Royal Enfield arbeitet offenbar an einem elektrischen Motorrad, das stark an die bekannte Himalayan erinnert. Offiziell bestätigt ist das Modell bisher nicht, doch mehrere Testfahrten und technische Details deuten darauf hin, dass die sogenannte "E-Himalayan" bereits weit entwickelt ist.
Stark-Technik im Royal-Enfield-Testbike
Das Testmotorrad nutzt laut Beobachtungen Komponenten des spanischen Elektromotorradherstellers Stark Future, an dem Royal Enfield sich bereits vor einiger Zeit beteiligt hat. Stark ist vor allem durch die leistungsstarke und leichte Stark Varg bekannt, deren Technik als besonders ausgereift gilt.
Auf dem Motor des Testbikes ist sogar das Stark-Logo zu sehen – ein deutlicher Hinweis auf die gemeinsame Entwicklung. Während die Stark Varg über eine Batterie mit 7,2 kWh verfügt, wird vermutet, dass in der Royal Enfield-Version zwei dieser Akkus verbaut sind. Damit käme das System auf eine Gesamtkapazität von rund 14,4 bis 15 kWh, was theoretisch eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern ermöglichen könnte.
Leistung, Reichweite und Ladeinfrastruktur
In der Stark-Varg-Technik sind Leistungen von bis zu 80 PS realisierbar, die sich softwareseitig auch drosseln lassen. So kann das Energiemanagement flexibel an den Einsatzzweck angepasst werden – von sportlicher Offroad-Performance bis zu effizientem Tourenbetrieb.
Ein möglicher Schwachpunkt ist derzeit die Ladeleistung. Das Stark-System ist ursprünglich auf den Offroad-Betrieb ausgelegt, bei dem Akkus meist extern geladen oder getauscht werden. Für eine Reiseenduro wie die Himalayan müsste Royal Enfield daher ein schnelleres Ladeverfahren integrieren.
Typ-2- oder CCS-Ladesäule
Testfahrten in Indien zeigen jedoch bereits Fahrzeuge, die an regulären Typ-2- oder CCS-Ladesäulen angeschlossen sind – mit Ladeleistungen zwischen 11 und 22 kW. Sollte diese Funktion serienreif sein, wäre die E-Himalayan eines der fortschrittlichsten Elektro-Offroad-Bikes auf dem Markt.
Zwischen Testphase und Serienreife
Offiziell bezeichnet Royal Enfield das Projekt bislang als "Testplattform", mit der man Erfahrungen im Bereich elektrischer Antriebe sammle. Dennoch wirkt die Technik bereits weit fortgeschritten. Branchenbeobachter sehen in der Kombination aus Royal Enfields robustem Fahrzeugkonzept und Starks leistungsfähigem Elektroantrieb ein potenziell richtungsweisendes Modell im Segment elektrischer Reiseenduros.













