Modern bedeutet nicht immer neu – und schon gar nicht teuer. Wir zeigen euch die Retro-Bikes, die zwar nicht immer mit den neuesten Motoren, dafür aber mit modernster Technik ausgestattet sind.
Retro-Bikes mit Kurven-ABS
Insbesondere interessant an diesen 7 Retro-Modellen beziehungsweise Modern-Classic-Baureihen der Hersteller ist: Die modernen Systeme kommen entweder nur in großen Baureihen vor oder durch einen Technik-Transfer vom technisch zugrunde liegenden Naked-Bike. Und selbst das gilt nicht universell, wie 2 namhafte Beispiele zeigen.
Einen sehr interessanten Blickwinkel ergibt die Sicht auf die Motortechnik, mit der die modernen Systeme in Einklang stehen, denn unter den 7 folgenden Modellen oder Baureihen sind Motoren, die bis zu 20 Jahre auf dem Buckel haben. Es kommt nicht auf das Alter des Motors an, sondern darauf, wie gesteuert wird. Selbst ein alter Stößelstangen-V2 kann eine schräglagensensible Schlupfregelung haben, wenn er über eine Einspritzung mit einem Ride-by-wire verfügt. Und hier gibt es ebenfalls 2 Überraschungen.
Triumph Bonneville und Scrambler
Neu im Spiel der modernsten Retro-Bikes ist die gesamte Bonneville-Familie von Triumph. T120, T 120 Black, Bobber, Speedmaster und Scrambler 900 bremsen und beschleunigen ab 2026 selbst der Schräglage angepasst, überwacht von ABS und Traktionskontrolle. Wer die Triumph Scrambler 1200 vermisst: Die bremste bereits ab 2024 mit derartigen Systemen.
Interessant am neuen Triumph-Modelljahr: Die Preise der 5 Modelle, die das bemerkenswerte Update erhielten, stiegen nur im üblichen Rahmen und beginnen bei der Scrambler 900 bereits ab 11.995 Euro und reichen bis zu den 15.995 Euro der Scrambler 1200 XE.
BMW R12 nineT
Ebenfalls zu den modernsten aktuellen Retro-Bikes zählt die BMW R 12 nineT mit ihren derzeit 3 Ablegern in Form der R 12, der R 12 S und der R 12 G/S. Und das, obwohl der 1.170er-Boxer zu den älteren Antrieben gehört und technisch auf dem K25-Motor von 2004 basiert. Doch die schräglagensensiblen Systeme in der R 12-Reihe sind kein Novum. Bereits zum Modelljahr 2021 noch in der Vorgänger-Reihe R nineT eingeführt und mittlerweile in allen Versionen Serienausstattung.
Bei den sehr fahraktiven Modellen R 12 nineT, G/S und S mit ihren theoretisch großen Schräglagen ergeben diese Helferlein durchaus Sinn. Ebenfalls vor dem Hintergrund der 109 PS und 115 Nm, die der Boxer erzeugen kann.
Das günstigste Modell der Reihe ist derzeit die klassischste Version mit leichter Cruiser-Note, die es erst ab 14.460 Euro gibt und die R 12 heißt. Die teuerste Grundversion, die R 12 nineT startet ab 17.410 Euro.
Ducati Scrambler
Sie war in vielen Bereichen der Vorreiter. Die Ducati Scrambler 800 ist im Grunde unverändert seit 2014 am Markt. Ihr Motor ist sogar noch älter: Der Desmo-Due V2 trat bei Ducati bereits 1991 in den Dienst und wurde seither verfeinert. Die größte technische Änderung kam im Kontext des Antriebs und die Scrambler 800 bereits 2019, als Ducati die schräglagensensiblen Systeme einführte.
Doch war die Scrambler 800 nicht die erste Retro-Duc mit einer 6-Achsen-Unit. 2018 kam die Scrambler 1100 und direkt vom Start weg mit Kurven-ABS. Allerdings wird das große, luftgekühlte Desmo-Bike seit 2024 nicht mehr angeboten.
Geblieben ist die Scrambler 800 in aktuell 4 Versionen ab 9.990 Euro, die wohl günstigste Art, eines der modernsten Retro-Bikes zu fahren.
Honda CB 1000 F
Honda bringt mit der neuen CB 1000 F nicht nur das jüngste der modernen Retro-Bikes auf den Markt, sondern in der Geschichte von Honda das erste ernst zu nehmende Konzept. Und dazu noch: die erste Honda unter 13.000 Euro, die serienmäßig schräglagensensible Systeme an Bord hat. Damit hebt sie sich deutlich von ihrer technischen Basis CB 1000 Hornet ab, die Derartiges nicht bietet. Dazu kommen auf Durchzug getrimmte 124 PS bei 215 Kilo, die ab 12.329 Euro zu haben sind.
Kawasaki Z 900 RS
Erst Ende Oktober 2025 zog einer der Evergreens der Retro-Bikes in den Kreis der modernsten ein. Für das Modelljahr 2026 rüstete Kawasaki die Z 900 RS nach. Und zwar nicht nur mit schräglagensensiblen Systemen, die sie seit 2018 nicht hatte, sondern gleich mit einem erwähnenswerten Upgrade im Vierzylinder. Mit neuen Nockenwellen und höherer Verdichtung steigt die Leistung von 111 auf 116 PS bei 216 Kilogramm Gesamtgewicht (+1 kg). SE-Variante, wie gehabt, mit Öhlins-Federbein und Brembo-Bremsen. Die Preise für 2026 nannte Kawasaki noch nicht.
Yamaha XSR 900
Nicht nur eines der modernsten Retro-Bikes, sondern auch das sportlichste stellt aktuell Yamaha mit der XSR 900. Sie erbt ihre Technik grundlegend von der MT-09, ist allerdings erst für 2022 mit den neuesten Systemen ausgerüstet worden, nachdem sie seit 2016 immer erst mit Verzögerung die Features der neuen MT-Generation erhalten hatte.
119 PS und 93 Nm bei nur 193 Kilogramm sind eine Kombination, die schräglagensensible System absolut verdient. Aktuell ist die Yamaha XSR 900 ab 12.249 Euro zu haben. Noch etwas sportlicher ist die Modellvariante XSR 900 GP.












