Bis zum Erscheinen der großen Fazer 2001 war die Motorrad-Welt noch in klare Lager unterteilt. Wer moderne, hochwertige Technik bei Motor, Fahrwerk und Federelementen sein Eigen nennen wollte, war gezwungen, sich auf einen Supersportler zu klemmen. Für Zeitgenossen, die des gebeugten Daseins überdrüssig waren und/
 oder gerne zu zweit ihre Runden drehten, blieb nur der Griff zu Naked oder Retrobikes vom Schlage einer Suzuki Bandit 1200 oder Yamaha XJR 1300. Zweifellos reizvolle Kräder, technisch jedoch eher von gestern.
 Mit der Fazer verschmelzen Sport- und Tourerwelt aufs trefflichste. Der aus der R1 stammende, leicht modifizierte Vierzylinder schiebt von unten wie ein Stier, und wenn die luftgekühlten Big Blocks der Konkurrenz verzweifelt um Luft ringen, legt er noch eine Schippe nach. Oder zwei. Das Fahrwerk mit den voll einstellbaren Federelementen ist den Eruptionen durchaus gewachsen und stößt nur im Soziusbetrieb bei forciertem Ritt über derbes Geläuf an seine Grenzen. Weil mechanische Probleme einer Fazer fremd sind, wie ein Dauertest der Schwesterzeitschrift PS über 63000 Kilometer bewies, bleibt als Hauptärgernis die Verkleidungsscheibe, die Fahrern über 1,80 Metern aufgrund ihrer Geräuschentwicklung das Leben zur Hölle macht. Doch da 
 bietet der Zubehörhandel Alternativen.
Technische Daten - Yamaha FZS 1000 Fazer
Motor
 Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei oben liegende, kettengetriebene Nockenwellen, Nasssumpfschmierung, Mikuni-Gleichdruckvergaser, Ø 37 mm, digitale Transistorzündung, 
 Sekundärluftsystem, Lichtmaschine 365 Watt, Batterie 12 V/12 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.
 Bohrung x Hub 74 x 58 mm
 Hubraum 998 cm3
 Verdichtungsverhältnis 11,4:1
 Nennleistung
 105 kW (143 PS) bei 10000/min
 Max. Drehmoment
 106 Nm bei 7500/min
 Fahrwerk
 Doppelschleifenrahmen aus Stahl, Telegabel, Ø 43 mm, verstellbare Federbasis, Zug- und Druckstufendämpfung, Zweiarmschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein, verstellbare Federbasis, Zug- und Druckstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 298 mm, Vierkolben-Festsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 245 mm, Zweikolben-Festsattel.
 Alu-Gussräder 3.50 x 17; 5.50 x 17
 Reifen 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17
 Maße und Gewichte
 Radstand 1450 mm, Lenkkopfwinkel 
 64 Grad, Nachlauf 104 mm, Federweg v/h 140/138 mm, Sitzhöhe 820 mm, Gewicht vollgetankt 233 kg, Zuladung 187 kg, Tankinhalt 21 Liter.
 
 Fahrleistungen
 Höchstgeschwindigkeit 251 km/h
 Beschleunigung
 0100 km/h 2,9 sek
 0200 km/h 9,6 sek
 Durchzug
 60140 km/h 3,9 sek
 140180 km/h 4,0 sek
 Verbrauch 
 4,8 bis 6,5 l/100 km, Superbenzin
Modellpflege - Yamaha FZS 1000 Fazer
2001 Markteinführung der FZS 1000 Fazer 
 (Typ RN 061) mit 143 PS zum Preis von 21165 Mark
 2002 Keine technischen Änderungen, 
 Preis 10500 Euro
 2003 Neuer Modellcode: RN 066, Dauerlichtschaltung des Abblendlichts, Lichtschalter entfällt, überarbeitete Abstimmung der Gabel, Preis 9820 Euro
 2004 Keine technischen Änderungen, Preis 9995 Euro
 2005 Zur Einhaltung der Euro-2-Abgasnorm bekommt die Fazer einen ungeregelten Katalysator. Für besseres Ansprechen bei unteren Drehzahlen wurde das Set-up der Exup-Auslasssteuerung geändert. Neuer Typencode: RN 141, Preis 9650 Euro
 2006 Die FZS 1000 Fazer wird von der komplett neuen Nachfolgerin FZ1 Fazer (Preis 10420 Euro) abgelöst 
 ZUBEHÖR
 MOTORRAD hat 17 Endtöpfe mit EG-Betriebserlaubnis in der Ausgabe 14/2002 auf Schall und Rauch getestet. Die Ergebnisse gibt es auch unter www.motorradonline.de  inklusive Soundcheck. Des Weiteren findet sich in Heft 6/2004 ein Vergleichstest von alternativen Verkleidungsscheiben.
Tests in MOTORRAD - Yamaha FZS 1000 Fazer
6/2001 (TT), 7/2001 (VT), 8/2001 (VT), 16/2001 (KV), 23/2001 (VT), 
 26/2001 (VT), 5/2003 (VT), 8/2003 (VT), 25/2004 (VT), PS: 2/2003 (LT)
Besichtigung - Yamaha FZS 1000 Fazer
Wer gern bis zu den Ellenbogen im Ölsumpf steckt, 
 sollte die Finger von der Fazer lassen, denn zu schrauben gibt es an ihr nichts. Der aus der R1 stammende Vierzylinder hat trotz Domestizierung für den Allroundereinsatz nichts von seiner »3l«-Charakteristik verloren: 
 laufruhig, leistungsstark, langlebig. Beim Dauertest über 63000 Kilometer der Schwesterzeitschrift PS zeigte 
 sich der Big Block fast frei von Verschleiß. Die für sport-liche Fahrweise zu weiche Telegabel wurde ab 2003 
 modifiziert. Gute Verarbeitung lässt Rost keine Chance und reduziert die Besichtigung auf die Überprüfung 
 von Sturz- und Verschleißspuren.
Marktsituation - Yamaha FZS 1000 Fazer
Gut 8000 Exemplare hat Yamaha unters fahrende Volk gebracht, ein Angebot ist also vorhanden. Bei 5000 Euro beginnt der Einstieg beziehungsweise das Aufsitzen auf die Fazer, die dann Laufleistungen jenseits der 50000 Kilometer aufweisen kann. Das obere Ende liegt bei rund 7500 Euro für neue oder tageszugelassene 2005er-Modelle mit homöophatischem Kilometerstand.












