- Aprilia RS 660 als Basis
- Premiere auf der EICMA
- Fazit
Zugegeben: Abgesehen von relativ viel Grün war von dem im Glaskasten auf der Messe präsentierten Motorrad nicht viel zu erkennen. Was aber zu sehen war, sendete eine klare Botschaft: Aprilia bringt 2022 eine Mittelklasse-Enduro mit dem Namen Tuareg 660. Jetzt machten die Italiener die Enduro offiziell und veröffentlichen erste Bilder und Infos. MOTORRAD-Chefredakteur Uwe Seitz ist sie schon gefahren.
Aprilia RS 660 als Basis
Technisch baut auch die Tuareg auf der bekannten Aprilia 660-Plattform auf, die schon die Schwestermodelle RS 660 und Tuono 660 trägt. Diese wurde aber für den Enduroeinsatz umfangreich angepasst. Das Fahrwerk der Tuareg 660 setzt auf einen neu entwickelten Stahlrohrrahmen in dem der Zweizylinder an sechs mit Aluminiumhalterungen fixiert ist. Den Radstand gibt Aprilia mit 1.550 mm an. Die Front setzt auf eine 43er Upside-down-Gabel, hinten wird ein progressiv angelenktes Monofederbein verbaut. Beide Federelemente sind voll einstellbar und treten mit jeweils 240 mm Federweg an. Vorne dreht sich ein 21 Zoll große Drahtspeichenvorderrad, das so eingespeicht ist, dass schlauchlose Stollenreifen montiert werden können. Zudem ist das Vorderrad mit einer Doppelscheibenbremsanlage mit radial angeschlagenen Sätteln bestückt. Hinten setzt die Tuareg auf ein 18-Zoll-Rad. Neben der Aluminium-Schwinge ragt ein Endschalldämpfer weit nach oben. Mit einem Trockengewicht von nur 187 kg setzt die Tuareg 660 in puncto Gewicht einen Maßstab in ihrer Klasse. Ein 18 Liter großer Tank soll für ausreichend Reichweite sorgen. Über 240 mm Bodenfreiheit sollen Luft für Offroad-Passagen schaffen. Im Gegenzug müssen sich Piloten mit 850 mm Sitzhöhe arrangieren.

Der 660er-Zweizylinder wurde in der Tuareg auf 80 PS und ein maximales Drehmoment von 70 Nm getrimmt. Besonders die Leistungsentfaltung im unteren und mittleren Drehzahlbereich soll optimiert worden sein. optional ist auch eine A2-taugliche 48-PS-Variante zu haben.
Wie von Aprilia gewohnt bietet auch die Tuareg viel Elektronik. Mit vier Fahrmodi, davon zwei individuell einstellbar, haben Fahrer die Wahl je nach gewünschtem Fahrstil und Untergrund die Tuareg vorzukonfigurieren. Im Offroad-Modus lässt sich die ABS-Funktion ganz oder nur am Hinterrad deaktivieren. Mit Traktionskontrolle, Tempomat, verschiedenen Optionen für Motorkennfeld und Motorbremse, bietet das APRC – Aprilia Performance Ride Control – zudem weitere Assistenzfunktionen, die gut sichtbar auf dem 5-Zoll-TFT-Dashboard angezeigt werden.
Premiere auf der EICMA
Die Aprilia Tuareg 660 soll übrigens auf der EICMA 2021 offiziell vorgestellt werden. Schon vor der Premiere kommuniziert Aprilia die Preise. In den beiden Basis-Varianten Acid Gold und Martian Rot kostet die Enduro 11.990 Euro. In der Dakar-Farbgebung Indigo Tagelmust kostet sie ab 12.690 Euro. Die Preise schließen die Nebenkosten bereits ein. In den Handel kommt die Tuareg ab Dezember 2021 als 2022er-Modell.
Bereits früher gab es von Aprilia übrigens Tuareg-Modelle: Mitte der 80er-Jahre kam das Rally-angehauchte Bike von Aprilia in verschiedenen Motorkonfigurationen (350er und 600er) auf den Markt. Eine neue Tuareg würde damit ein nicht zu unterschätzendes Erbe antreten.
Fazit
Aprilia baut die neue 660er-Familie um eine Enduro aus. Die Tuareg 660 wird noch 2021 vorgestellt und kommt dann als 2022er-Modell in den Handel. Mit ihrem 21-Zoll-Vorderrad wird sie auch echtem Gelände nicht abgeneigt sein.