Fast 50.000 Roller jährlich. So groß ist der Markt in Deutschland ab 125 Kubik. Hinzu kommen schier unzählbar alle Roller bis 50 Kubik, die nur per Versicherungskennzeichen auf die Straße kommen. Der Anteil von Kawasaki in Deutschland ist aktuell null.
Kawasaki Brusky 125
Kawasaki bringt den neuen Brusky 125 für das Modelljahr 2026. Allerdings bisher nur auf den Philippinen, und das ist technisch gut so, denn der Brusky ist kein Premiummodell im Kontext Kawasaki. Der Einzylinder mit 125 Kubik ist mit einer Einspritzung kombiniert, allerdings leistet der Zweiventiler nur 9,5 PS.
Zwar bewirbt Kawasaki den Motor als "Euro-4-homologiert", doch das einfache Bremssystem mit einer Scheibe vorn und einer Trommel hinten zeigt keine Anzeichen von ABS oder dem in dieser Klasse von der EU mindestens geforderten Integral-System, kurz CBS.
Das schließt das Zulassen in Europa aus, was Kawasaki Deutschland auf Nachfrage bestätigt. Derzeit sei nicht geplant, den Brusky nach Europa zu bringen.
Die Ausstattung passt zum Motor: minimal und einfach. Das Cockpit ist so analog, wie es heute noch geht. Einzig das Odometer und die Tankanzeige sind digital. Und die Kontrollleuchten erhellen echte Glühlampen mit Faden – fast herrlich.
Trotz aggressivem Kawasaki-Look: Unter der Karosse steckt kein Roller von Kawasaki, sondern einer von Modenas. Vom Hersteller aus Malaysia nimmt Kawasaki das Modell Karisma 125 S und klebt die eigenen Aufkleber darauf. Entsprechend niedrig ist der Preis auf den Philippinen: 77.000 Pesos entsprechen knapp über 1.100 Euro.
Kawasaki und Roller – Beziehungsstatus kompliziert
Kawasaki und Roller erzählen keine Erfolgsgeschichte. Erst ab den 1990er-Jahren gab es leichte Flirts mit dem Segment, als andere Hersteller das Thema mit 50er-Rollern bereits in den 80er-Jahren adressiert hatten. Und selbst als es Roller von Kawasaki gab, waren es keine. Sondern wie mit dem Brusky Kooperationen mit anderen Herstellern im Bereich 110 bis 150 Kubik.
In Europa gab es bisher nur 2 Versuche von Kawasaki, das Thema Roller zu bespielen. Ab 2013 bis 2019 gab es die beiden Modelle J 300 und J 125 in Europa. Die waren allerdings ebenfalls keine echten Kawasaki-Modelle, sondern baugleich mit den Downtown-Modellen von Kymco.












