Honda und der V4 ist eine lange Geschichte. Ab 1982 bis 2020 baute Honda durchgehend Modelle mit V4, mit dem starken Kürzel VF, bisweilen ergänzt um das R. VF steht für "V" und "Four," das R für "Race" wenn es ein sportliches Modell war.
Seitdem gab es immer mal wieder einen kleinen Hinweis auf einen möglichen neuen V4 von Honda. Doch nie so konkret wie im Dezember 2025.
Neues Patent für den Honda V4
Gleich über 2 Patente ließ Honda sich einige technische Erfindungen im Kontext eines neuen Motors als V4 schützen. Ein Patent soll einen neuen Ölkreislauf von Honda schützen, der gezielt auf weniger innere Reibung der Ölpumpen ausgelegt ist. Zudem hat Honda sich eine Art schützen lassen, um den Zylinderkopf auf das Gehäuse zu schrauben. Wobei Honda hierzu nur mit einem Reihentwin (R2) illustriert – der allerdings ein halber V4 ist.
Das andere Patent zeigt Hondas neue Art der Kühlung des V4, die über Leitungen im V zwischen den Zylinderbänken funktioniert und das Kühlen der hinteren Bank priorisiert.
Interessant an diesen Patenten: Zeigte das letzte V4-Patent von Honda nur wenig vom Motor selbst, ist die Detailtiefe der aktuellen Zeichnungen auffällig. Honda dürfte hier also schon deutlich weiter sein, als nur ein Patent anzumelden.
Neuer V4 von Honda in Details
Wer den letzten großen V4 von Honda im Gedächtnis hat, weiß: Das war ein riesiger Motor mit enormen Materialstärken. Entsprechend schwer baute der Motor in der VFR 1200. Allein der Steg zwischen den beiden vorderen Zylindern maß mehrere Zentimeter. Laut eigener Beschreibung setzt Honda nun auf das Verringern von Aufwand bei der Fertigung und Montage.
Entsprechend wirkt der neue V4-Motor auf den Zeichnungen sehr kompakt gebaut. Gerade das Motor-Getriebe-Gehäuse wirkt auffallend klein. Vielleicht der Effekt des neuen Schmiersystems, mit weniger langen Leitungen durch das Gehäuse, da Honda über kleine Hilfsreservoirs im Gehäuse das Schmieren von Stromgenerator, Anlasserfreilauf, Wasserpumpe und Kupplung optimieren möchte.
Big-Bang-V4 von Honda?
Das Besondere am letzten 1200er-V4 von Honda war dessen Kurbelwelle und Zylinderwinkel. Die Hubzapfen waren um 28 Grad versetzt, und die Zylinder standen 76 Grad gespreizt. Das ergab eine Big-Bang-Zündfolge von 104-256-104-256 Grad. So kam der V4 ohne Ausgleichswelle aus, was Hondas Ansatz im Patent beim Vereinfachen entgegenkäme.
Dem gegenüber stehen die älteren 750er und 800er-Motoren mit einem Zylinderwinkel von 90 Grad und einer 180-Grad-Kurbelwelle. Ein klassischer Screamer-Motor mit regelmäßiger Zündfolge, der allerdings eine Ausgleichswelle verlangt, um die Kribbel-Vibrationen auszugleichen.
Die jüngsten Patente von Honda senden trotz aller Details ein nicht völlig rauschfreies Bild. Zwar ist die Ausgleichswelle (26) klar benannt, und die Kolben stehen ohne Versatz zueinander, doch der Zylinderwinkel des V4 ist noch nicht zweifelsfrei zu erkennen. Auf den ersten Blick ist der den 90 Grad näher als den 76 Grad, was auf eine gleichmäßige Zündfolge hinweist.
Und damit dürfte der neue Honda-V4 anders klingen als die aktuellen V4-Motoren von Aprilia mit 65 Grad Zylinderwinkel und 180-Grad-Kurbelwelle oder der Ducati-V4 mit 90-Grad-Winkel und 70-Grad-Kurbelwelle.
Aber ohne Kardan
Wenn Honda diesen V4 wirklich baut – und vieles spricht dafür, dann wird er einer neuen VFR-Reihe nach Patent keinen Kardan bieten. Honda verweist im Patent klar auf einen Antrieb des Hinterrads per Kette. Zwar halten Hersteller sich in ihren Patenten gerne Hintertürchen für Varianten auf, doch Honda verzichtet in diesem Fall, was kaum Spielraum zum Interpretieren erlaubt.
Wann kommt der neue V4 von Honda?
Wenn Honda diesen V4 wirklich in Serie bringt, dann dürfte es noch etwas dauern. Honda hat die beiden Patente erst im Mai 2024 angemeldet, und die Offenlegung erfolgte im Spätjahr 2025. In den nächsten beiden Jahren dürfte es der Erfahrung nach kaum bis sehr wenige Hinweise auf einen echten neuen Motor geben. Doch die Hoffnung bleibt.












