QJMotor SRV 700: Bobber jagt mit 76 PS die Kawasaki Vulcan S

Gegen Ende des Jahres 2023 will QJMotor, die Eigenmarke der chinesischen Qianjiang-Gruppe, ein komplett neu entwickeltes Cruiser-Modell vorstellen: die Flash 600 mit V4-Motor. Doch bereits im Juni 2023 kam in China ein ähnlich positioniertes, relativ sportliches Cruiser-Modell mit Reihenzweizylinder-Motor und rund 700 Kubik in den Handel: die SRV 700.

QJMotor SRV 700 Flash

In China wird die SRV 700 auch Flash 700 genannt, da die Cruiser-Modelle von QJMotor traditionell Flash heißen. Bei der neuen 700er handelt es sich um ein Baukasten-Produkt, denn das Design, das Fahrwerkskonzept und der Antrieb waren im QJMotor-Sortiment bereits vorhanden – lediglich noch nicht in dieser Kombination.

Reihenzweizylinder-Motor mit 76 PS für 190 km/h

Mit diesem wassergekühlten Reihenzweizylinder-Motor treibt QJMotor bereits das Naked Bike SRK 700 sowie die Enduro SRT 700 an. Mit 2 obenliegenden Nockenwellen und 4 Ventilen pro Zylinder ist das eine relativ aufwendige Konstruktion mit entsprechendem Leistungspotenzial. Allerdings weichen die Eckdaten des Cruiser-Modells SRV 700 geringfügig ab: 693 Kubik (statt 698 Kubik), 76 PS (56 kW) Spitzenleistung bei 8.750/min (statt rund 74 PS/54 kW bei 8.000/min) und 68 Nm maximales Drehmoment bei 6.250/min (statt 67 Nm bei 6.000/min).

Rätselhafterweise bekommt der 700er-Cruiser also 5 Kubik weniger und dafür 2 PS sowie 1 Nm mehr. Standard ist das 6-Gang-Getriebe mit Slipper-Kupplung, dazu gibt's eine Schlupfregelung. Im 6. Gang werden angeblich bis zu 190 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht.

Relativ sportliches Fahrwerk mit Bobber-Rädern

Konventionell aufgebaut ist das Stahl-Chassis der SRV 700, wobei das direkt angelenkte Federbein dezentral an der rechten Seite der zweiarmigen Hinterradschwinge positioniert ist – wie bei der Kawasaki Vulcan S. Doch hier wird das Vorderrad von einer Upside-down-Telegabel geführt. Gebremst wird vorn mit zwei 300er-Scheiben samt radial angeschraubten Bremszangen, hinten mit einer 260er-Scheibe, jeweils ABS-geregelt. Bei den Rädern handelt es sich um breite 16-Zoll-Formate im Bobber-Stil, vorn bereift mit 130/90-16, hinten mit 150/80-16.

2 Modellvarianten mit Kette oder Zahnriemen

Beim Endantrieb wird es anscheinend zwei Modellvarianten geben, eine mit Kette und eine mit pflegeleichterem Zahnriemen. Cruisertypisch lang fällt mit 1.580 Millimeter der Radstand aus, cruisertypisch niedrig mit 750 Millimeter die Sitzhöhe. Einigermaßen anfängerfreundlich ist zudem das Gesamtgewicht der SRV 700: 208 Kilogramm, angeblich mit befülltem 16-Liter-Benzintank.

QJMotor SRV 700 ab umgerechnet circa 5.200 Euro

Ausgestattet mit ABS, Schlupfregelung, LED-Beleuchtung, USB-Buchse sowie Farb-Display mit Reifenluftdruckanzeige und Bluetooth-Connectivity kam die QJMotor SRV 700 in China ab 39.999 Yuan in den Handel. Umgerechnet sind das circa 5.200 Euro (Stand Juni 2023). Wahrscheinlich wird dieses Modell früher oder später auch nach Europa und nach Deutschland kommen. Mit Blick auf die bereits hierzulande angebotenen 700er-Modelle von QJMotor darf ein Preis um 7.000 Euro erwartet werden.

Attraktive Alternative zur Kawasaki Vulcan S

Jedenfalls ist die QJMotor SRV700 eine attraktive neue Alternative zur etablierten und beliebten Kawasaki Vulcan S. Deren Reihenzweizylinder-Motor kommt mit 649 Kubik auf 61 PS (45 kW) bei 7.500/min, also auf 15 PS weniger. Außerdem ist die Kawasaki, zumindest nach offizieller Datenlage, mit 229 Kilogramm vollgetankt über 20 Kilo schwerer. Mit nur einer Bremsscheibe vorn, wohlgemerkt. Und das Cockpit der Vulcan S ist mit Zeigertacho plus LCD-Fenster nicht mehr up to date. Eine Ausführung mit Zahnriemen statt Kette bietet Kawasaki bisher nicht an. Und: Die Vulcan S gibt's in Deutschland erst ab 8.945 Euro (Stand Juni 2023).

User-Umfrage

Für Cruiser-Verhältnisse relativ sportlich positioniert die chinesische Marke QJMotor die SRV 700 ab Sommer 2023, zunächst in China, ab umgerechnet 5.200 Euro (Stand Juni 2023). Wahrscheinlich wird die SRV 700 früher oder später auch nach Europa und nach Deutschland kommen. Mit 76 PS und deutlich modernerer Ausstattung übertrumpft sie die die etablierte Vulcan S von Kawasaki, der sie konzeptionell stark ähnelt – und das ist wohl kein Zufall.

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