Ducati steigt 2023 bei MotoE ein
Elektro-Renner von Ducati im Test

Bislang war die MotoE-Rennserie gewissermaßen ein Energica-Markenpokal. Ab der Saison 2023 übernimmt Ducati als Alleinausrüster. Tests mit Michele Pirro und Alex De Angelis laufen.

Ducati Moto E
Foto: Ducati
In diesem Artikel:
  • Ducati entwickelt Elektromotorräder
  • MotoE-Prototyp als Entwicklungsplattform
  • Energica hat andere Pläne
  • Fazit

Motorradsportpromoter Dorna hatte Ende Oktober 2021 den Ausstieg des italienischen Elektromotorradherstellers Energica aus der MotoE bekannt gegeben. Die italienischen Elektromotorrad-Experten werden in der kommenden Saison erneut das komplette Feld mit ihren Maschinen bestücken, sich aber am Ende der Saison 2022 aus der MotoE zurückziehen. Hier lesen Sie das Interview mit Energica-CEO Livia Cevollini, die die Hintergründe erklärt. Bereits im Dezember 2021 fuhr der V21L getaufte Prototyp erste Runden in Misano. Im April folgte ein Test in Vallelunga mit dem neuen Testfahrer Alex De Angelis, einem ehemaligen MotoE-Fahrer.

Unsere Highlights

Ducati entwickelt Elektromotorräder

Auf der MotoE-Pressekonferenz im Rahmen des MotoGP-Wochenendes in Misano gab Ducati im Oktober 2021 offiziell bekannt, ab 2023 als Alleinausrüster der Elektro-Rennserie einzusteigen. Das Engagement ist bis Ende 2026 ausgelegt. Bis dahin dürfte die Technik für die ersten elektrischen Straßenmotorräder von Ducati einsatzbereit sein.

MotoE-Prototyp als Entwicklungsplattform

Ein Elektro-Serienmodell hat Ducati derzeit zwar noch nicht anzubieten, Ducati-Chef Claudio Domenicali stellt aber eines für 2025 bis 2030 in Aussicht. Die MotoE soll dabei als Entwicklungsplattform dienen. Die klare Zielsetzung ist sportliche, leichte und leistungsstarke Elektromotorräder zu entwickeln. Dabei bietet die Zugehörigkeit von Ducati zum Volkswagen-Konzern, der die Elektromobilität zu einem wesentlichen Element seiner für 2030 angestrebten Strategie "New Auto" gemacht hat, die besten Voraussetzungen für einen außergewöhnlichen Know-how-Austausch im Bereich der Elektroantriebe.

Zur reinen E-Motorradmarke wird Ducati aber nicht. Domenicali betont, dass man natürlich auch auf E-Fuels setzt. Was die Zukunft letztlich bringen wird, kann man derzeit noch nicht abschätzen.

Energica hat andere Pläne

Energica ist seit Gründung der MotoE-Rennserie im Jahr 2019 Alleinausrüster der Weltmeisterschaft, die im Rahmen der MotoGP ausgetragen wird. Die Rennmaschinen vom Typ Energica Ego Corsa haben sich dabei als schnell und extrem zuverlässig erwiesen. Die Zusammenarbeit zwischen der Dorna und Energica hat die rein elektrischen Rennserie vorangebracht.

Ende 2022 gehen die Partner nun getrennte Wege. Energica möchte sich neuen Herausforderungen stellen. Zusammen mit einem neuen Großinvestor will Energica seine globale Expansion vorantreiben.

Fazit

Bislang war Energica Alleinausrüster in der MotoE-Weltmeisterschaft. Ende 2022 ziehen sich die Italiener zurück. Mit der MotoE wird es aber weitergehen, denn ab der Saison 2023 übernimmt Ducati als Alleinausrüster. Und Ducati testet bereits intensiv den ersten Prototypen aus verschiedenen italinienischen Rennstrecken.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023