TVS Apache RTR 310: erster Test in Bangkok

TVS Apache RTR 310 im ersten Fahrtest
300er-Naked Bike mit Kurven-ABS und TC

Zuletzt aktualisiert am 11.09.2023

Die TVS Apache RTR 310 vermittelt im wuseligen Verkehr von Bangkok von Anfang an Vertrauen. Niedrig, vernünftig ausbalanciert, gerade mal 169 Kilo leicht, handlich, übersichtlich – und mit einem quirligen, mittragend montierten modernen Einzylinder auf BMW-Basis anständig motorisiert. Jedenfalls für asiatische Millionenmetropolen-Verhältnisse. Gut 35 PS hat der 313-Kubik-Vierventiler mit um 180 Grad nach hinten gedrehtem Auslass. Den kennen wir schon seit Jahren von BMW.

Test inklusive Interview mit TVS-Entwicklungschef Bernhard Heiming in MOTORAD 20/2023, hier ab 14.9. gedruckt oder digital erhältlich.

Kurven-ABS, Traktionskontrolle, Quickshifter u. v. m.

Das Neue an der TVS Apache RTR 310, für die der Single mit Segen aus München in Indien weiterentwickelt und jetzt eingesetzt wird: Sie ist randvoll mit modernsten elektronischen Assistenzsystemen. U.a. Kurven-ABS und -Traktionskontrolle mit Sechsachsen-Sensorik von Bosch, Wheelie- und Stoppie-Kontrolle (ob’s die braucht, sei mal dahingestellt). Bidirektionaler Quickshifter, also fürs Hoch und Runterschalten. Plus 5 Fahrmodi. Sogar ein Tempomat ist am Start. Smartphone-Connectivity, 5-Zoll-TFT-Display mit Sprachsteuerung sowieso. Letztere macht das Spielen am Smartphone inmitten all des Höllenverkehrs in Bangkok überflüssig, beide Hände bleiben am Lenker.

TVS Apache RTR 310 mit Sitzkühlung

Und als ziemlich einzigartig darf gelten: Der breite, herzhaft harte Sitz der TVS Apache RTR 310 lässt sich kühlen, übers Cockpit in drei Stufen einstellbar. Das funktioniert thermoelektrisch mittels Peltier-Technik – und hat bei 35 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit tatsächlich einen ganz angenehmen Effekt. Nebenbei: Beheizen geht auch. Aber hat beim ersten Fahrtest in Bangkok keiner versucht.

Mit der TVS Apache RTR 310 auf der Rennstrecke

Um all die elektronischen Helferlein der TVS Apache RTR 310 auszuprobieren, hatte sich TVS was Besonderes einfallen lassen: Aus dem Metropolen-Gewusel auf die Rennstrecke. Vorschrift vom thailändischen Streckenbetreiber: der einteilige Lederanzug. Weil der "Nakhonchaisri Thailand Circuit" in etwa die Belagsqualität einer niedersächsischen Kreisstraße hat, stand flott fest: Die Grundabstimmung von KYB-Upside-down-Gabel und Federbein ist angenehm straff. Und in der Top-Version des Naked Bikes mit – O-Ton TVS, frei nach BMW – "Dynamic-Pro" ist das Fahrwerk auch voll einstellbar.

Bleiben noch die von der indischen Brembo-Tochter Bybre stammenden Bremsen: Auf der Rennstrecke griffen die beiden Einzelscheiben beim herzhaften Ankern gut dosierbar zu, alles darüber hinaus regelt sowieso die Elektronik der TVS Apache RTR 310. Die Erstbereifung der beiden 17-Zoll-Felgen stammt von Michelin, ist aber Made in Thailand.

Test inklusive Interview mit TVS-Entwicklungschef Bernhard Heiming in MOTORAD 20/2023, hier ab 14.9. gedruckt oder digital erhältlich.