Dass die "Big Four", also die 4 großen japanischen Motorrad-Hersteller Honda, Yamaha, Suzuki und Kawasaki, eine sehr große Modell-Vielfalt pflegen, ist bekannt. Und das gilt auch für potenzielle Einsatzfahrzeuge, also Dienst-Kräder, Stichwort: Polizei-Motorrad. Als starke Alternative zur weltweit dominanten Polizei-RT von BMW hat Yamaha die FJR 1300 etabliert – nicht nur, aber auch dank Kardan-Antrieb. Doch der Behördenfahrzeug-Dschungel treibt immer wieder seltsame Blüten. Die Neueste blüht gelb, in Japan – wächst aber in Deutschland.
BMW F 900 XR Patrol neu in Japan
Stolz präsentierte BMW Motorrad Japan bereits im November 2024 die BMW F 900 XR Patrol. Und schon im Dezember traten die ersten 3 Exemplare ihren Dienst an: im Bereich der weitläufigen Stadt-Autobahn im Großraum Tokio.
Im Einsatz auf der Stadt-Autobahn um Tokio
Dort, auf dem Metropolitan Expressway, kommt die BMW F 900 XR Patrol – ihrer international verständlichen Bezeichnung entsprechend – als Patrouillen-Fahrzeug zum Einsatz. Obwohl der Betreiber der Stadt-Autobahn ein privates Unternehmen ist, wirkt der Auftritt als "Polizei-Motorrad" amtlich. Erst recht in Aktion, etwa bei steuernden Eingriffen in den Verkehr, beim Umleiten, Absperren und Absichern sowie bei Kontrollen und Unfallaufnahmen.
Polizei-Motorrad mit Rotlicht statt Blaulicht
Schon von weitem als Einsatzfahrzeug zu erkennen ist die BMW F 900 XR Patrol an ihrer leuchtend gelben Lackierung in Kombination mit reflektierenden blauen Dekor-Folien. Zudem hat diese F 900 XR als Behörden-Ausführung eine spezielle Signal-Anlage an Bord. Zum akustischen Signal – Sirene – kommt hier vorn und hinten Rotlicht statt Blaulicht.
Spezial-Ausrüstung von Sirene über Elektronik bis Erste Hilfe
Zu ihrer Spezial-Ausrüstung braucht die BMW F 900 XR Patrol spezielle Steuer-Elektronik mitsamt zusätzlichen Schaltern am Lenker. Weitere spezifische Ausstattungsdetails des Einsatzfahrzeugs sind Materialien für Rettungsmaßnahmen, zumindest für Erste Hilfe. In den seitlichen Koffern ist dafür Platz, zudem unter der klappbaren Haube anstelle des Soziuspolsters.
BMW F 900 XR mit spezieller Sonderausstattung
Wie viele Kilos die BMW F 900 XR Patrol als Einsatzfahrzeug aufgeladen hat, ist nicht genau bekannt. Inklusive Schutzbügel und Protektoren könnten es schätzungsweise 20 bis 30 Kilo sein. Trotz allem dürfte die flotte 900er noch unter der 250-Kilo-Marke bleiben. Zu den Kosten dieses "Polizei-Motorrads" machten weder BMW Motorrad Japan noch der Betreiber der Stadt-Autobahn Angaben.
Behörden-Versionen und Einsatzfahrzeuge von BMW
Basis für diese Patrol-Edition ist jedenfalls das leicht höhergelegte Crossover-Modell BMW F 900 XR mit 105 PS starkem Reihenzweizylinder-Motor, in Deutschland aktuell ab 12.300 Euro. Ob mit oder ohne Behörden-Ausstattung, die 900er-XR ist ungefähr halb so teuer wie eine Boxer-RT, wohl deswegen fiel die Wahl in diesem Fall auf sie.
Yamaha Tracer 9 als ähnliche Alternative verfügbar
Aus welchen Gründen in Japan nicht die naheliegende und sehr ähnliche Behörden-Version der Yamaha Tracer 9 bevorzugt wird, ist unklar. BMW bietet neben den Modellen F 900 XR-P und F 900 GS-P sowie der Boxer-RT als dem Polizei-Motorrad schlechthin sogar den Elektro-Roller CE 04-P als Einsatzfahrzeug an. Für Behörden-Ausführungen hat BMW eigens eine "Sonderkunden"-Abteilung eingerichtet.