren möchte, der könnte eine R18 von BMW nehmen. Es verdichten sich Gerüchte einer A2-Version des Riesenboxers mit 35 kW also 47,5 PS. Verfügbar ab Werk und direkt ab Herbst, so ist es in französischen Medien zu lesen.
Der Boxer der R18 schöpft normal 91 PS aus 1.800 Kubik und wuchtet 158 Nm auf den Kardan. Bei den Spitzenwerten liegen Drehzahlen eines Dieselmotors an: Bei 3.000 Touren kommt das maximale Drehmoment, nur 1.750 Umdrehungen pro Minuten später liegt die maximale Leistung an. Soweit so gut. Der Blick auf die Leistungskurven der BMW in MOTORRAD 09/21 zeigt: Der Motor leistet die A2-konformen 35 kW bereits bei gut 2.400 Touren, also knapp über Leerlaufdrehzahl.
Unspannend? Nein, zeitgleich drückt der Boxer bereits gut 140 Nm auf die Kupplung. Mehr als genug Kraft wäre also da. Wer sich nun leidvoll an seine erste gedrosselte 500er erinnert: Die R18 drückt so mehr als das Dreifache der CX 500 des Chronisten zu dieser Zeit. Die erdachten Leistungsdaten stimmen indes nur, wenn BMW den einfachen Weg der Drehzahlbegrenzung zur Drosselung geht. Einfach per Software ohne weitere Änderungen an Drehgriff oder Drosselklappenstellungen. So wäre die Idee einer kostenlosen Maßnahme für BMW-Kunden plausibel, da es am Ende ein Mausklick in der Werkstatt wäre. Die Kosten für die Änderungen der Zulassungsbescheinigungen kämen dann noch on top, was bei gut 21.000 Euro für eine Standard-R18 ein verschwindend geringer Betrag wäre.
Um wieder bei der CX 500 und den Anfangsjahren des Schreibenden zu landen: Die BMW wiegt in jeder Leistungsstufe vollgetankt stolze 365 Kilogramm und so 150 mehr als die alte Güllepumpe. Und die war schon damals kein Leichtgewicht. Das darf nicht unerwähnt bleiben: Bei dem Gewicht ist die Leistung des stehenden und umfallenden Krads völlig egal.
Auch Harley hatte vor vielen Jahren seine Cruiser auf 27 PS gedrosselt. Für das Surfen auf der großen Drehmomentwoge immer noch ausreichend. Im Programm ab Werk sind diese Varianten nicht mehr. Bei BMW scheint eine A2-Variante für die R18 zu kommen. Dann träfen 365 Kilo, 140 Nm und 47,5 PS auf im Zweifel 18 Jahre alte Menschen. Interessante Kombination. Auf der anderen Seite kostet die R18 20.950 Euro. Die Zahl der Achtzehnjährigen, die sich das leisten können, dürfte sich in Grenzen halten. So wie die übrige Nachfrage auch.