Die Lambretta war der bessere Roller. Sorry, Vespisti. Technisch war die erste Lambretta die bessere Vespa. Rohrrahmen mit Verkleidung und Triebsatzschwinge hoben die Lambretta über die erste Vespa mit ihrem Motor am Rad und dem inzwischen ikonischen Blechrahmen.
Comeback von Lambretta
Geholfen hat es Lambretta nichts, Anfang der 1970er war Schluss bei Innocenti als Hersteller der Lambretta. 2018 wagte die österreichische KSR Group mit dem Namen Lambretta und chinesischer Technik sowie italienischem Design das Comeback. 2 Modelle sollten kommen, die G 350 mit 330 Kubik und die X 300 als direkter Kontrahent zur Vespa GTS 300.
Lambretta X 300 Roller mit 25 PS
Rein von den Zahlen her ist die neue Lambretta wieder etwas besser als die aktuelle Vespa 300 GTS. Der Einzylinder der Lambretta hat mit 275 zwar 3 cm³ weniger als die Vespa, leistet mit 25 PS allerdings 1,2 PS mehr. Dafür steckt die X 300 beim Drehmoment ein: 26 Nm der Vespa stehen gegen die 24,5 Nm der Lambretta.
Neue Triebsatzschwinge und alte Kurzschwinge
Keine Überraschung: Die Lambretta X 300 treibt das Hinterrad per Triebsatzschwinge mit Variomatic an. Wo früher erst Kardan, dann Kette im Einsatz war, ist heute ein Riemen als Sekundärantrieb erste Wahl. Wo Retro-Roller draufsteht, muss eine gezogene Kurzschwinge vorn drin sein. Lambretta setzt weiterhin auf diese sehr alte Art, das Vorderrad zu führen, zitiert damit die eigene Vergangenheit und hebt sich damit nicht von der Vespa ab. Ebenfalls nicht mit den kleinen Rädern mit 12 Zoll (30,48 cm) Durchmesser.
Preise, Farben und Verfügbarkeit der Lambretta X 300
2021 kündigte Lambretta den Start der neuen Roller an, bisher taucht die X 300 nur bei Händlern als "Preis auf Anfrage" auf. Immerhin kann in den Farben Grün, Schwarz, Weiß und Grau angefragt werden. Die Preise wurden bei der Präsentation um die 6.000 Euro taxiert, was deutlich günstiger wäre als eine Vespa 300 GTS mit über 7.000 Euro.