56 Motorräder durchliefen 2024 die 1.000-Punkte-Wertung im MOTORRAD-Test. Darunter 21 Modelle, die zur Kategorie Enduro gehören. 17 davon bilden die MOTORRAD-Bestenliste in der Kategorie Enduro für das Testjahr 2024. 4 weitere Motorräder wurden in einer anderen Modellversion oder Ausstattung getestet und werden im jeweils besten Platz zusammengefasst.
Was ist die 1.000-Punkte-Wertung von MOTORRAD?
Die 1.000-Punktewertung von MOTORRAD erfasst Preis, Alltagstauglichkeit, Ausstattung, Sicherheit und Komfort-Kriterien. Was daraus folgt? Objektive Vergleichbarkeit und Transparenz. Sind maximale Leistung, Schräglagenfreiheit, beste Bremsperformance und ein knackiges Fahrwerk wichtig? Oder Bequemlichkeit, Reisekomfort, Reichweite und Zuladung? Oder ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis mit vielen Punkten in den Kapiteln Alltag und Kosten? Die 1.000-Punktewertung dient als Grundlage, um – den eigenen Prioritäten folgend – das Wunschmotorrad ausfindig zu machen. Gekauft wird dann zwar immer auch mit Augen, Herz und Bauch, aber mit dem vollen Bewusstsein von Stärken und Schwächen. Im Folgenden seht ihr, wie die einzelnen Kategorien der 1.000-Punktewertung aufgestellt sind.
Wo finde ich die Punktwertung auf motorradonline.de?
Alle Motorräder, die unsere Punktewertung durchlaufen haben, findest du in unserer Marken und Modell-Übersicht. Unter jeder Marke findest du eine Reihe von Fahrzeugen, die wir getestet und "eingepunktet" haben.
Die besten Enduros im Test
Platz 1: BMW R 1300 GS
Nicht nur die beste Enduro 2024, sondern im Grunde das beste Motorrad überhaupt der 1.000-Punkte-Wertung ist die BMW R 1300 GS. 780 Punkte fuhr sie in der Version mit dem Innovations-Paket mit Radar ein. Zum Vergleich steht die R 1300 GS in der Komfortausstattung mit 770 Punkten auf Platz 2. Größter Unterschied der beiden Modelle ist die Ausstattung und damit die Alltagswertung. Interessant: Richtig Punkte lässt die dritte R 1300 GS im Test in der Kategorie Alltag liegen, in der Version mit Endurositzbank und ohne Hauptständer. So landete sie mit 758 nur auf Platz 7.
Platz 2: BMW R 1250 GS
765 Punkte fuhr die alte BMW R 1250 GS aus dem Modelljahr 2023 im direkten Vergleich zur 1300er auf Platz 1 ein und schlug diese sogar in der Alltags-Wertung.
Platz 3: Ducati Multistrada V4 S
Seit es die Multistrada von Ducati mit V4 gibt, ist sie der großen GS in der 1.000-Punkte-Wertung immer auf den Fersen. Platz 3 geht mit 762 an die S-Version, die insbesondere mehr Punkte in der Motorwertung einfahren kann. Ebenfalls in der Bestenliste steht die Modellvariante Grand Tour mit 761 Punkten.
Platz 4: KTM 1290 Super Adventure S
Das Credo 'Ready to Race' von KTM kostet die 1290 Super Adventure S wohl einige Punkte. Auffällig das deutliche Minus im Vergleich in der Kategorie Fahrwerk, in der die SAS nur 179 Punkte einfährt. Zum Vergleich: Ab 190 Punkten geht es bei den Plätzen 3 bis 1 los. Insgesamt bekam die KTM im 2024er-Test 742 Punkte.
Platz 5: Triumph Tiger 1200 GT Pro
Eigentlich müsste die Triumph Tiger 1200 GT Pro vor der KTM in der 2024er-Bestenliste stehen, denn in den Kategorien Alltag und Kosten überflügelt sie die SAS-KTM. Gleichstand herrscht bei Fahrwerk und Alltag. Deutlich hinter der KTM bleibt die Triumph aber im Hinblick auf das Motor-Kapitel, was am Ende "nur" 731 Punkte ergibt.
Platz 6: Triumph Tiger 900 GT Pro
Stattliche 16 Punkte hinter der 1200er steht die Triumph Tiger 900 GT Pro auf Platz 6 der besten Enduros 2024 in MOTORRAD. Trotzdem stehen die 715 Punkte für nichts weniger als die beste Enduro unter 1.000 Kubik in der 1.000-Punkte-Wertung. Interessant: Die Tiger 900 GT Pro bekommt mit der Preis-Leistungs-Note 2,1 die beste Wertung unter den Top 6 Rängen dieser Bestenliste.
Platz 7: KTM 890 Adventure
Nur einen Punkt hinter der Tiger 900 GT Pro steht mit 714 Punkten die KTM 890 Adventure, und zeigt in der Punkteverteilung eine völlig andere Gewichtung. Die KTM holt den Rückstand der Kategorie Alltag mit der Kategorie Kosten im Vergleich zur Triumph fast wieder rein.
Platz 8: BMW F 900 GS
Deutlich reduziert schickte BMW 2024 die F 900 GS ins Rennen. Im direkten Vergleich mit der KTM holte die BMW 710 Punkte und damit Platz 8 des Testjahrgangs 2024. Interessant: Nach den Siegen der Kategorie Motor und Fahrwerk – und zwar mit deutlichem Abstand – verliert die F 900 GS den Test in der Kategorie Alltag.
Platz 9: Triumph Tiger 900 Rally Pro
Aus welchem Grund die hier auf Rang 9 stehende Triumph Tiger 900 Rally Pro nicht mit der GT Pro zusammengefasst wurde? Durch ihr 21-Zoll-Vorderrad unterscheidet sie sich wesentlich von der 19-Zoll-Version. Interessant: Ihre 708 Punkte erfuhr sie im gleichen Test wie die 890er-KTM und die 900er-BMW. Beide hatten in der Kategorie Alltag keine Chance gegen die Tiger. Die wiederum lässt ordentlich Federn in den Kapiteln Motor und Fahrwerk. Übrigens: Mit 703 Punkte steht in der Bestenliste 2024 auch noch die Aragón Edition der Rally.
Platz 10: Suzuki V-Strom 800 DE
706 Punkte und eine 1,3 in der Preis-Leistungs-Wertung bringen der Suzuki V-Strom 800 DE den 10. Platz in der Enduro-Bestenliste 2024 von MOTORRAD. Interessant: Neben der sehr guten Kosten-Wertung beeindruckt die DE mit einer Fahrwerks-Wertung von 184 Punkten und damit auf Niveau der Top-5 dieser Bestenliste.
Platz 11: Harley-Davidson Pan America 1250 S
Zurecht auf Platz 11 der Bestenliste der Enduros 2024 steht die Harley-Davidson Pan America 1250 S. 700 Punkte fährt sie ein, kann allerdings in keiner Kategorie so richtig überzeugen. Selbst die Alltagswertung ist mit 181 Punkten für ein Motorrad deutlich über 20.000 Euro kein Leuchtturm. Hinzukommt die Preis-Leistungs-Note von 4,0.
Platz 12: BMW F 800 GS
Mit 699 Punkten nur ein Punkt hinter der Harley steht auf Platz 12 die BMW F 800 GS, dafür mit der Preis-Leistungs-Note 1,7. Gut: Mit 184 Punkten in der Wertung Fahrwerk fährt die kleine GS in diesem Kapitel auf Top-Niveau.
Platz 13: Ducati DesertX
Der Platz 13 geht an eine der ungewöhnlichsten Enduros unserer Zeit – eine der letzten mit V2. In diesem Fall von Ducati, in Form der DesertX. 697 Punkte erreichte sie im Test, womit die V2-Enduro Rang 13 in der Bestenliste belegt.
Platz 14: Suzuki V-Strom 800
Wie schon bei der Tiger 900, so gibt es auch von der Suzuki V-Strom 800 einen doppelten Auftritt. Auf Platz 14, mit 19-Zoll-Vorderrad und 694 Punkten. Die Differenz zur DE von 12 Punkten büßt die 800er in den Kategorien Fahrwerk, Alltag und Sicherheit ein.
Platz 15: MV Agusta Enduro Veloce
Die Enduro Veloce sollte MV in einem für das Haus neuen Segment Ruhm und Ehre bringen. Bei MOTORRAD wurde es durch magere 691 mit der schlechten Preis-Leistungs-Note 4,0 nur Platz 15 bei den Enduros. Einzig bei der Ausstattung konnte die MV punkten, was bei einem Preis von 22.000 Euro fürs Testfahrzeug auch erwartet werden darf.
Platz 16: Voge DS 900 X
Immerhin spricht die Preis-Leistungs-Note 1,1 für die Voge DS 900 X. Sie ist ein Klon der BMW F 850 GS/F 900 GS Adventure. Trotz BMW-Technik bleibt die Voge im Test weit hinter den Vorbildern aus München-Spandau zurück. 685 sind 25 Punkte weniger, als die F 900 GS sammelte und selbst zur preissensiblen F 850 GS fehlen 14 Punkte, die die Voge vor allem in den Kapiteln Motor und Fahrwerk nicht erfahren konnte.
Platz 17:Moto Guzzi Stelvio
Auf Platz 17 wohl die Enttäuschung des Jahres: die Moto Guzzi Stelvio. Nur 681 Punkte sind kein angemessenes Ergebnis für die wohl außergewöhnlichste Enduro im Test 2024 bei MOTORRAD. Hinzukommt eine schwache Preis-Leistungs-Note von 3,1.