„Modell XY ist doch nur so weit oben, weil es so viele Händler-Zulassungen gibt!“ – „Ja, genau, Modell YZ wäre viiiel weiter vorn, wenn du mal nur die Zulassungen auf Privatpersonen sehen könntest!“ Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir die Zulassungen auf „juristische“ und „natürliche“ Personen der Motorrad-Neuzulassungen 2017 einmal separat betrachtet und können euch sagen: Ja, auf manche Modelle trifft das tatsächlich zu, auf andere weniger.
An den Top 4 ändert sich bei der isolierten Betrachtung der privaten Neuzulassungen nichts: Die BMW R 1200 GS führt das Ranking mit deutlichem Vorsprung an, dahinter folgen Yamaha MT-07, Kawasaki Z 650 und Honda Africa Twin. Die Plätze 5 und 6 tauschen direkt die Rangfolge: die Kawasaki Z 900 schiebt die KTM 690 Duke hinter sich. Auch auf den restlichen Pltätzen der Top 50 herrscht Gerangel. Nur die KTM 1290 Super Duke GT hält stoisch ihren 30. Platz.
Definition natürliche und juristische Personen
Sicherheitshalb klären wir hier noch mal die Begrifflichkeiten: Unter „natürliche Personen“ fallen laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) alle Fahrzeughalter, die ein Fahrzeug auf ihre Person anmelden, also Zulassungen auf Privatpersonen. Unter der Bezeichnung „juristische Personen“ wiederum laufen alle gewerblichen Zulassung, beispielsweise Händler-Zulassungen, Firmen-Motorräder, Fahrschul- und Miet-Motorräder, Anmeldungen auf Vereinigungen, Einsatzfahrzeuge der Polizei oder ähnliches. Die meisten Motorräder in Deutschland werden aber von Privatpersonen neu zugelassen: Von 2017 insgesamt 100.128 neu zugelassenen Bikes, laufen 78,4 Prozent auf Privatpersonen.
Motorräder, die besonders hervorstechen
Das Motorrad mit dem höchsten Anteil von privaten Neuzulassungen ist mit 98,7 Prozent die Kawasaki Ninja 650. In der bereinigten Statistik der privaten Neuzulassungen belegt sie Rang 33, im Gesamtranking liegt sie auf Platz 44.
Die BMW S 1000 RR ist mit 65,5 Prozent das Motorrad mit dem größten Teil an gewerblichen Neuzulassungen: 551 von insgesamt 841 Neuzulassungen macht das aus. Das kostet die bayerische Sportlerin ganze 15 Plätze in der bereinigten Statistik, was sie zum Schlusslicht der Top 50 macht.

Damit ist sie aber nicht die größte Verliererin: Ihre Markenschwester BMW F 800 R verliert vom Gesamtranking zur bereinigten Statistik 19 Plätze: Rang 24 belegt sie bei den Gesamtzulassungen, Platz 43 bleibt für sie, sobald die 48 Prozent der gewerblichen Zulassungen rausgerechnet sind.
Für die BMW S 1000 XR sieht es ähnlich aus: In der Gesamtstatistik belegt sie Platz 16. Wenn wir aber die gewerblichen Neuzulassungen abziehen, fällt sie auf Rang 32 zurück. Bei ihr beläuft sich der Anteil der Neuzulassungen auf Privatpersonen auf 55,8 Prozent.
Eine der Gewinnerinnen ist die Husqvarna 701 Supermoto: Sie macht in der Statistik der Privatzulassungen einen Satz von 10 Plätzen nach oben: Von Rang 28 auf Platz 18. Von ihren insgesamt 970 Neuzulassungen muss sie für die bereinigte Statistik gerade mal 5,9 Prozent, also 57 Exemplare, abgeben.
In unserer Bildergalerie seht ihr die TOP 50 der Motorrad-Neuzulassungen 2017 – und zwar sortiert nach den Zulassungen auf Privatpersonen. In die Bildunterschriften haben wir euch zum direkten Vergleich auch die Platzierung der Gesamtstatistik reingepackt sowie die Info über das Verhältnis – wie viel Prozent des jeweiligen Modells wurden auf Privatpersonen angemeldet.
Quelle: KBA/mps-Berechnungen