Wer hätte das von Honda gedacht: ein neuer, echter Crossover in der Liga 1.000 Kubik und 150 PS. Die CB 1000 GT ist so ziemlich die untypischste Honda seit vielen Jahren und umso erfrischender. Sie basiert auf der aktuellen Plattform aus Stahlrahmen und angepasstem SC77-Motor, auf der bereits die erfolgreiche Honda CB 1000 Hornet sowie das Retro-Modell CB 1000 F fußen. Gleich 3 neue Modelle in unterschiedlichen Segmenten innerhalb eines Jahres sind für Honda bemerkenswert.
Honda CB 1000 GT und die Konkurrenz
Honda platziert die neue CB 1000 GT nicht im Mittelfeld der Crossover, sondern mit 150 PS direkt in der Oberklasse, die alle auf Reihenvierzylinder zwischen 998 und 1.099 Kubik vertrauen. Die PS-Zahlen strecken sich zwischen 135 und 170 PS. Die Gewichte reichen von den vermuteten 220 Kilo der Honda bis hin zu 255 Kilogramm. Ebenso weit ist die Preisspanne der passenden Konkurrenten. Sie startet bei 13.375 Euro und reicht bis knapp 20.000 Euro, dann allerdings mit semi-aktiven Fahrwerken. Ein hochinteressantes Feld.
Interessent zu sehen wird: Bringt Honda die neue CB 1000 GT direkt mit schräglagensensiblen Systemen? Ein Hinweis darauf könnte die CB 1000 F sein, die trotz Retro diese Technik nutzt und sich damit von der CB 1000 Hornet abhebt. Und Honda sollte die GT dringend derart gerüstet bringen, sonst passt sie selbst deutlich günstiger nicht wirklich in dieses Premium-Segment von Motorrädern.
Allerdings: Mit Sicht auf die Preise der aktuellen CB 1000 Hornet ab 10.729 Euro und der CB 1000 F ab 12.329 Euro, dürfte Honda die CB 1000 GT so einpreisen, dass sie inklusive Nebenkosten deutlich unter 14.000 Euro liegt.
Honda CB 1000 GT vs. Kawasaki Versys 1100
Als wahrscheinlich direktester Konkurrent der neuen Honda CB 1000 GT gilt für MOTORRAD Ende Oktober 2025 die Kawasaki Versys 1100, da es sie 2025 bereits ab 14.220 Euro inklusive Nebenkosten gibt. Und sie ist im Vergleich das einzige Modell, das es noch ohne semi-aktives Fahrwerk gibt.
Und die Versys 1100 bietet im Segment den größten Motor: 1.099 Kubik, 112 Nm – aber "nur" 135 PS. Damit liegt die Kawa zwar am Stammtisch hinten, doch die 112 Nm packt im weiteren Verlauf nur ein Modell zu toppen – allerdings für gut 6.000 Euro mehr. Im Vergleich zur Honda, die laut Homologation um 220 Kilo wiegen soll, sticht die Kawasaki mit fahrbereiten 255 Kilo leider deutlich hervor.
Honda CB 1000 GT vs. Suzuki GSX-S 1000 GX
Die Konzepte hinter der neuen Honda CB 1000 GT und der Suzuki GSX-S 1000 GX gleichen sich. Beide Hersteller nutzen eine Plattform mit auf Stand gehaltenem Motor mit Supersport-Vergangenheit und bauen eine ganze Modellfamilie auf dem technischen Fundament auf.
Und mit 150 PS kommt die Honda sehr nahe an die 152 PS der GX heran. Ebenso erzeugen die beiden 999-Kubik-Motoren ähnlich viel Kraft: 106 Nm für die Suzuki und mindestens 104 Nm für die Honda.
Gleichwertigen Kräften und Leistungen stehen allerdings leicht unterschiedliche Gewichte gegenüber, denn die Suzuki GSX-S 1000 GX bringt fahrbereit 232 Kilo auf die Waage, bei der Honda stehen die unbestätigten 220 Kilo im Raum.
Vorteil der Suzuki am Stammtisch: Sie kommt ab Werk bereits mit einem semi-aktiven Fahrwerk. Allerdings: Die GX startet ab 17.600 Euro zuzüglich aller Nebenkosten, was deutlich über dem erwarteten Preis der Honda liegen dürfte.
Honda CB 1000 GT vs. BMW S 1000 XR
Ein Vergleich der Honda CB 1000 GT mit der BMW S 1000 XR drängt sich ebenfalls auf. Die XR gilt auf dem Papier wie auf der Straße als der Spitzenpredator der aktuellen Crossover: 170 PS und 114 Nm bei 227 Kilo ist eine nur von der M 1000 XR und der Ducati Multistrada V4 RS erreichte oder übertroffene Kombination.
Doch das hat seinen Preis. Mit semi-aktivem Fahrwerk, schräglagensensiblen Systemen und viel Grundausstattung startet die XR erst ab 19.480 Euro. Sprich: Ob jemand wirklich vor der Entscheidung steht, die GT-Honda oder die XR-BMW zu kaufen, darf bezweifelt werden. Doch im direkten Vergleich und Test dürfte die erwartbare gute Preis-Leistungs-Note der Honda zumindest aufmerksam machen.












