Hinter diesem China-Kracher steckt mehr. Auf den ersten Blick ist die Jedi 250 4L ein kleiner Cruiser in Street-Glide-Optik mit wenig Hubraum und großen Koffern. Alles richtig, doch die Geschichte startet anders.
Jedi 250 4L mit Suzuki-Technik
Rollt eine Jedi aus dem Werk, ist es in 8 von 10 Fällen ein Polizeimotorrad. Seit 2018 ist Jedi der größte Hersteller von Behörden-Motorrädern der Volksrepublik, und die 250 4L auf Basis der Suzuki GZ 250/GN 250 ist das bekannteste Modell, mit dem die chinesische Polizei fährt. Der Fulldresser ist im Grunde die Zivilversion des Polizei-Krads und übernimmt die Verkleidung bis auf die Signaleinrichtung komplett. Und trotz altem, luftgekühltem Single im Stahlrahmen ist die Jedi als modern zu bezeichnen.
Einspritzung, ABS und über 700 Kilometer Reichweite
Jedi nutzt den alten GZ 250/GN 250-Motor von Suzuki als Antrieb. Der Viertakt-Einzylinder mit Luftkühlung und 249 Kubik leistet knapp 18 PS bei 7.500 Touren und drückt 18 Nm Drehmoment bei 6.000/min. Knapp über 130 km/h sollen als Höchstgeschwindigkeit erreicht werden, und bei nur 2,8 Liter Verbrauch pro 100 Kilometer erlaubt der 20-Liter-Tank theoretisch über 700 Kilometer Reichweite. Und wenn die 130 km/h zu flott sind: 2 Scheibenbremsen mit einem 2-Kanal-ABS verzögern den rund 170 Kilo leichten Cruiser.
Mini-Räder, Mini-Sitzhöhe und Mini-Preis
Nur 690 Millimeter Sitzhöhe hat die Jedi 250 4L. Ein Grund dürften die recht kleinen Räder sein. 16 Zoll (40,64 cm) vorn und 15 Zoll (38,1 cm) hinten werden heute von manchem Maxi-Scooter übertroffen. Bereift sind die auf den Bildern recht adretten Gussräder in den Dimensionen 110/90 vorn und 130/90 hinten. In China kostet die 250er-Jedi derzeit 15.400 Yuan, was umgerechnet knapp 2.000 Euro sind. Doch keine Sorge oder Hoffnung: Nach Europa wird dieses Krad nicht kommen.