Der Kilopreis der neuen Ural Gear Up Expedition beträgt 95 Euro. Schnelle Rechner wissen: Das Boxer-Gespann mit 2-Radantrieb wiegt trocken 330 Kilo. Bewegt werden die durch den neuen Boxer-Motor mit weiterhin 749 Kubik, aber mittlerweile 42 PS. Und um das Zahlenspiel zu beenden: Weitere 595 Kilogramm darf die Ural tragen.
Ural Gear Up Expedition
Zur Expedition wird die Ural Gear Up durch die Vollausstattung, die alles enthält, was das Gespann zum Weltumrunder prädestinieren soll. Dazu gehört der 2-Radantrieb, der Hinterrad und Beiwagen antreibt. Seit 2023 übrigens per Gleichlauflager statt Kreuzgelenk. Die 4 Räder haben einen Durchmesser von 19 Zoll (48,26 cm), bereift in der Dimension 4,0 × 19, mit dem Heidenau K37. 4 Räder? Korrekt. Die Expedition trägt ein Reserverad auf dem Kofferraumdeckel des Boots. Unter diesem Deckel stehen 56 Liter Volumen zur Verfügung. Die Verkleidung selbst ist an allen möglichen Stellen mit robusten Gepäckträgern ergänzt.
3 Räder mit 4 Bremsen bei Ural
Interessant: An den 3 zumeist zeitgleich im Einsatz befindlichen Rädern sind 4 Bremsen eingebaut. 3 davon von Brembo als hydraulische Betriebsbremse, wie gehabt ohne ABS. Und eine als mechanische Feststellbremse von J.Juan, die auf eine zusätzliche Bremsscheibe am Hinterrad wirkt. Ebenfalls aufgewertet hat Ural das Fahrwerk in der Expedition. Trägt die Basisversion noch 3 Dämpfer von Sachs mit je 7-fach einstellbarer Vorspannung, dämpft und federt das Topmodell mit Dämpfern von Nitron mit stufenloser Vorspannung.
Expedition-Ausstattung am Boxer-Gespann
Neben den genannten technischen Details rüstet Ural die Expedition mit nahezu allem aus, was der Zubehörkatalog hergibt. Fahrer und Bootpassagier sind von teilweise einstellbaren Windschutzscheiben geschützt, eine Stoßstange mit Zusatzbeleuchtung besäumt das Boot. Die Gabelbrücke ist mit einem 360-Grad-Navihalter ergänzt, schön mit Alu-Frästeil, und das Boot mit einer zusätzlichen Steckdose ausgerüstet. Für die üblichen Eventualitäten liegen die berühmte Klappschaufel, ein Werkzeugsatz und ein Lackreparaturset bei. Zum Schutz der Beleuchtung umrahmt und vergittert Ural alle Leuchteinheiten, teilweise mit LED-Leuchtmittel.
Neuer Motor von Ural
Hartnäckig hält sich die Mär, die Boxermotoren von Ural basierten noch auf alter Wehrtechnik aus ganz früher Zeit. Falsch: Der Motor hat schon lange nichts mehr mit dem Boxer der BMW R 71 zu tun. Seit 2003 ist der Motor derart optimiert worden, dass selbst die Euro 4 und die Euro 5 nur einige PS, aber nicht die Existenz kosteten. Für 2023 wurde der Ural-Boxer fundamental überarbeitet. Das neue Gehäuse aus Aluminium soll in Verbindung mit neuen Dichtungen endlich dauerhaft dicht sein. Neue Lagersitze sollen länger halten und neue Öldüsen besser schmieren.
Der Ventiltrieb über Stößelstangen und Kipphebel ist mit neuen Rollenstößeln aufgefrischt worden. Neben dem Motor hat sich Ural dem Antrieb des Beiwagens gewidmet. Die Antriebswelle ist ab 2023 in Gleichlauflagern (wie bei Pkw) verbunden, die die bekannten Kreuzgelenke ersetzten. Das bringt Laufruhe und Laufleistung. Der Wechsel im Schadensfall ist dann jedoch deutlich schwieriger. Die Leistung aus rund 750 Kubik liegt bei maximal 41 PS sowie 57 Nm Drehmoment. Die Drehzahlen liegen mit 4.300 /min beim Drehmoment und 5.500 Touren für die Höchstleistung sehr niedrig.
Preis und Farben der Ural Expedition
In den USA ist die Ural Gear Up Expedition bereits am Markt. 3 Lackvarianten stehen zur Wahl: "Polar Dawn", "Colza Field" (Rapsfeld) und "Ember Flame". Alle 2-farbig lackiert. Der Preis in den USA beträgt 31.440 Dollar, und in Kanada müssen 42.100 Dollar bezahlt werden (jeweils Stand August 2023). Der Preis für Europa ist noch nicht bekannt. Ein vergleichbares Modell, die Ural Geo, war 2021 noch limitiert und für 27.000 US-Dollar zu haben. Ob und zu welchem Preis die Expedition nach Europa kommt, ist nicht bekannt.