Als Earth Eagle KL4500 tauchte dieser Elektro-Scrambler in China auf – wo er höchstwahrscheinlich produziert wird. Offenbar gibt es zwei Modellvarianten der KL4500, und eine davon wird in Europa als Leonart Rigger angeboten.
Earth Eagle KL4500 aus China
Standard ist beim Elektro-Scrambler KL4500 von Earth Eagle aus China der Stahl-Gitterrohrrahmen mit Einarmschwinge hinten. Als besonderes Merkmal kommt bei der Variante KL4500D eine einseitige, an der rechten Fahrzeugseite positionierte Upside-down-Telegabel zum Einsatz. Damit ergibt sich von links freie Sicht auf das Aluminiumguss-Vorderrad sowie erleichterter Zugang für schnellere Radwechsel. Als KL4500D-2 hat der Elektro-Scrambler eine normale Upside-down-Telegabel vorn.
Elektromotor mit 10 kW (13,6 PS) am Hinterrad
An der einarmigen Hinterradschwinge der KL4500, direkt am Hinterrad, ist der Elektromotor platziert. Mit bis zu 10 kW (13,6 PS) beschleunigt er den Elektro-Scrambler auf bis zu circa 100 km/h. Dazu nennt Earth Eagle relativ leichte 166 Kilogramm Fahrzeuggewicht, inklusive Lithium-Akku mit 72 Volt und 50 Ah. Und 1.360 Millimeter Radstand sowie niedrige 710 Millimeter Sitzhöhe. Maximal 120 Kilometer Reichweite sollen mit einer Akku-Ladung möglich sein.
Leonart Rigger aus Spanien
Bisher war die Firma Leonart Motors aus Mataro bei Barcelona hierzulande wenig bekannt. Wenn, dann allenfalls als Konfektionär chinesischer Komponenten für 125er. In der Retro-Nische, mit schicken Cruisern und Trackern, mit luftgekühltem Einzylinder oder wassergekühltem Reihenzweizylinder. Neu hinzu kommen nun Leichtkrafträder mit elektrischem Antrieb. Den Anfang macht ab 2023 die elektrische Leonart Rigger. Hierbei handelt es sich offenbar um den aus China zugekauften Typ KL4500, lediglich mit kleinen Abweichungen in den technischen Daten sowie bei der Ausstattung.
Gitterrohrrahmen und Einarmschwinge
Wie bei der Earth Eagle KL4500 bildet auch bei der Leonart Rigger ein stählerner Gitterrohrrahmen den Kern des Chassis. Statt verkleidet, wird das Gitterrohr schön als solches in Szene gesetzt. Hinzu kommt ein weiteres Merkmal, das man im Kontext elektrischer "125er" bisher nicht kannte: die einarmige Hinterradschwinge aus Aluminium mitsamt einstellbarem Federbein.
Elektromotor mit bis zu 9,5 PS
Die Frage nach dem Endantrieb per Kette oder Zahnriemen entfällt an dieser Stelle, denn der Elektromotor ist in der Einarmschwinge, direkt an der Hinterachse integriert – technisch eine Triebsatzschwinge. Mit 4,5 kW (6 PS) Nennleistung und 7 kW (9,5 PS) Spitzenleistung. Ziemlich flott soll die mit 120 Kilogramm – wohl ohne Akku – relativ leichte Leonart Rigger damit aus dem Stand beschleunigen. Auf über 100 km/h, genauer: 102 km/h. Mit diesen Eckdaten qualifiziert die Rigger sich für die europäische Führerscheinklasse A1 ab 16 Jahren sowie die Pkw-Führerschein-Erweiterung, in Deutschland B196.
Reichweite bis zu 150 Kilometer
Für den fest eingebauten Akku-Pack, bestehend aus Lithium-Ionen-Rundzellen des Typs 18650, nennt Leonart 72 Volt Spannung sowie 60 Ah, entsprechend 4,32 kWh Kapazität. Damit sollen bis zu 150 Kilometer Reichweite möglich sein, allerdings mit City-Tempo, also 50 km/h. Unter Dauer-Volllast mit rund 100 km/h soll die Rigger immerhin noch 70 Kilometer weit kommen. An einer Standard-Steckdose soll das komplette Aufladen 6 Stunden dauern.
Scheibenbremsen mit CBS
An der Einarmschwinge dreht sich ein seesternförmiges Aluminiumguss-Rad im Format 17 Zoll, bereift in der Größe 150/60. In der Upside-down-Telegabel vorn dreht sich ein 18-Zoll-Rad mit 110/80-Bereifung. Beide Räder werden mit jeweils einer 260er-Scheibe gebremst und sind über ein Verbundbremssystem (CBS) miteinander verbunden. In der Leichtkraftrad-Kategorie genügt diese ABS-Alternative für eine EU-Zulassung. Ebenso praxisrelevant ist das kleine Gepäckfach an der Stelle, wo sonst der Benzintank wäre. Und das große Digital-Display, LED-Leuchten sowie die USB-Steckdose und die beiden einstellbaren Handbremshebel.
Leonart Rigger ab 5.499 Euro
Zur Markteinführung im Frühjahr und Sommer 2023 wird die Leonart Rigger in Spanien ab 5.499 Euro angeboten. Später zum regulären Preis für 5.999 Euro. Vertriebspartner hat Leonart Motors bereits über Spanien hinaus in Portugal, Frankreich und Japan. Und in Deutschland, wo die Händler von der Firma Bulldog Motors betreut werden.