Abschied vom Boxer?: Ural übernimmt Gespann-Technik aus China

Ural Neo 500 – aus China
Ohne Boxer – Ural zeigt neues Gespann

Veröffentlicht am 25.07.2025

Zäsur bei Ural. Erneut. 2006 der Kauf der Firma durch Investoren mit russischen Wurzeln aus den USA. 2023 das Verlegen der Fertigung weg aus Russland nach Kasachstan. 2025 zeigt Ural das neue Gespann Neo 500, das vom chinesischen Hersteller Yingang gebaut wird. Mit Paralleltwin und Wasserkühlung. Und im besten Falle zu einem günstigeren Preis, denn die Boxer-Gespanne gehen aktuell erst bei weit über 20.000 Euro los.

Ural Neo 500 – neues Gespann ohne Boxer aus China

So gesehen wird es einfacher, die Technik eines Gespanns von Ural zu erklären. Die neue Ural Neo 500 ist eine Yingang SUV 500 Mk II und lässt keinen Raum für Legenden wie: Die Urals sind immer noch Kopien der BMW R71 aus dem Zweiten Weltkrieg.

Besser passte: Die neue Neo 500 von Ural ist ein Zwitter aus Honda und Benelli. Der wassergekühlte Twin mit 446 Kubik leistet 35 PS, stammt von Zonsen und dürfte allerdings ein Klon sein des berühmten Honda-Twins mit 471 Kubik, der die aktuellen 500er-Modelle antreibt. Wohl mittlerweile der meist kopierte Motorradmotor überhaupt.

Verpackt ist der Twin in eine Enduro, die so bei einem Benelli-Händler als TRK stehen könnte, oder direkt bei QJMotor als SRT, natürlich mit Kamera in der Nase.

Klassische Ural zu erkennen

Fahrwerk und Boot der neuen Ural Neo 500 sind hingegen klar im Geiste der bekannten Modelle gehalten. Das kantige Boot will so gar nicht ans Motorrad passen, dafür umso besser zu den Boxer-Modellen: robust, mit Kante, massivem Rahmen, Gepäckbrücken und gebremstem Rad.

Ebenso das Fahrwerk des Antriebs-Krads: geschobene Kurzschwinge vorn, mit Scheibenbremsen und ohne ABS. Die Stereobeine an der Stahlschwinge dürften eher Hommage an das Vorbild sein als technische Notwendigkeit. Insbesondere, da der Beiwagen ohne Antrieb bleibt, da Kettenantrieb.

Dafür wieder ganz Gespann: mechanische Feststellbremse am Lenker sowie eine Schaltwippe für die vermuteten 6-Gänge.

Moderne Technik im Cockpit

Plötzlich modern ist die Ural Neo 500 im Cockpit. Ein TFT-Display in HD mit einer Diagonale von knapp 18 Zentimeter ist hochkant montiert und dürfte neben den üblichen Bordcomputer-Funktionen wie bei Modellen aus China üblich eine große Fülle an Connectivity-Funktionen bieten.

Worauf die zahlreichen Schalter und Knöpfe an der rechten Armatur hinweisen. Ebenso modern: LED-Beleuchtung und Zusatzscheinwerfer à la Yamaha Tracer 9 rundum.

Ural Neo 500 für 13.000 Euro?

Der Ansatz hinter der Ural Neo 500 ist, ein günstigeres Modell anzubieten. Die aktuellen Boxer-Gespanne starten in Deutschland derzeit ab knapp 26.000 Euro, dafür dann mit Allrad.

Ural selbst hofft, die Neo 500 für um die 15.000 US-Dollar oder umgerechnet derzeit circa 13.000 Euro anbieten zu können. Klingt gut, gäbe es da nicht die Mash 500 B-Side mit 54 PS Twin für 12.500 Euro inklusive Überführung.