Reifenempfehlung für BMW S 1000 RR: Welcher ist der beste Reifen?

Welcher Reifen ist der beste für die Doppel-R?
Reifenempfehlungen für die BMW S 1000 RR

Veröffentlicht am 07.12.2023

In den MOTORRAD-Dauertest kam die BMW S 1000 RR mit etlichen Sonderausstattungen, die im sogenannten M- und Dynamikpaket enthalten sind. Die wichtigsten Ausstattungsdetails dieser beiden Pakete sind sicherlich die Carbonräder und die semiaktive Dämpfungseinstellung DDC (Dynamic Damping Control). Zu den Carbonrädern ist anzumerken, dass sie nicht nur leicht sind, sondern auch einen besonders leichten Felgenring bieten. So verringern sich die Kreiselmomente, und so erklärt sich die vorbildliche Handlichkeit der BMW S 1000 RR.

Trotz zahlreicher Reifenwechsel gab es im Laufe des Dauertests keine Komplikationen mit den Carbonrädern; sie sind noch immer makellos. Die Voraussetzung für problemlose Reifenmontage ist neben besonderer Sorgfalt eine Reifenmontiermaschine mit einem verwindungssteifen und spielfreien Arm, sonst besteht die Gefahr, mit der Führung, die den Reifen über den Felgenrand hebt, die Felge zu beschädigen. Und während eine kleine Macke bei einem normalen Gussrad meist nur ein ärgerlicher Schönheitsfehler ist, legt sie bei einem Rad aus Faserverbund-Werkstoff den Keim zu Delamination und späterem Bruch.

Welches ist der beste Reifen für die BMW S 1000 RR?

Bridgestone Battlax S 22 F/R, 120/70 ZR 17//190/55 ZR 17: Der BT 22 gibt dem Fahrer von Anfang an ein gutes Gefühl, ist auch bei kühleren Temperaturen rasch bei der Sache. Bei höchstem Tempo auf einer Autobahn mit fiesen Querfugen blieb er fahrstabil, auf der anschließenden Landstraßenrunde ließ er sich sehr präzise lenken. In Sachen Eigendämpfung und Komfort war der Pirelli an der BMW S 1000 RR etwas besser, bei der Agilität der Dunlop. Als älteste Konstruktion im Test ist der BT 22 aber noch immer ein sehr empfehlenswerter Reifen.

Continental Sport Attack IV, 120/70 ZR 17//190/55 ZR 17: Im Unterschied zu seinem Vorgänger ist der Conti weniger handlich an der BMW S 1000 RR. Hier haben die Entwickler offenbar andere Prioritäten gesetzt. Dafür gefällt er über den nutzbaren Schräglagenbereich mit vorbildlicher Neutralität, wird weder störrisch noch kippelig. Ansonsten ist er ein echter Mittelfeldreifen. Bei schneller Fahrt sorgt er für bessere Stabilität als Dunlop und Michelin, liegt hier aber hinter Bridgestone und Pirelli. Ebenso verhält es sich beim Komfort.

Dunlop Sportsmart TT, 120/70 ZR 17//200/55 ZR 17: Die Dunlop-Paarung, als einzige mit 200er-Hinterreifen, wird als Erstausrüstung auf die Carbonräder der BMW S 1000 RR montiert. Es braucht Zeit, den harten Vorderreifen warm zu kneten, und auch dann liefert er nicht den Komfort und die Hochgeschwindigkeitsstabilität der Konkurrenz. Auf Temperatur gebracht, lenkt er überaus agil und millimetergenau. Ein Reifen für die Rennstrecke und auch dort nicht für die erste Kurve, sondern eher die letzten zehn Runden.

Michelin Power 5 2CT, 120/70 ZR 17//190/55 ZR 17: Wie vom MOTORRAD-Reifentest bekannt, ist der Michelin ein Regenmeister. Er ist auch Handlingmeister und verlangt auf den leichten Carbonrädern beim Umstieg von anderen Pneus etwas Gewöhnung. Komfort und Hochgeschwindigkeitsstabilität erreichen nicht ganz das Niveau der Besten. Wegen der Reifenkontur und/oder der Profilgestaltung verursacht der Power 5 zudem beim scharfen Bremsen leichte Lenkbewegungen, die bei den anderen nicht zu beobachten waren.

Pirelli Diablo Rosso IV, 120/70 ZR 17//190/55 ZR 17 (Favorit): Als Erster am Morgen hatte der Pirelli den schwierigsten Job beim Kaltlauf. Er meisterte die Anforderung mit Bravour, ebenso die folgende Hochgeschwindigkeitsprüfung. Auch auf der Landstraßenrunde hielt der Fahrspaß an. Handlichkeit, Lenkpräzision, Komfort – der Rosso IV kam stets nahe an den Besten in der jeweiligen Disziplin heran und wurde der Favorit der Tester. Die präzise Rückmeldung und das hervorragende Kontaktgefühl schaffen auf der BMW S 1000 RR Vertrauen.